RWE: Hauptprofiteur der steigenden Strompreise
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die „Kohlekommission“ legte ihren Abschlussbericht und ihre Vorschläge für den Ausstieg aus der Kohleverstromung in Deutschland vor. Neben den Strukturhilfen und Maßnahmen zur Abmilderung von Strompreisanstiegen wird ein schrittweiser Ausstieg bis 2038 mit der Option eines früheren Ausstiegs ab 2035 empfohlen. Dabei sollen bereits bis 2022 Kraftwerkskapazitäten von 5 Gigawatt (GW) Braunkohle und 7,7 GW Steinkohle gegenüber 2017 (42,6 GW) abgebaut werden. Welche Meiler zuerst abgeschaltet werden sollen, überlässt die Kommission der Politik.
Für die Kraftwerksbetreiber sieht der Vorschlag Entschädigungen in Anlehnung an die Formel für die Sicherheitsbereitschaft und für den sozialverträglichen Arbeitsplatzabbau vor. Die Kommission hält es zudem für wünschenswert, dass der Hambacher Forst erhalten bleibt und es wird ein Dialog für die Umsiedlung zur Vermeidung von sozialen Härten angemahnt. Die Vorschläge müssen nun von der Politik bewertet und Gesetze erlassen werden. Zudem müssen Gespräche mit den Versorgern geführt und die Ergebnisse in rechtsverbindliche Verträge gegossen werden.
Angesichts der anstehenden Wahlen dürfte der Abbau laut DZ Bank zunächst vorwiegend in Westdeutschland, also bei RWE, stattfinden. RWE signalisierte zwar Gesprächsbereitschaft, sieht das Ausstiegsdatum 2038 aber als zu früh an und vertritt zudem den Standpunkt, dass die Stilllegungen bis 2022 nicht ausschließlich im Rheinischen Revier erbracht werden könnten.
Nach den Vorschlägen der Kohlekommission sieht Analyst Werner Eisenmann seine Meinung bestätigt, dass ein für RWE tragbarer Kompromiss erzielt werden könnte. Die größte Unsicherheit sehe er in den Verhandlungen über den Hambacher Forst. Die Kritik von RWE sei verständlich, könnte aber auch als Ausdruck für eine harte Verhandlungsführung und Strategie im Vorfeld der Gespräche gewertet werden, so Eisenmann.
Der Konzern dürfte ein Hauptprofiteur der im Zuge der Kapazitätsreduzierung (Kohle, Atomkraft) erwarteten Steigerungen der Großhandelsstrompreise sein. Zu erwarten sei zudem, dass die Auslastung und die Profitabilität der Gaskraftwerke deutlich steigen werde.
Die DZ Bank erhöhte den fairen Wert der RWE-Stammaktie auf 26 Euro und unterstellt dabei angesichts einer Verringerung der Unsicherheiten einen niedrigeren Abzinsungsfaktor. In den immer noch niedrigen Bewertungsrelationen (Basis 2020 ff) seien die Neuausrichtung von RWE als nahezu reiner Stromproduzent mit Schwerpunkt Erneuerbare Energien, womit der Konzern ein Hauptprofiteur von eventuellen Engpässen im Zuge der Energiewende werde, nicht ausreichend berücksichtigt.
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