Uniper-Aktienkurs über dem Fortum-Angebotspreis ist gerechtfertigt

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Erwartungsgemäß haben am Dienstag Vorstand und Aufsichtsrat von Uniper in einer Pflichtstellungnahme zum freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebot von Fortum abgelehnt und den Uniper-Aktionären geraten, die Offerte nicht anzunehmen. Diese beinhaltete einen Kaufpreis von 22,00 Euro je Uniper-Aktie in bar vor Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2017 (0,69 Euro je Uniper-Aktie), sowie keine Mindestannahmequote.

Seines Erachtens ist bezüglich der Höhe des Übernahmeangebots zu berücksichtigen, dass dies auf der bilateralen Vereinbarung des gegenwärtigen Uniper-Großaktionärs E.ON mit einem Anteil von 46,65 Prozent mit Fortum basiert, schrieb Analyst Sven Diermeier in einer Studie von Mittwoch. Da die Uniper-Beteiligung nicht zum Kerngeschäft von E.ON gehöre und E.ON wohl einen Paketverkauf präferiert habe, sei der Energieversorger offensichtlich bereit gewesen, einen Abschlag bei der Veräußerung hinzunehmen.

Zudem ist laut Diermeier davon auszugehen, dass das Fortum-Management den Angebotspreis nicht als Obergrenze für den Wert der Uniper-Aktie sieht. Fortum habe zudem in den Angebotsunterlagen einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag nicht ausgeschlossen. Der finnische Energieversorger könne im Anschluss an das Übernahmeangebot weitere Uniper-Aktien am Markt erwerben.

Diese Aspekte gemeinsam mit den sich verbessernden Ertragsperspektiven sprechen dafür, dass ein Uniper-Aktienkurs über dem Fortum-Angebotspreis gerechtfertigt ist, so Diermeier. Das Analysehaus Independent Research votiert für die Uniper-Aktie weiterhin mit „Halten“ und einem Kursziel von 24,00 Euro.