ISM-Einkaufsmanagerindex schwächer als erwartet - US-Bauausgaben sinken überraschend
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Hier geht es zum Newsflash des Vortages
Rivian Automotive enttäuscht mit Umsatz und Produktionsprognose
Inflation in Deutschland bleibt hoch
Bundesbank-Chef Nagel: EZB muss Zinsen auch nach März erhöhen
Zahl der Arbeitslosen steigt leicht
Novavax: Fortbestand des Unternehmens mglw. gefährdet
Just Eat Takeaway.com schreibt operativ wieder Gewinn
Puma erwartet Abschwächung des Geschäfts
Beiersdorf erhöht Dividende nicht
Einkaufsmanagerindizes: Positive Daten aus China
ProSiebenSat.1 verschiebt Zahlenvorlage
Was heute am Markt los ist
Inflations- und Zinssorgen hatten die Aktienmärkte am Mittwoch wieder im Griff. Der DAX drehte nach einem festeren Start ins Minus und beendete den Xetra-Handel 0,39 Prozent unter dem Vortagesniveau bei 15.305,02 Punkten. Steigende US-Anleiherenditen sorgten erneut für Kursverluste. Am Morgen hatten positive Daten aus der chinesischen Wirtschaft noch für eine gute Stimmung gesorgt. Hier waren die Einkaufsmanagerindizes im Februar stärker gestiegen als erwartet. Bei den im Verlauf des Tages veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes aus Europa und den USA zeigte sich dann aber ein schwächeres Bild. Auch die auf einem sehr hohen Niveau verharrende Inflation in Deutschland drückt auf die Stimmung. Die jährliche Inflationsrate in Deutschland betrug im Februar 8,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch auf vorläufiger Basis mitteilte. Im Januar hatte die Teuerungsrate ebenfalls 8,7 Prozent betragen. Erwartet wurde für Februar eigentlich eine Abschwächung auf 8,5 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) muss nach Einschätzung von Bundesbank-Chef und EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel die Zinsen auch über März hinaus weiter erhöhen, um die hohe Inflation unter Kontrolle zu bekommen. Die für März von der EZB in Aussicht gestellte Zinserhöhung um 50 Basispunkte werde nicht die letzte sein und auch danach "könnten weitere deutliche Zinsschritte notwendig sein", sagte Nagel am Mittwoch noch vor Veröffentlichung der bundesweiten Inflationsdaten für Februar. Der Bundesbank-Chef sprach sich zudem dafür aus, den Abbau der Anleihebestände und damit der EZB-Bilanzsumme ab Juli zu beschleunigen.
Wichtige börsenrelevante Termine finden Sie im Wirtschaftskalender von stock3 bzw. stock3 Terminal und im Terminkalender der stock3 App.
Aktien-News
Der US-Elektroautobauer Rivian Automotive hat im vierten Quartal mit einem Ergebnis je Aktie von minus 1,87 Dollar die Analystenschätzungen von minus 1,96 Dollar übertroffen. Der Umsatz lag mit 663 Millionen Dollar allerdings unter den Erwartungen von 729 Millionen Dollar. Die Produktionsprognose für 2023 fällt mit 50.000 Fahrzeugen schwächer als erwartet aus, so hatten die Analysten im Konsens mit 60.000 Fahrzeugen gerechnet.
Der Einzelhändler Lowe's hat im vierten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 2,28 Dollar die Analystenschätzungen von 2,21 Dollar übertroffen. Der Umsatz lag mit 22,4 Milliarden Dollar unter den Erwartungen von 22,7 Milliarden Dollar. Für das Gesamtjahr 2023 stellt Lowe's einen verwässerten Gewinn je Aktie von 13,60 bis 14,00 Dollar in Aussicht.
Der Impfstoffhersteller Novavax sieht den Fortbestand des eigenen Unternehmens als möglicherweise gefährdet an, wie das Unternehmen am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Im vierten Quartal verfehlte Novavax mit einem Ergebnis je Aktie von minus 2,28 Dollar die Erwartungen von minus 1,19 Dollar deutlich. Auch der Umsatz lag mit 357 Millionen Dollar deutlich unter den Schätzungen von 383 Millionen Dollar. (Ausführlicher Artikel: NOVAVAX - Biotech-Hammer! Fortbestand des Unternehmens in Gefahr!)
Der Lieferdienstbetreiber und Lieferando-Mutterkonzern Just Eat Takeaway.com ist im vergangenen Jahr auf operativer Ebene in die Gewinnzone zurückgekehrt. So stieg das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Adjusted EBITDA) von minus 350 Millionen Euro auf plus 19 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Der Umsatz erhöhte sich um vier Prozent auf 5,6 Milliarden Euro.
Der Börsenbetreiber Euronext hat sein indikatives Übernahmeangebot für die britische Fondsplattform Allfunds zurückgenommen. Die Euronext-Aktien reagierten mit deutlichen Kursgewinnen auf die Nachricht.
Entgegen der Markterwartungen erhöht der Konsumgüterkonzern Beiersdorf seine Dividende nicht. Die Gewinnausschüttung an die Aktionäre soll auch für das vergangene Jahr 70 Cent je Aktie betragen, wie Beiersdorf im Rahmen der Vorlage seiner endgültigen Zahlen am Mittwoch mitteilte. Damit hält Beiersdorf seine Dividende bereits seit 14 Jahren konstant. Der Markt hatte im Konsens mit einer leichten Anhebung auf 72 Cent je Aktie gerechnet, nachdem Beiersdorf zuvor selbst eine mögliche Anhebung in Aussicht gestellt hatte. Beiersdorf hatte den Umsatz 2022 um 10,2 Prozent auf 8,8 Milliarden Euro gesteigert. Das Betriebsergebnis (EBIT) ohne Sondereffekte war von 993 Millionen Euro auf 1,2 Milliarden Euro gestiegen. Unter dem Strich sank der Jahresüberschuss allerdings von 771 Millionen Euro auf 655 Millionen Euro und das Ergebnis je Aktie von 3,33 Euro auf 2,81 Euro.
ProSiebenSat.1 verschiebt verschiebt aufgrund regulatorische Fragestellungen im Zusammenhang mit dem Geschäft von Jochen Schweizer mydays die Vorlage des Jahres- und Konzernabschlusses und möglicherweise auch die Hauptversammlung.
Puma erwartet nach einem Rekordumsatz im vergangenen Jahr eine Abschwächung des Wachstums. Neben dem Krieg in der Ukraine wird die Gefahr einer Rezession und die hohe Inflation samt steigenden Zinsen als Begründung ins Feld geführt. Das Unternehmen erwartet ein EBIT von 590 bis 670 Millionen Euro, was auf der Unterseite der Spanne einem deutlichen Rückgang entsprechen würde. Analysten haben mit 665,6 Millionen Euro gerechnet. (Ausführlicher Artikel: PUMA – Rekorde in allen Disziplinen)
Sonstige börsenrelevante News
Die US-Rohöllagerbestände sind in der vergangenen Woche um 1,2 Millionen Barrel auf 480,2 Millionen Barrel gestiegen. Erwartet wurde hingegen ein stärkerer Anstieg um 1,9 Millionen Barrel. Die inoffiziellen Daten des American Petroleum Institute vom Vorabend hatten einen Anstieg um 6,2 Millionen Barrel gezeigt.
Die Stimmung in der US-Industrie bleibt angeschlagen. Der ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg zwar um 0,3 Punkte auf 47,7 Zähler, wie das Institute for Supply Management (ISM) am Mittwoch mitteilte. Die Erwartungen von 48,0 Punkten wurden aber verfehlt. Zudem blieb der Index deutlich unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Bereits vier Monate in Folge deutet der Index auf eine Kontraktion der US-Industrie hin.
Die US-Bauausgaben sind im Januar überraschend um 0,1 Prozent gesunken. Erwartet wurde hingegen ein Anstieg um 0,2 Prozent. Die Entwicklung im Vormonat wurde unterdessen auf minus 0,7 Prozent nach unten revidiert, nachdem zunächst ein Wert von minus 0,4 Prozent gemeldet worden war.
Der Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland ist im Februar auf einem hohen Niveau verblieben. Die jährliche Inflationsrate betrug 8,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch auf vorläufiger Basis mitteilte. Im Januar hatte die Inflationsrate ebenfalls 8,7 Prozent betragen. Erwartet wurde für Februar eigentlich eine Abschwächung der Teuerungsrate auf 8,5 Prozent. Vorläufige Daten aus Frankreich und Spanien sowie am Morgen und Vormittag veröffentlichte Daten aus verschiedenen Bundesländern hatten aber bereits nahegelegt, dass sich die Inflation im Februar nicht abgeschwächt haben dürfte. (Ausführlicher Artikel: Inflation bleibt höher als erwartet)
Die Europäische Zentralbank (EZB) muss nach Einschätzung von Bundesbank-Chef und EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel die Zinsen auch über März hinaus weiter erhöhen, um die hohe Inflation unter Kontrolle zu bekommen. Die für März von der EZB in Aussicht gestellte Zinserhöhung um 50 Basispunkte werde nicht die letzte sein und auch danach "könnten weitere deutliche Zinsschritte notwendig sein", sagte Nagel am Mittwoch. Der Bundesbank-Chef sprach sich zudem dafür aus, den Abbau der Anleihebestände und damit der EZB-Bilanzsumme ab Juli zu beschleunigen.
Die Bundesbank hat 2022 einen Verlust von 0,972 Milliarden Euro verbucht und damit zum ersten Mal seit langer Zeit wieder einen Fehlbetrag eingefahren. Der Verlust wurde durch die Aktivierung von Reserven ausgeglichen. Verantwortlich für den Verlust ist vor allem die Zinswende. Zum dritten Mal in Folge wird die Bundesbank keinen Gewinn an den Bundeshaushalt ausschütten.
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Februar leicht um 4.000 auf 2,62 Millionen gestiegen. "Insgesamt zeigte sich der Arbeitsmarkt trotz der angespannten wirtschaftlichen Situation beständig", sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles. Die Arbeitslosenquote blieb stabil bei 5,7 Prozent. Auf saisonbereinigter Basis stieg die Zahl der Arbeitslosen um 2.000, während eigentlich ein Rückgang um 9.000 Personen erwartet wurde. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote blieb stabil bei 5,5 Prozent.
Die Stimmung in der deutschen und der europäischen Industrie hat sich im Februar eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe der Eurozone sank von 48,8 Punkten im Januar auf 48,5 Zähler im Februar, wie der Datenanbieter S&P Global am Mittwoch auf endgültiger Basis mitteilte. Auf vorläufiger Basis war ebenfalls ein Wert von 48,5 Punkten gemeldet worden. Der entsprechende Index für die Industrie in Deutschland sank von 47,3 auf 46,3, womit der vorläufig gemeldete Wert von 46,5 noch etwas unterschritten wurde.
Wegen der hohen Inflation sind die Reallöhne in Deutschland im vergangenen Jahr deutlich gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr nahmen die Löhne 2022 inflationsbereinigt um 3,1 Prozent ab, wie das Statistische Bundesamt am Morgen mitteilte. Bereits 2021 und 2020 waren die Reallöhne gesunken. Während im Jahr 2020 insbesondere der vermehrte Einsatz von Kurzarbeit zur negativen Nominal- und Reallohnentwicklung beigetragen hatte, zehrte 2021 und 2022 die hohe Inflation den Nominallohnanstieg auf. Auf nominaler, also nicht preisbereinigter Basis, erhöhten sich die Löhne 2022 um 3,5 Prozent. Für 2022 wurde damit sowohl der höchste Anstieg der Nominallöhne als auch der stärkste Reallohnverlust für die Beschäftigten seit Beginn der Zeitreihe 2008 in Deutschland gemessen.
In China hat sich die wirtschaftliche Lage im Februar deutlich aufgehellt, wie am Mittwoch veröffentlichte Einkaufsmanagerindizes aus dem Reich der Mitte zeigen. Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe legte von 50,1 Punkten im Januar auf 52,6 Punkte im Februar zu, während nur ein Anstieg auf 50,5 Zähler erwartet wurde. Der Index für den Dienstleistungssektor stieg von 54,4 auf 56,3 Punkte. Auch der private Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg stärker als erwartet. Die Indizes befinden sich nun alle oberhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.
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