Ölmarkt wieder im Corona-Würgegriff
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- Brent Crude ÖlKursstand: 78,63200 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Nach langen Monaten des Aufschwungs stehen die Ölpreise wieder unter Druck. Brent fiel in der Nacht auf 77,6 Dollar je Barrel und markierte damit das tiefste Niveau seit Anfang Oktober. Aktuell notiert das Barrel bei 78,60 Dollar. WTI kostete weniger als 75 Dollar. Am Freitag gab Brent um knapp 3 Prozent nach. Bei WTI waren es noch etwas mehr. Im Wochenvergleich verlor Brent 4 Prozent, WTI knapp 6 Prozent.
Auslöser war der rasante Anstieg der Corona-Neuinfektionen, vor allem in Europas Ländern, der eine Verschärfung der Maßnahmen bis hin zu lokalen bzw. flächendeckenden Lockdowns mit sich brachte, wie etwa in Österreich. „Damit geht die Sorge einher, dass die Ölnachfrage spürbar gebremst wird“; kommentierte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Die Erfahrung aus dem Sommer zeige zwar, dass diese Sorgen auch schnell wieder verfliegen könne. Damals sei es aufgrund von Corona-Ausbrüchen und lokalen Lockdowns in Asien wiederholt zu kurzzeitigen kräftigen Preisrückgängen am Ölmarkt gekommen. „Diesmal könnte die Schwächephase allerdings länger anhalten, da sich das Virus im Winter wesentlich schneller verbreitet und ein baldiges Ende der derzeitigen Welle daher nicht zu erwarten ist“.
Die Ölpreise standen zuletzt bereits etwas unter Beschuss, weil die USA die Debatte um ein Anzapfen der Ölreserven losgetreten haben, um die Preisrally am Ölmarkt zu dämpfen. Washington wollte dazu mehrere Länder mit ins Boot holen. Offensichtlich geht die Strategie in Teilen auf, da bereits China ein solches Vorgehen signalisiert hat. Nun denkt auch Japan darüber nach, seine üppigen Ölreserven abzugreifen. „Wir überlegen, was wir tun können, unter der Voraussetzung, dass Japan sich mit den Vereinigten Staaten und anderen betroffenen Ländern abstimmt", wird Ministerpräsident Fumio Kishida von der Nachrichtenagentur Kyodo zitiert. Es wäre laut Kyodo das erste Mal, dass Japan Ölreserven freigibt, um den Preisanstieg zu bekämpfen. Bislang hatte das Land seine Reserven nur angezapft, um geopolitische Krisen zu bewältigen.
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