Anleger schmeißen Energiewerte aus den Depots
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Die Energiewerte stehen in Zeiten steigender Zinsen aufgrund des vergleichsweise hohen Kapitalbedarfs und niedriger Margen besonders unter Stress.
Einen rabenschwarzen Montag erwischt die Aktie von RWE, die mittlerweile im Bereich der Erneuerbaren Energien angesiedelt ist. Am Nachmittag gibt das Papier 2,5 Prozent ab auf 40 Euro. Das ist der tiefste Stand seit Mitte Juni. Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat die Titel zuvor weiter als "Top Pick" im Energiesektor bezeichnet. Trotz der zuletzt guten Kursentwicklung sehen die Experten noch Potenzial, da RWE von der Reaktivierung von Kohle-Kraftwerken profitieren werde. In einer Studie vom Montag erhöhten die Experten ihr Kursziel für die mit "Buy" bestätigten RWE-Anteile auf 60 Euro.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte wegen der hohen Energiepreise zudem eine Reform des Strommarktes in der EU an. „Die in die Höhe schießenden Strompreise zeigen gerade aus verschiedenen Gründen die Grenzen unseres jetzigen Strommarktdesigns auf", sagte von der Leyen. Das System sei für andere Umstände entwickelt worden und nicht mehr zweckmäßig. „Deshalb arbeiten wir jetzt an einer Notfallmaßnahme und an einer Strukturreform des Strommarktes", sagte von der Leyen. Das sogenannte Merit-Order-System in der EU bestimmt die Preisentwicklung über die Einsatzreihenfolge der Kraftwerke. Am Ende richtet sich der Preis nach dem zuletzt geschalteten und somit teuersten Kraftwerk, um die Nachfrage zu decken, zuletzt die Gaskraftwerke. Dieses System könnte die EU ändern.
Der angeschlagene Gasimporteur Uniper meldete heute weiteren Liquiditätsbedarf an. Zur Stabilisierung habe der Konzern eine Erhöhung der KfW-Kreditfazilität um 4 Milliarden Euro beantragt, teilte Uniper am Mittag mit. Mit den aktuell erhaltenen 2 Milliarden Euro sei der bestehende Kreditrahmen von bislang 9 Milliarden Euro der staatlichen KfW-Bank vollständig ausgeschöpft. Der Versorger ist unter anderem durch die Gaslieferkürzungen Russlands ins Wanken geraten. „So lange die Energiepreise in Europa steigen, wird auch der Bedarf an liquiden Mitteln ansteigen", sagte Uniper-Chef Klaus-Dieter Maubach am Montag laut Mitteilung. Und dieser Bedarf hat sich in den vergangenen zwei Wochen offenbar nochmal verstärkt. Denn bei der Vorlage der Halbjahreszahlen Mitte August hatte Uniper erst 5 Milliarden Euro der KfW-Kreditlinie in Anspruch genommen. Knapp zwei Wochen später ist diese nun ausgeschöpft.
Die Uniper-Aktie kann im Verlauf des Montags ins Plus drehen und notiert am Nachmittag um 0,8 Prozent fester bei knapp unter 5,5 Euro. Zuvor war der Titel im Tief knapp sieben Prozent auf 5,05 Euro und damit den tiefsten Stand seit der Abspaltung vom E.ON-Konzern im September 2016 eingebrochen.
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