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16:41 Uhr, 21.11.2022

Ölpreise brechen massiv ein

Die Notierungen haben zu Wochenbeginn ihre Abwärtsfahrt enorm beschleunigt. Grund sind Nachfragesorgen.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 83,857 $ (JFD Brokers) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 76,760 $ (JFD Brokers) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Die Ölpreise sind zuletzt schon kräftig gefallen. Die Referenzsorte Brent gab vergangene Woche rund sechs Prozent ab und rutschte erstmals seit Oktober wieder unter die Marke von 90 Dollar je Barrel. Wozu das Barrel Brent-Öl letzte Woche noch fünf Handelstage benötigte, braucht es in der laufenden nur noch einen: Der Verlust liegt an diesem Montag ebenfalls in der Region um sechs Prozent. Der Preis fiel auf 83 Dollar/Barrel zurück.

Grund der massiven Verluste sind Nachfragesorgen aufgrund steigender Corona-Infektionszahlen in China. Peking zieht die Daumenschrauben wieder an und verschärfte nach heftigen Ausbrüchen die Corona-Beschränkungen. Das konsequente Vorgehen Chinas im Kampf gegen das Coronavirus hatte zuletzt immer wieder zu Lockdowns geführt. Die Null-Covid-Strategie gilt als Risiko für das globale Wirtschaftswachstum und die Nachfrage nach Rohöl auf dem Weltmarkt. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat ihre Prognose für den Brent-Preis auch wegen der Corona-Maßnahmen in China bereits gesenkt.

Hinzu kommen Meldungen über eine schwächere Ölnachfrage in diesem und im kommenden Jahr. Laut den neuen Prognosen der Internationalen Energieagentur IEA wird sich das Nachfragewachstum von 2,1 Mio. Barrel pro Tag (mpd) in diesem Jahr auf 1,6 mbd im Jahr 2023 verlangsamen. Grund sei die Talfahrt der Weltwirtschaft:

Die Aussichten für das globale Bruttoinlandsprodukt hätten sich verschlechtert, und der weltweite Ölverbrauch werde im vierten Quartal gegenüber dem Vorjahr zurückgehen, erwartet demnach die IEA. Die anhaltend schwache Konjunktur in China, die Energiekrise in Europa, die zunehmende Produktknappheit und der starke US-Dollar belasteten den Verbrauch stark, so die Organisation in ihrem aktuellen Bericht.

Das weltweite Ölangebot stieg im Oktober um 410.000 Barrel pro Tag auf 101,7 mpd, wird aber den IEA-Prognosen zufolge für den Rest des Jahres um 1 mbd zurückgehen, da sich die OPEC+-Kürzungen und ein EU-Verbot für russisches Rohöl auswirkten. Ein jährliches Wachstum von 4,6 mbd in diesem Jahr werde die Weltproduktion auf 99,9 mbd ansteigen lassen. Ein "bescheidener" Anstieg von 740.000 Barrel pro Tag werde das Angebot im Jahr 2023 schließlich auf 100,7 mbd heben.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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