Die nächste Krise wartet schon…
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- EURO STOXX Banks IndexKursstand: 50,23 Pkt (STOXX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Vorerst hat die Corona-Krise Deutschland und Europa noch fest im Griff. Doch das wird nicht so bleiben. Schon bald dürfte der Druck auf das politische Berlin deutlich ansteigen, die Corona-Beschränkungen herunterzufahren. Denn immer mehr Menschen beschleicht das ungute Gefühl, dass es keine sehr weise Entscheidung gewesen sein könnte, das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben in Deutschland praktisch vollständig zu stoppen.
Niemand fragt derzeit etwa nach den Kollateralschäden, die entstehen, wenn, nur als Beispiel, in einer vierköpfigen Familie mit zwei Kindern die Eltern jetzt im Home-Office sitzen und nicht wissen, wie sie ohne die Unterstützung der Großeltern mit der Situation fertig werden sollen.
Gar nicht zu reden von jenen Zeitgenossen, die als „überzeugte Singles“ plötzlich gar nicht mehr so sicher sind, ob das mit dem Alleinsein wirklich so eine tolle Sache ist. Werden wir in den kommenden Wochen womöglich starke Anstiege von Corona-bedingten Depressionserkrankungen oder gar Selbstmorden sehen?
Einigermaßen unverständlich wird der erzwungene Totalabsturz von Wirtschaft und gesellschaftlichem Leben aber, wenn man sich einige Zahlen des Robert-Koch-Instituts ansieht.
Dort wurde kürzlich bekannt gegeben, dass das Durchschnittsalter der in Deutschland am Corona-Virus verstobenen Patienten bei 81 Jahren liegt. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Bundesbürger liegt bei 80,64 Jahren. Das heißt, Corona-Patienten werden sogar noch etwas älter als der Durchschnitt – wobei die Stichprobe natürlich viel zu klein ist. Bemerkenswert ist es trotzdem und man sollte das weiter aufmerksam verfolgen…
Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch das folgende Video. Darin berichtet der Facharzt Dr. med. Bodo Schiffmann aus Sinsheim über ein Schreiben des Robert-Koch-Instituts an einen Professorenkollegen. Demnach hat es das Institut gar nicht so gerne, wenn die Corona-Todesfälle genauer untersucht werden. Warum nicht? Bitte urteilen Sie selbst…
Doch so oder so: Früher oder später werden die Beschränkungen für Wirtschaft und Gesellschaft enden müssen. Spätestens, wenn die Erkenntnis reift, dass wir uns mit dem Corona-Virus irgendwie arrangieren müssen, dürfte es schwierig werden, die Menschen für den Shutdown zu motivieren. Momentan gelingt das auch deshalb noch ganz gut, weil die Situation für viele völlig neu ist. In ein paar Wochen dürfte sich das ändern…
Dass es nach dem Ende der Lockdown-Phase jedoch so weitergehen könnte wie bisher, ist eine Illusion, die schnell an der Realität zerschellen dürfte: Auch Fachleute aus der Ökonomie könnten etwa ganz überrascht feststellen, dass man eine Volkswirtschaft mit 83 Millionen Menschen nicht wie eine Glühbirne aus- und wieder anschalten kann. Kollateralschäden sind auch hier vorprogrammiert…
Doch vor lauter Corona werden andere Aspekte derzeit völlig ausgeblendet. Das zeigt auch die folgende Grafik, die deutlich macht, dass nach dem Ende der Corona-Beschränkungen schon das nächste Problem wartet. Abgebildet ist der EuroStoxx Bankenindex. Kürzlich hat das Barometer eine enorm wichtige Haltezone knapp unterhalb von 100 Punkten mit Karacho durchschlagen (waagrechte rote Linie). In den vergangenen zehn Jahren hatte diese Zone jeden Durchbruchsversuch zuverlässig abgefangen.
Nach aller Erfahrung sollte man ein derart mächtiges Signal unbedingt ernst nehmen, denn fast immer kündigen solche „historischen Ereignisse“ größere Schwierigkeiten an.
Was wird künftig anders?
Viele fragen sich derzeit ja, wie sehr sich unsere Welt durch das Corona-Virus wohl verändern wird. Vielleicht sollte man mit der Suche nach einer Antwort auf diese Frage noch etwas warten. Denn nimmt man den Verlauf des Europäischen Bankenindex ernst, dann kommt nach der Corona-Krise postwendend eine Banken-Krise auf uns zu. Sozusagen im Windschatten. Sollten dann größere „Rettungen“ anstehen, ist es von dort aus nicht mehr weit bis zu einer Staatsschuldenkrise.
Wenn es soweit ist, dann ist es für die Frage nach möglichen Veränderungen unserer Welt immer noch früh genug.
Und eh ich es vergesse: Im Guidants-Stream hatte ein Leser in dieser Woche gefragt, wo denn die angekündigte Outperformance der Goldminenaktien bleibt.
Die Antwort: Sie ist bereits da.
Beispielhaft zeigt das der folgende Kursverlauf von Branchenschwergewicht Barrick Gold (GOLD): Die dramatischen Verluste der März-Panik hat die Aktie beinahe wieder aufgeholt und notiert aktuell annähernd auf Vorcrash-Niveau. Man vergleiche diese Vorstellung mit dem breiten Markt. So in etwa hatten wir das an dieser Stelle auch angekündigt.
Was von der Outperformance des Goldminensektors zu halten ist und wie man dort jetzt vorgehen sollte, das erläutern wir in der April-Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die am Montag erscheint…
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG. Weitere Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de
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