Analysteneinschätzung
18:24 Uhr, 10.10.2019

WIRECARD: Zu konservativ

Aus Sicht von Kepler Cheuvreux bleiben die neuen langfristigen Unternehmensziele des DAX-Konzerns für das Geschäftsjahr 2025 konservativ. Wirecard sei in diesem Zusammenhang ohne Wettbewerber mit Abstand Marktführer.

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  • Wirecard AG
    ISIN: DE0007472060Kopiert
    Kursstand: 140,500 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Im Rahmen des Kapitalmarkttages 2019 hat Wirecard die Ziele der „Vision 2025“ angehoben. Hierzu fühlte sich das Management durch „starke, sich weiter beschleunigende organische Wachstumstreiber und leistungsstarke Partnerschaften wie mit SoftBank“ bestärkt.
Das Transaktionsvolumen im Jahr 2025 wird nun mit mehr als 810 Mrd. Euro (bisher: mehr als 710 Mrd.) angenommen. Als Konzernumsatz wird nun ein Wert von mehr als 12 Mrd. Euro (bisher: mehr als 10 Mrd.) ins Auge gefasst. Das EBITDA soll dabei auf mehr als 3,8 Mrd. Euro steigen (bisher: mehr als 3,3 Mrd.).

Die Wachstumsstrategie beruht auf drei Säulen: 1. Die Konzentration auf Großunternehmen soll zu einer wesentlichen Steigerung der abgewickelten Transaktionsvolumina führen. 2. Die Weiterentwicklung des Payment-Ökosystems und die Erweiterung um digitale Finanzdienstleistungen sowie datengetriebene Mehrwertdienste soll zu einer markanten Steigerung der Conversion Rate und damit zu deutlichen Umsatzsteigerungen bei sinkenden Kundengewinnungskosten führen. 3. Die globale Präsenz soll weiter stark ausgebaut werden.

Prognoseanhebungen von Wirecard sind laut NordLB-Analyst Wolfgang Donie inzwischen zur Gewohnheit geworden und „werden beinahe regelmäßig erwartet“. Auch die Unternehmensguidance für 2019 sei im laufenden Jahr bereits zweimal angehoben worden und ein weiteres Mal bei Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal am 6. November würde ihn das nicht unbedingt überraschen.

Diese hohe Erwartungshaltung drücke sich allerdings auch in den Bewertungskennziffern aus. Grundsätzlich lasse sich die Bewertung sowie weiteres Kursentwicklungspotenzial aus der Wachstumsstory rechtfertigen. Allerdings dürfte die Aktie sehr empfindlich auf Enttäuschungen reagieren, betont Donie. In Verbindung mit den aktuell hohen Unsicherheiten an den Aktienmärkten senkt die NordLB das Kursziel daher auf 195,00 Euro. Aufgrund des langfristig hervorragenden Entwicklungspotenzials bleiben man aber bei der „Kaufen“-Empfehlung für den Wachstumstitel Wirecard.

Die DZ Bank kommentiert: Die Prognoseanhebung habe dem Aktienkurs zunächst nicht geholfen. Folgende Gründe könnten hierfür verantwortlich sein: Möglicherweise habe der Markt noch eine noch höhere Guidance erwartet. Die insgesamt leicht niedriger prognostizierte EBITDA-Marge verstimmte.. Eine Prognoserhöhung für 2019 / 20 sei bislang nicht erfolgt.

Aus Sicht von Kepler Cheuvreux bleiben die neuen langfristigen Unternehmensziele des DAX-Konzerns für das Geschäftsjahr 2025 konservativ. Die Expansion in Richtung größerer Händler könne sich in diesem Zeitfenster weiter beschleunigen. Über die vergangenen Jahre habe der europaweit führende Anbieter von Online-Bezahlungen ein einzigartiges Portfolio an datengesteuerten sowie finanziellen Zusatzleistungen entwickelt. Nach Angaben von Kepler Cheuvreux ist Wirecard in diesem Zusammenhang ohne Wettbewerber mit Abstand Marktführer. Das Kaufvotum mit einem unveränderten Kursziel von 220,00 Euro wurde bekräftigt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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