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10:36 Uhr, 29.07.2024

Weizen: Erntesorgen in Frankreich und Deutschland

Für die Ernten der beiden wichtigsten Weizenproduzenten in der EU bestehen laut Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch Abwärtsrisiken.

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Die Weizenpreise an der CBOT und der Euronext bröckeln weiter ab. Der Marktfokus liegt weiterhin auf dem Angebot. Die Nachrichtenlage ist dabei uneinheitlich, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.

Die EU-Weichweizenexporte lägen seit Beginn der Saison 2024/25 Anfang Juli bis Ende letzter Woche 35 Prozent niedriger als im Vorjahr. Allerdings habe die EU-Kommission zu verstehen gegeben, dass die Exportzahlen aus Frankreich seit Beginn des Kalenderjahres unvollständig seien, heißt es weiter.

„Die Weizenernte in Frankreich dürfte wegen der vielen Regenfälle und einer unterdurchschnittlichen Anzahl von Sonnenstunden in diesem Jahr eher schlecht ausfallen. Laut der französischen Agrarbehörde FranceAgriMer befanden sich Mitte Juli lediglich 52 Prozent der Pflanzen in gutem bzw. sehr gutem Zustand. Das waren fünf Prozentpunkte weniger als in der Woche zuvor und sogar 28 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr sowie die schlechteste Einschätzung seit acht Jahren, als Frankreich die geringste Weizenernte seit den 1980er Jahren verzeichnete“, so Fritsch.

Zum Stichtag der Erhebung seien zudem erst 14 Prozent der Ernte abgeschlossen gewesen. Vor einem Jahr seien es zu diesem Zeitpunkt bereits 51 Prozent gewesen. Sorgen machten auch die anhaltenden Regenfälle in Deutschland, die ebenfalls zu einer Verzögerung der Erntearbeiten führen und eine Verschlechterung der Erntequalität zur Folge haben könnten. Damit bestünden für die Ernten der beiden wichtigsten Weizenproduzenten in der EU Abwärtsrisiken, heißt es weiter.

„Dem stehen verbesserte Ernteaussichten in Russland und den USA gegenüber. So revidierten die russischen Beratungsunternehmen IKAR und SovEcon ihre Prognosen für die Weizenernte in Russland auf 83,2 Millionen bzw. 84,2 Millionen Tonnen nach oben. Allerdings soll der Proteingehalt des Weizens niedriger ausfallen, was das Exportpotenzial verringern könnte“, so Fritsch.

Deutlich besser sehe es in den USA aus. Dort befänden sich dem US-Landwirtschaftsministerium zufolge 77 Prozent der heranwachsenden Sommerweizenpflanzen in den nördlichen Plains in gutem bzw. sehr gutem Zustand. Teilnehmer einer Crop Tour in dieser Woche durch Nord-Dakota erwarteten für den Sommerweizen rekordhohe Erträge in den südlichen und zentral-östlichen Anbaugebieten des größten Anbaustaates für Sommerweizen in den USA, heißt es abschließend.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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