Kommentar
13:32 Uhr, 14.04.2016

Silber vor dem Durchbruch?

Wer etwas genauer hinsieht, geduldig abwarten kann und sich vom allgemeinen Geschwafel nicht beirren lässt, der findet an der Börse immer wieder herausragende Gelegenheiten. Silber ist so ein Fall...

An den Börsen gibt es immer wieder Chancen, die aus einem sehr kleinen Geldbetrag in einer überschaubaren Zeit ein stattliches Ruhepolster fürs Alter machen können. Oder aus einem kleinen Vermögen ein sehr großes. Meist war man dann natürlich nicht investiert und kann lediglich hinterher wehmütig ausrechnen, „was gewesen wäre wenn“.

Es liegt in der Natur der Sache, dass sich für solche Gelegenheiten kaum jemand interessiert, wenn es am interessantesten ist. Silber ist derzeit so ein Fall. Nach fast fünf Jahren Baisse können sich die meisten Anleger stark steigende Silbernotierungen nicht mehr vorstellen. Wer braucht schon "dieses Zeug", wo doch selbst Investorenlegende Warren Buffett nach eigenem Bekunden einen großen Bogen um die Edelmetalle macht?

Der wichtigste Kritikpunkt, den sich auch Warren Buffett zueigen macht, lautet sinngemäß, dass Gold und Silber ja nichts produzieren, daher brauche man es nicht. Das Argument ist im gegenwärtigen Umfeld allerdings ausgesprochen irreführend, um nicht zu sagen kurzsichtig, denn die Edelmetalle müssen gar nichts herstellen. Sie konkurrieren ja auch nicht mit güterproduzierenden Unternehmen, sondern mit jenen bunt bedruckten Geldscheinen, die bekanntlich ebenfalls nichts produzieren.

Dass dieses jahrhundertealte Konkurrenzverhalten zwischen echten Werten und bedruckten Baumwollpapier vollkommen aus dem Blickfeld der Anleger geraten ist, ist natürlich kein Zufall. Ganze Industriezweige leben unter anderem davon, Gold und Silber als „barbarische Relikte“ einer längst vergangenen Periode zu diskreditieren.

Dass diese Zeiten keineswegs vergangen sind, wird nahezu täglich immer deutlicher: Je offensichtlicher die Anstrengungen der Notenbanken werden, durch immer aberwitzigere Geldsummen Inflation, also Geldentwertung zu erzeugen, desto größer wird die Bereitschaft der Menschen, das Verhalten der Zentralbankbürokraten, wie auch die zentralen Mechanismen unseres Geldsystems kritisch zu hinterfragen.

Manchem dämmert dabei ganz allmählich, dass es ein reichlich aussichtsloses Unterfangen ist, Probleme mit immer mehr Papiergeld lösen zu wollen, die durch zu viel Papiergeld erst entstanden sind. Das Erstaunlichste dabei ist wohl die Tatsache, dass man auf diesen Aspekt immer noch hinweisen muss. Aber auch das dürfte sich in den kommenden Jahren ändern.

Denn im Zuge eines allgemeinen Erkenntnisgewinns kommt das Vertrauen, die wichtigste Währung in einem ungedeckten Schuldgeldsystem, langsam aber unaufhaltsam unter die Räder. Und um nichts anderes geht es letztlich.

Doch wenn das Vertrauen in ungedeckte Währungen sinkt, dann rücken ganz automatisch echte Werte in den Fokus. Das können Aktien sein, Grundstücke und Immobilien – oder eben Edelmetalle. Wie explosiv die Lage beim Silber, dem ältesten Wertspeicher und Währungsmetall der Weltwährungsgeschichte mittlerweile geworden ist, das verdeutlichen die folgenden langfristigen Kursverläufe.

Zunächst die Quartalsbetrachtung seit 1982. Hier wird deutlich, dass der langfristige Bullenmarkt beim Silber vollkommen intakt ist. Achten Sie auf die ansteigende blaue Linie. Besondere Bedeutung kommt jetzt der Zone bei 15 US-Dollar zu. Also exakt jenem Bereich, in dem sich der Silberpreis gerade befindet. Die jetzt anvisierte Unterstützung reicht zurück bis in das Jahr 1983. Die waagrechte grüne gestrichelte Linie macht das deutlich.

Silber-vor-dem-Durchbruch-Kommentar-Andreas-Hoose-GodmodeTrader.de-1

Ähnlich markant ist die Monatsbetrachtung seit 1987. Hier fällt eine bullische Keilformation auf, die der Silberpreis gerade nach oben zu verlassen scheint. Achten Sie auf die rote und die grüne gestrichelte Linie in der folgenden Abbildung. Auch hier kommt der Marke bei rund 15 US-Dollar je Feinunze besondere Bedeutung zu.

Silber-vor-dem-Durchbruch-Kommentar-Andreas-Hoose-GodmodeTrader.de-2

Vervollständigt wird das hochinteressante Bild durch die „kurzfristige“ Betrachtung der vergangenen drei Jahre auf Wochenbasis. Hier wird deutlich, dass sich der Silberpreis gerade anschickt, eine untere Schulter-Kopf-Schulter-Formation zu vollenden. Achten Sie auf die waagrechte rote Linie in der folgenden Abbildung.

Silber-vor-dem-Durchbruch-Kommentar-Andreas-Hoose-GodmodeTrader.de-3

Um es kurz zusammen zu fassen: Sollte der Silberpreis am Monatsende oberhalb von 16 US-Dollar notieren, dürften die Kurse langfristig deutlich anziehen. Der nahende Sommer könnte dann für längere Zeit die letzte Gelegenheit sein, Silbermünzen und -Barren zu historisch niedrigen Kursen einzusammeln. Sofern man überhaupt noch etwas bekommt, denn bei einigen Händlern lassen sich schon heute handfeste Lieferengpässe beobachten. Berücksichtigen Sie das bei Ihren Dispositionen in den kommenden Monaten.

Noch sehr viel ertragreicher und dynamischer als Investments in physische Edelmetalle, allerdings auch sehr viel riskanter, sind die Aktien der Silberproduzenten. Welche Unternehmen hier in den kommenden Jahren zu favorisieren sind, das untersuchen wir in der kommenden Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs.

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Zum Autor:

Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG. Weitere Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de

23 Kommentare

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    WinniWin

    Ja es kann einen Silberpreisanstieg auf 100 Dollar kommen. Das ist aber auch eine grpße Chance für Silberaktien, die 20 mal besser als Silber selbst steigen könnten;

    http://www.hartgeld.com/media/pdf/2016/AN_Goldmine...

    21:52 Uhr, 03.07.2016
  • Cristian Struy
    Cristian Struy

    und immer schön auf die Zeitachse schauen.... Bis zum Erreichen des alten Hochs haben wir Silber in den nächsten Jahren bestimmt schon 10x und die Minen bestimmt schon 3x wieder verkauft und gekauft.

    Es sei denn, das System crasht und die Indizes schmieren komplett ab. Aber dazu müssten die Republikaner die Wahl gewinnen. Damit meine ich nicht Trump, sondern generell.

    Langfristanalysen haben nämlich gezeigt, dass entgegen der landläufigen Annahme, dass unter den Republikanern die Märkte steigen und bei Demokraten fallen, es genau umgekehrt ist. Die Demokraten verschulden tendenziell, durch Pump wird alles oben gehalten, subventioniert und gestützt, die Währung wird geschwächt und die Preise/Märkte steigen, bei den Republikanern eher umgekehrt.

    Zum Silber und den dazugehörigen Minen. Wer hält schon Minen, die 200-300 % gestiegen sind, und nachdem die 40$ also Boden 2 getestet wurde und es wieder zum aktuellen Niveau fällt, um dieses zu testen? siehe 1998 bis 2002.

    Also cool bleiben und immer schön den Tages und Wochenchart im Auge behalten.

    week
    day

    300% Steigerung viel?

    Silverminers sind von 15 auf 45$ gestiegen, dass sind 300% und haben bereits den MA200 im week übersprungen und checken, ob sie das letzte Hoch vor dem Bodenbruch erobern können. Sie sind vor zwei Wochen aus Flagge 2 ausgebrochen und werden wahrscheinlich Kauf-Welle 3noch ein bißchen treiben, aber dann sollte an sich über Rückläufe nicht wundern, die optimal nur bis zum MA 200 als Test ob erhält gehen (da im atgeschart ggf nach Neueinstiegsmustern bei 33 suchen), aber unterhalb dieser Flagge auch ohne weiteres auch bis 27 zurücklaufen können.

    So sind sie halt, die Minen. Immer flott und gehebelt auf den Silberpreis unterwegs. :-)

    13:54 Uhr, 03.07.2016
    1 Antwort anzeigen
  • Cristian Struy
    Cristian Struy

    eines war nicht ganz richtig. Mit dem Ausbruch über 16$ zu 19$ wurde der erste kleine Boden sieh chart von Hr Hoose bereuts geknackt. Nun stehen wir unterhalb des 2. Bodens. Im Tageschart sieht man, dass dies in 3 Wellen erfolgte und entweder mit Welle 3 1/2 noch bis 20$ getrieben wird und dann in Rücklauf 1 und 2 wieder absackt, um bei 15 bzw 17 $ ein höheres Tief auszubilden und dann mit Kaufwelle 3 ein nächstes höheres Hoch zu genrieren. Der beginn eines Aufwärtstrends. Alternativ (soolten die indizes absacken und Gold hochschiessen) wird der aktuelle impuls nach einen mini Rücksetzer gleich fortgesetzt und gleich die Oberkante des letzten fallenden Dreicks bei 25$ angegriffen.

    Sollten die indizes jedoch weiter hochschiessen uns insbesondere dow undS&P neue Hochs ausbilden, werden die Edelmetalle als Fluchtinstrumente wieder uninteressanter.

    Die von Herrn Hoose gemalten chartlinien sind zweckoptimistisch eingezeichnet und hinterlegen eine Aktienbaisse. Kommt diese nicht, wird der Verlauf ganz anders aussehen.

    Die richtige linie bildet sich aus tief 2002, tief 2009 und dem Aufwärtstrend Bruch 2014 mit dem Fall unter das 2. Fallende Deieck bei 20$. Das stegen wir jetzt und es wird versucht, zurück zu erobern. Siehe Wochenchart oben. Gelingt das nicht, könnte ein lange zähe Bodenbildung wie 1993 bis 2002 siehe chart oben erfolgen. Wir sind charttechnisch gerade im Jahr 93 angelangt.

    Wenn alles gut lauft, dann wird bei Rückläufen das bisherige Tief 13$ nicht unterschritten und es kann alles hochlaufen.

    Ob das so kommt und wie lange das dauert, hängt wahrscheinlich von dem Ausgang der US Wahlen und der index Entwicklung ab.

    10:18 Uhr, 03.07.2016
    1 Antwort anzeigen
  • shark
    shark

    Gold ist mein Favorit ,,Incrementa ein führender Vermögensverwalter sieht für 2018 Gold bei einem neuen ATH ,

    zumThema Brexit,ein Beitrag den ich zwar nicht teile jedoch mal hier reinstelle.Immer wieder erstaunlich für was Deutschland alles verantwortlich sein soll !!

    POLITIK

    STAR-ÖKONOM PIKETTY

    11:27

    "Deutschland trägt die Hauptschuld am Brexit"

    20:25 Uhr, 02.07.2016
  • Jimi
    Jimi

    Z.B. Zertifikate auf Silber mit allen erdenklichen Hebeln, fuer kurze Haltedauer. Ich denke aber Silberminen Aktien haben noch bessere Aussichten. Mal nach Silbermienen Aktien googeln und die grossen näher anschauen.

    18:19 Uhr, 02.07.2016
  • Kantus
    Kantus

    Welche Anlageprodukt wäre den für Silber sinnvoll ???

    14:26 Uhr, 02.07.2016
    1 Antwort anzeigen
  • Jimi
    Jimi

    Im Wochenchart sieht man die brutalen (positiven) Divergenzen im MACD ....

    13:02 Uhr, 02.07.2016
  • 3433
    3433

    Egal ob „Wasserkopf“ Ferdinand, die Landesmutter Maria Theresia, der pedantische Kaiser Franz Joseph oder die Kokain liebende Sisi, sie alle haben viel mehr zu erzählen, als man glauben möchte. Die Habsburger waren geprägt von Gottesgnadentum, Krankheiten, Süchten und Liebeleien und STADTBEKANNT holt ein verstaubtes Stück Geschichte aus der Versenkung, um es zu neuem Leben zu erwecken.

    19:41 Uhr, 01.07.2016
    1 Antwort anzeigen
  • Silberpapst
    Silberpapst

    Der Artikel wurde ja bereits im April geschrieben und vielleicht sollte Herr Hoose öfters in Urlaub gehen. Er redet noch von einem wichtigen Preis in Höhe von 15 Dollar jetzt sind wir schon bei 19! Ich glaube, da braut sich wirklich was zusammen! EINE Silberpreisexplosion!

    17:27 Uhr, 01.07.2016
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