Europas Banken – der nächste Krisenherd?
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- EURO STOXX Banks IndexKursstand: 51,49 Pkt (STOXX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
In einigen Monaten könnten die durch die Corona-Krise verursachten wirtschaftlichen Einschränkungen zu Kollateralschäden führen, die derzeit kaum diskutiert werden: Könnten Bankenturbulenzen in Europa schon im Herbst dieses Jahres den nächsten großen Krisenherd bilden?
Orientiert man sich am derzeitigen Stand der Diskussionen um die Lockerungen zur Eindämmung des Corona-Virus, dann muss man wohl davon ausgehen, dass die aktuellen Maßnahmen noch eine ganze Weile anhalten werden.
Auffallend ist etwa, dass sich sowohl Kanzlerin Angela Merkel, als auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO), wie auch der viel zitierte Chefvirologe der Berliner Charité, Professor Dr. Christian Drosten, immer wieder gegen eine zügige Aufhebung der Lockerungen aussprechen. Warum das so ist, soll hier nicht weiter diskutiert werden. Einschlägige Beiträge zu dem Thema findet der interessierte Leser zuhauf...
Ein Zitat dazu aus dem folgenden lesenswerten Beitrag lautet: "Die Bundesregierung will das Land noch gut zwei Monate im teilweisen Blindflug lenken..."
Wird diese Linie jedoch beibehalten, wovon man derzeit ausgehen muss, dann dürfte dies in nicht allzu ferner Zukunft immer mehr kleinere und mittlere Unternehmen in ernste Schwierigkeiten bringen. Betroffen wären dann auch die beteiligten Banken, denn wenn Firmen Insolvenz anmelden, fallen automatisch zahlreiche Kredite aus. Die zu erwartenden Firmenpleiten wegen des Corona-Lockdowns verschärfen so die im anhaltenden Niedrigzinsumfeld ohnehin prekäre Ertragslage der Banken noch zusätzlich.
Man könnte sich allerdings auch fragen, ob in den zertrümmerten Kursen der Bankaktien viele Probleme bereits verarbeitet wurden. Beim Blick auf die folgende Grafik stellt sich in diesem Zusammenhang etwa die Frage, ob sich bei den Banken in Europa ein bullischer Keil bildet, den man für einen Einstieg nutzen könnte.
Wie so oft, bietet es sich auch in diesem Fall an, die verschiedene Zeitebenen zu betrachten:
Im Tageschart ist zunächst tatsächlich eine Art Stabilisierung erkennbar. Die folgende Grafik zeigt das. Derzeit laufen die Notierungen des Euro Stoxx Bankenindex in ein Dreieck hinein, aus dem sie früher oder später ausbrechen werden. Die Frage ist, in welche Richtung…
Hier bietet es sich an, die weitere Entwicklung genau zu verfolgen, denn sollten die Kurse der Europabanken bis in die Spitze des rot eingezeichneten Dreiecks hineinlaufen, ist das Risiko deutlich erhöht, dass der Ausbruch anschließend nach unten erfolgt. Einige Wochen könnte die Entscheidung noch auf sich warten lassen.
Ein Blick auf den Wochenchart in der folgenden Abbildung kann an dieser Stelle verdeutlichen, welches theoretische Potential sich ergibt, sollten die Kurse nach oben ausbrechen: Dann dürfte das Spektakel spätestens an der rot eingezeichneten waagrechten Widerstandslinie im Bereich von 75 Punkten zu Ende sein. Ausgehend vom aktuellen Kursniveau wäre dies ein Zuwachs von fast 50 Prozent...
Dass diese Variante keine übermäßig große Eintrittswahrscheinlichkeit hat, zeigt jedoch ein Blick auf die Monatsbetrachtung in der folgenden Grafik: In den vergangenen zwölf Jahren hat der MACD auf Monatsbasis genau viermal ein Verkaufssignal geliefert. Drei dieser Fälle führten später zu mehr oder weniger großen Kursverlusten bei den europäischen Banken (rote Pfeile). Das jüngste Verkaufssignal ist erst wenige Tage alt. Achten Sie auf den roten Kreis in der Grafik ganz rechts.
Damit ist einigermaßen klar, dass die Kurse der Banken in Europa mittelfristig mit hoher Wahrscheinlichkeit vor weiteren Kursverlusten stehen dürften. Der vergleichsweise geringen Chance auf eine Aufwärtsbewegung steht somit ein stark erhöhtes Risiko gegenüber, dass die Banken in Europa vielleicht schon im kommenden Sommer anfangen könnten zu straucheln.
Und zwar beispielsweise dann, wenn sich ähnlich wie derzeit in China eine zweite Infektionswelle des Corona-Virus abzeichnen sollte - und somit eine Fortsetzung oder Wiederaufnahme des aktuellen Shutdowns neue Nahrung erhält…
Die viel entscheidendere Frage, ob man jetzt Bankaktien kaufen sollte, lautet daher, welche Banken im aktuellen Umfeld überhaupt noch geeignet sind, um dort Anlagegelder oder etwa auch Aktiendepots zu verwalten.
Denn in einem Punkt sollte man sich keine Illusionen machen: Sollten sich die Entwicklungen weiter zuspitzen, werden zunächst nicht nur viele Firmen und später auch diverse Banken pleitegehen. Genauso wahrscheinlich ist aber, dass dann auch Anleger in der einen oder anderen Form zur Kasse gebeten werden.
Im Extremfall dürften noch nicht einmal die vielfach als „Sondervermögen“ gelobten Aktiendepots ungeschoren davonkommen.
Die Frankfurter Allgemeine schrieb zu dem Thema schon vor einiger Zeit, Zitat:
„Geld, das in Wertpapieren angelegt ist, ist nicht so sicher, wie es auf den ersten Blick scheint. Denn falls ein Institut die Aktien nicht zurückgeben kann, gibt es gesetzlich nur bis zu 20.000 Euro Entschädigung“. (...)
"Kunden, die zum Beispiel bei der Deutschen Bank ein Konto eröffnen wollen, bekommen dort zu lesen: Ist die Bank pflichtwidrig außer Stande, Wertpapiere des Kunden zurückzugeben, so besteht neben der Haftung der Bank im Entschädigungsfall ein Entschädigungsanspruch gegen die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH.
Der Anspruch gegen die Entschädigungseinrichtung ist der Höhe nach begrenzt auf 90 Prozent des Wertes dieser Wertpapiere, maximal jedoch auf den Gegenwert von 20.000 Euro.“ Doch die Deutsche Bank steht damit nicht alleine da. So oder ähnlich könnte diese Formulierung auch bei anderen Finanzinstituten zu lesen sein, denn sie entspricht dem Gesetz".
Das bedeutet: Mögliche Kursgewinne beim Kauf von Bankaktien sind mit Blick auf einen turbulenten Börsenherbst 2020 vollkommen sekundär. Die Sicherheit einer Bank, der Investoren ihre Anlagegelder anvertrauen, war dagegen noch nie so wichtig wie heute…
Das Thema wird uns auch in den kommenden Ausgaben des Antizyklischen Börsenbriefs immer wieder beschäftigen…
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG. Weitere Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de
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Gut zu Wissen, Danke,
Trump health spokesman tweets about Soros and Rothschild family ‘control’
"Soros’s political agenda REQUIRES a pandemic,” Caputo said.
https://www.jpost.com/american...
Trump Says "No" To World Money
https://www.zerohedge.com/geop...
Zuallererst müssen sämtliche hausgemachten Probleme mit einer Sonderabgabe für böse Reiche gelöst werden. Reich ist, wer 1 Mio. Vermögen hat oder mehr. Sobald sich völlig überraschend rausstellt, dass die Kohle nicht reicht, sind alle mit mehr als 250.000 Vermögen reich, dann alle mit mehr als 25.000.
Spätestens dann liegt eine Zwangshypothek für alle Immobilienbesitzer nahe. Dass die ihr Häusle die vergangenen 30 Jahre im Schweiße ihres Angesichts abbezahlt haben, ändert rein nichts daran, dass sie was haben, was andere nicht haben. Und das geht ja wohl gar nicht.
Wenn schließlich alle von Bill Gates durchgeimpft wurden, der totale Überwachungsstatt installiert und alles sozialisiert ist, fragen wir einfach Benito Mussolini, was er dazu meint. Womöglich antwortet er uns : “Der Faschismus sollte Korporatismus heißen, weil er die perfekte Verschmelzung der Macht von Regierung und Konzernen ist.”
Zentrieren wir das dann alles unter einer weltweiten Regierung mit einer knuffigen Einheitswährung, müsste schnell alles wieder in Butter sein. Also: Alles halb so wild.
... und wieso bin ich im Guidants-Stream gesperrt?
Guten Morgen😎.
Die Depots sind nicht mehr sicher? Sorry, was für ein dummes Zeug ... @GT: Habt Ihr diesen Marketingquatsch echt nötig? Oder wäre es evtl. möglich, dass Ihr wieder auf ein seriöses sachliches Niveau zurückkehrt? ... Neulich schon der Artikel von wegen Bankkunden bekämen kein Geld mehr am Automaten ... Alter ...
Bullenalarm! 😆