Analysteneinschätzung
16:32 Uhr, 03.05.2018

Tesla verunsichert die Anleger weiter

Die Analysten der NordLB bestätigen für die Aktie von Tesla das Anlageurteil „Verkaufen“ und reduzieren das Kursziel auf 230,00 US-Dollar.

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Hannover (Godmode-Trader.de) - Tesla konnte den Auto-Absatz im ersten Quartal um 19,9 Prozent auf 29.980 Einheiten erhöhen, während die Fahrzeug-Produktion um 35,7 Prozent auf 34.494 Autos zunahm. Das Unternehmen hat seinen Umsatz um 26,4 Prozent auf 3,409 Mrd. Dollar gesteigert. Allerdings stieg auch der operative Verlust deutlich von -257,5 Mio. auf -597,0 Mio. Dollar. Auch das Vorsteuerergebnis verschlechterte sich stark von -371,9 Mio. auf -779,0 Mio. Dollar. Nach Steuern und Anteilen Dritter verblieb ein mehr als verdoppeltes negatives Rekordergebnis in Höhe von -709,6 Mio. Dollar.

Die Unternehmensführung plant weiterhin, die Produktion des Model 3 bis zum Ende des ersten Halbjahrs 2018 auf 5.000 Einheiten pro Woche zu steigern, wenngleich das Ziel für das Ende des Erstren Quartals in Höhe von 2.500 Einheiten mit 2.020 Model 3 klar verfehlt wurde. Ende April erreichte Tesla eine Produktion von 2.270 Model 3 pro Woche. Der Absatz von Model S und Model X soll sich im laufenden Jahr 2018 auf insgesamt rund 100.000 Fahrzeuge belaufen. CEO Musk beabsichtigt, die Produktion im laufenden zweiten Quartal für rund 10 Tage zu stoppen, um Produktionsverbesserungen in die Wege zu leiten.

Tesla habe einmal mehr die von Elon Musk versprochenen Ziele nicht erreicht, konstatierte NordLB-Analyst Frank Schwope in einer Studie von Donnerstag. Außerdem habe das Unternehmen die Anleger in den letzten Wochen mit zahlreichen Negativ-Meldungen verunsichert. Er erwarte, dass auch das Produktionsziel des Model 3 für Ende Juni von 5.000 Einheiten pro Woche verfehlt werde, so Schwope.

Der Konzern müsse erst noch beweisen, dass er mit dem Model 3 auch tatsächlich Geld verdienen könne. Die deutlich verringerten Auslieferungszahlen der Modelle S und X könnten darauf hindeuten, dass möglicherweise Personal von der Fertigung der Modelle S und X abgezogen worden, um die Produktion des Model 3 zu stärken. Mit schwarzen Zahlen sei nicht vor dem Jahr 2020 zu rechnen, so der Autoaktien-Spezialist.

Schwope rechnet zudem mit einer Kapitalerhöhung im nächsten Jahr. Der Konzern verbrenne immer noch viel Geld und versuche, mit Marketing-Maßnahmen und euphorisch-übertriebenen Produktversprechungen von Problemen abzulenken. Vielleicht störe es auch ganz einfach, wenn ein Branchenfremder wie Elon Musk – wie angekündigt – mit seinem Schlafsack in der Automobil-Produktion rumliege.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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