Rohstoffrally ohne Ende?
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- Brent Crude ÖlKursstand: 68,45400 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
New York (Godmode-Trader.de) - Der Bloomberg Commodity Spot Index, der die Preise für 23 Rohstoffe abbildet, ist diese Woche auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2011 gestiegen. Seit dem Knick auf ein Vier-Jahres-Tiefs im März 2020 ist der Index damit um mehr als 70 Prozent in die Höhe geschossen.
In einigen großen Volkswirtschaften läuft die Nachfrage nach Rohstoffen angesichts einer breiten Erholung bereits heiß. Gerade bei Industriemetallen gibt es einen großen Bedarf aus der Industrie. Vor allem aber schüren US-Präsident Joe Bidens 2,25 Bio. Dollar schweres Infrastrukturpaket und die Klimaschutzziele am Markt Ängste vor einer Metallknappheit. Auf der anderen Seite stockt das Angebot. So haben sich etwa Agrarrohstoffe verteuert, weil Trockenheit in einigen Anbaugebieten zu schlechten Ernten bei Getreide und Zucker führten. Die Futures-Kurven für mehrere Rohstoffe deuten auf ein knappes Angebot hin.
Rohstoffpreisschwankungen haben auch einen erheblichen Einfluss auf die Lebenshaltungskosten. Die steigenden Rohstoffnotierungen erhöhen derzeit fast überall die Endpreise - in der Baubranche, bei Lebensmitteln und sonstigen Artikeln des täglichen Bedarfs, und sie schüren damit die Angst vor Inflation. US-Finanzministerin Janet Yellen sagte am Dienstag, dass die Zinssätze möglicherweise steigen müssten, um sicherzustellen, dass die Wirtschaft nicht „überhitzt“. Später ruderte sie zurück und betonte, dass sie keine Zinserhöhungen vorhersagt habe und auch keine anhaltend höhere Inflation erwarte.
Analysten von Goldman Sachs erwarten für die kommenden sechs Monate eine weitere Preissteigerung bei Rohstoffen um 13,5 Prozent, Brent-Öl könnte die Marke von 80 Dollar/Barrel, Kupfer die Schwelle von 11.000 Dollar je Tonne erreichen. Rohöl könnte in den nächsten sechs Monaten den größten Nachfrageanstieg aller Zeiten erleben, da die Fortschritte der Impfkampagnen sich positiv auf die Mobilität auswirken, so die Analysten.
Obwohl die Preise teilweise überhitzen wollen Experten aber nicht vom Beginn eines weiteren Superzyklus - einer längeren Periode, in der die Preise weit über ihrem langfristigen Trend liegen, sprechen. Das Ausmaß des Nachfragewachstums in den nächsten Jahren dürfte nicht so groß sein wie beim letzten Superzyklus im ersten Jahrzehnt des Jahrhunderts, als Chinas rasante Industrialisierung die Preise in die Höhe trieb, zitierte Bloomberg das Anaysehaus Oxford Economic. Auch dürften reichlich freie Kapazitäten die Energiepreise in Schach halten.
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