Fundamentale Nachricht
13:20 Uhr, 24.08.2017

Spread zwischen WTI und Brent auf höchstem Niveau seit Anfang 2016

Die preisliche Differenz zwischen den weltweit wichtigsten Rohölsorten Brent und WTI hat sich im Zuge der jüngsten Preiserholung auf über vier Dollar je Barrel ausgeweitet. Damit ist der Spread bei einem Niveau angekommen, welches zuletzt Anfang 2016 gesehen wurde, als die Notierungen bis unter 30 Dollar rauschten.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 52,365 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 48,185 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Hamburg/ Washington/ London (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise zeigen sich am Donnerstag nach den starken Vortagesgewinnen einigermaßen stabil. Ein Barrel Brent kostete am Terminmarkt zuletzt 52,41 US-Dollar. Das waren 16 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass WTI fiel um 24 Cent auf 48,17 US-Dollar. Bemerkenswert ist, dass sich die Differenz zwischen Brent und WTI im Zuge der Preiserholung auf über vier US-Dollar je Barrel ausgeweitet hat. Damit ist der Spread wieder bei einem Niveau angekommen, welches zuletzt Anfang 2016 gesehen wurde.

Der Spread lässt sich nach Ansicht von Experten an zwei Punkten festmachen: Erstens gibt es ein relatives Überangebot von WTI im Vergleich zu Brent. „Während die Produzenten in den USA ihr Angebot kräftig ausweiten, machen sich am Brent-Markt erste Anzeichen von Knappheit bemerkbar“, schreibt Ölanalyst Jan Edelmann von der HSH Nordbank. Dabei spielten die OPEC-Kürzungen bei Brent als globale Referenzsorte eine Rolle. Zweitens dürften die US-Raffinerien bei der Rohölverarbeitung laut Edelmann bald an die Kapazitätsgrenze stoßen. Um einen erneuten Lageraufbau zu verhindern, seien Rabatte auf US-Öl erforderlich, um die Wettbewerbsfähigkeit der US-Rohölexporte im Ausland zu steigern. Die Daten für Mai zeigzen, dass die USA im Mai 4,28 Mio. Tonnen Rohöl exportierten – die höchste Exportmenge der USA überhaupt. Schreitet der Lagerabbau in den USA in den kommenden Wochen weiter voran, erwartet der Experte, dass sich der Spread zwischen Brent und WTI wieder verkleinern wird.

Auch in der vergangenen Woche kam es zu einem Abbau der Rohölvorräte. Der Lagerabbau um 3,3 Mio. Barrel erfolgte trotz kräftig gestiegener Nettoimporte und einer weiter steigenden US-Ölproduktion. Diese erreichte mit 9,53 Mio. Barrel pro Tag das höchste Niveau seit gut zwei Jahren. Sie liegt damit nur noch knapp unter dem 2015 verzeichneten Spitzenniveau. Die US-Benzinlagerbestände gingen nach zwei Wochenanstiegen um 1,2 Mio. Barrel zurück, wozu eine robuste Benzinnachfrage ausschlaggebend war.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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