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13:58 Uhr, 22.08.2022

Ölpreise drehen ins Plus

Das Symposium in Jackson Hole in dieser Woche bietet dem Fed-Vorsitzenden Jay Powell erneut die Gelegenheit, die hawkishe Vorgehensweise seiner Zentralbank zu bekräftigen. Dem Ölmarkt könnten seine Worte eine weitere Schwächeperiode einbringen, sollte der Dollar im Nachgang auf Powells Aussagen aufwerten.

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    Kursstand: 97,370 $ (JFD Brokers) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Die Ölpreise drehen am Montag nach einem schwachen frühen Verlauf ins Plus. Rohöl-Futures der Referenzsorte Brent legten zuletzt um 0,3 Prozent auf 97,37 Dollar je Barrel. Zunächst sorgte der feste Dollar für sinkenden Notierungen. Der Dollar-Index stieg am Montag nach hawkishen Aussagen von US-Notenbankern auf ein Fünf-Wochen-Hoch. So hatte etwa der Präsident der Richmond Fed, Thomas Barkin, erklärt, dass die Zentralbanker des FOMC zu schnelleren, vorgezogenen Zinserhöhungen neigen.

Das Symposium in Jackson Hole in dieser Woche bietet dem Fed-Vorsitzenden Jay Powell erneut die Gelegenheit, die hawkishe Vorgehensweise seiner Zentralbank zu bekräftigen. Powell spricht auf der Konferenz und es wird erwartet, dass er die Entschlossenheit der Fed im Kampf gegen die Inflation unterstreicht. Seine Worte könnten für den Ölmarkt eine weitere Schwächeperiode bedeuten, sollte der Dollar im Nachgang auf Powells Aussagen aufwerten.

Der Ölmarkt stand zu Wochenbeginn zudem unter Druck, weil es Besorgnis über eine nachlassende Kraftstoffnachfrage in China gibt. Medienberichten zufolge haben zahlreiche Unternehmen mit Niederlassungen in der unter einer Dürre leidenden Provinz Sichuan die Produktion aufgrund behördlicher Beschränkungen eingestellt. Die Volksrepublik ist der größte Ölimporteur der Welt.

Unterdessen haben die Staats- und Regierungschefs der Vereinigten Staaten, Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands ihre Bemühungen um eine Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran von 2015 forciert, wie das Weiße Haus am Sonntag mitteilte.

Der Ölpreis war jüngst auf ein Sechs-Monatstief gefallen. Die Nordseesorte Brent ist seit ihrem Allzeithoch von 147 Dollar je Barrel im vergangenen März um fast 40 Prozent gesunken. Experten erklärten den Preissturz mit Konjunkturängsten an den Märkten. „Zum einen haben sich zu den Rezessionsängsten in den Industrieländern erhebliche Sorgen um Chinas Konjunktur gesellt. Zum anderen war eine Wiederauflage des Atomabkommens mit dem Iran und die damit verbundene Aufhebung der Sanktionen wohl noch nie so nah“, hieß es von den Rohstoffanalysten der Commerzbank. Der neue Generalsekretär der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC), Haitham al-Ghais, sagte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters letzte Woche: „Es gibt viele Spekulationen und Ängste an den Märkten, und das ist es, was hauptsächlich den Preisverfall antreibt.“ „Auf dem physischen Markt hingegen sehen wir die Dinge ganz anders. Die Nachfrage ist immer noch robust", sagte der seit August amtierenden OPEC-Generalsekretär. Die wieder anziehende Reisenachfrage und der damit einhergehende größere Treibstoff-Bedarf stimme ihn für das kommende Jahr „relativ optimistisch“.

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