Analysteneinschätzung
18:31 Uhr, 19.02.2019

WIRECARD: Neuland

Das Bankhaus Lampe bleibt ein überzeugter Käufer in der Aktie von Wirecard. „Das Leerverkaufsverbot, gepaart mit Untersuchungen gegen den FT-Journalisten, der die ursprünglichen Vorwürfe erhoben hatte, sollte zu einer Erholung des Aktienkurses führen“.

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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die BaFin hat ein Verbot für den Leerverkauf von Wirecard-Aktien ausgesprochen. Darüber hinaus haben Münchner Staatsanwälte ein Ermittlungsverfahren gegen einen Journalisten der Financial Times wegen der angeblichen Verletzung des Wertpapierhandelsgesetzes eingeleitet.

Diese Initiativen sind aus Sicht des Bankhauses Lampe eine gute Nachricht für langfristige Investoren, da sowohl die Regulierungsbehörde als auch die Staatsanwaltschaft Hinweise auf Marktmanipulationen und nicht auf mögliche Straftaten von Wirecard zu sehen scheinen.

Das von der BaFin in Deutschland verhängte Leerverkaufsverbot wird auch von der europäischen Regulierungsbehörde ESMA unterstützt. Das Verbot gilt bis zum Tagesende am 18. April 2019. Es gibt jedoch die Möglichkeit, das Verbot früher aufzuheben. 


Nach Ansicht der ESMA sind „die aktuellen Umstände im Zusammenhang mit Wirecard unerwünschte Ereignisse oder Entwicklungen, die eine ernsthafte Bedrohung für das Vertrauen des Marktes in Deutschland darstellen, und dass die vorgeschlagene Maßnahme angemessen und verhältnismäßig ist, um der Bedrohung der deutschen Finanzmärkte zu begegnen". 


Die letzten Leerverkaufsverbote, die er in Europa gesehen habe, hätten normale Banken betroffen, so Lampe-Analyst Wolfgang Specht. Für einen Zahlungsdienstleister wie Wirecard sei das Verbot ein Neuland. „Das Leerverkaufsverbot, gepaart mit Untersuchungen gegen den FT-Journalisten, der die ursprünglichen Vorwürfe erhoben hatte, sollte zu einer Erholung des Aktienkurses führen“. 


Wirecard stand in den letzten elf Jahren vor sieben großen Herausforderungen/Vorwürfen, aber keine einzige habe sich als wahr erwiesen oder zur juristischen Verfolgung von Wirecard oder einem Mitarbeiter geführt. „Wir hoffen, dass der positive Nachrichtenfluss anhält, einschließlich des Abschlussberichts der Anwaltskanzlei Rajah & Tann (der den internen Compliance-Bericht widerspiegeln und feststellen sollte, dass die Vorwürfe unbegründet sind; voraussichtlich Mitte/Ende März veröffentlicht werden) und des Abschlussberichts des Geschäftsjahres am 4. April, der eine erste Anhebung der Guidance für das Geschäftsjahr 2019 ermöglichen könnte“, schreibt Analyst Specht. Das Bankhaus Lampe bleibt ein überzeugter Käufer in der Aktie von Wirecard.

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4 Kommentare

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  • AndyBörse
    AndyBörse

    Mensch Jungs und Mädels, ja ja ... seit ihr mal nur Vorsichtig und hinter der Wahrheit her, ich bin dann schon mal LONG. 😉 Good Trades

    14:12 Uhr, 21.02.2019
  • Schnutzelpuh
    Schnutzelpuh

    „Das Leerverkaufsverbot, gepaart mit Untersuchungen gegen den FT-Journalisten, der die ursprünglichen Vorwürfe erhoben hatte, sollte zu einer Erholung des Aktienkurses führen“. 


    Na ja, sehr gewagte These. Das heisst noch lang nicht, dass es nicht wieder abwärts geht. Ich jedenfalls, werde einen Teufel tun, daufhin "Long" zu gehen. Zumal man bei jeder Aktie in dem Schrott-Index (DAX) nur nach Shorteinstiegen suchen sollte. Also, nach Erholungen verkaufen sollte.

    18:34 Uhr, 20.02.2019
    1 Antwort anzeigen
  • Spielwiese
    Spielwiese

    und nirgends wird die Razzia im Singapur-Office erwähnt. Ich wäre vorsichtig...

    23:10 Uhr, 19.02.2019

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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