Kommentar
14:16 Uhr, 01.03.2023

Inflation bleibt höher als erwartet

Die Teuerung in Deutschland ist im Februar auf einem hohen Niveau verblieben. Die Inflationsrate betrug 8,7 %, wie das Statistische Bundesamt auf vorläufiger Basis mitteilte.

Der Anstieg der Verbraucherpreise auf Jahressicht ist im Februar auf einem hohen Niveau verblieben. Die jährliche Inflationsrate betrug 8,7 %, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch auf vorläufiger Basis mitteilte. Im Januar hatte die Inflationsrate ebenfalls 8,7 % betragen.

Erwartet wurde für Februar eigentlich eine Abschwächung der Teuerungsrate auf 8,5 %. Vorläufige Daten aus Frankreich und Spanien sowie am Morgen und Vormittag veröffentlichte Daten aus einzelnen Bundesländern hatten aber bereits nahegelegt, dass sich die Inflation im Februar nicht abgeschwächt haben dürfte. Die Inflationsrate gibt an, wie stark sich die Verbraucherpreise gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat verändert haben.

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Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise im Februar um 0,8 %. Erwartet wurde nur ein Anstieg um 0,5 %, nach einem Plus von 1,0 % im Januar.

Auf Basis des europaweit einheitlich definierten HVPI-Index erhöhten sich die Verbraucherpreise auf Jahressicht im Februar um 9,3 % und stiegen gegenüber dem Vormonat um 1,0 %. Hier war ein Plus von 9,0 % auf Jahressicht und ein Anstieg um 0,7 % auf Monatssicht erwartet worden.

Der starke Anstieg der Energie- und Nahrungsmittelpreise bleibt der Hauptgrund für die hohe Teuerung. Die Energiepreise erhöhten sich im Februar den vorläufigen Angaben zufolge mit einer Jahresrate von 19,1 % (nach 23,1 % im Januar). Der Anstieg der Nahrungsmittelpreise beschleunigte sich auf hohem Niveau weiter. Hier erhöhte sich die Jahresrate des Anstiegs von 20,2 % im Januar auf 21,8 % im Februar.

Die Inflationsdaten für 2022 waren vom Statistischen Bundesamt nachträglich deutlich nach unten revidiert worden.

Wegen der hohen Inflation sind die Reallöhne in Deutschland im vergangenen Jahr kräftig gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr nahmen die Löhne 2022 inflationsbereinigt um 3,1 % ab, wie das Statistische Bundesamt am Morgen mitteilte. Bereits 2021 und 2020 waren die Reallöhne gesunken. Während im Jahr 2020 insbesondere der vermehrte Einsatz von Kurzarbeit zur negativen Nominal- und Reallohnentwicklung beigetragen hatte, zehrte 2021 und 2022 die hohe Inflation den Nominallohnanstieg auf. Auf nominaler, also nicht preisbereinigter Basis, erhöhten sich die Löhne 2022 um 3,5 %. Für 2022 wurde damit sowohl der höchste Anstieg der Nominallöhne als auch der stärkste Reallohnverlust für die Beschäftigten seit Beginn der Zeitreihe 2008 in Deutschland gemessen.


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