Fundamentale Nachricht
13:20 Uhr, 15.12.2015

Niedriger Ölpreis könnte Notenbanker zum Handeln zwingen

Sollte das aktuelle Niveau bei Rohöl auf längere Sicht Bestand haben, könnte das Risiko zunehmen, dass die Notenbanken durch die Ölpreisentwicklung weitere Justierungen an ihrem geldpolitischen Instrumentarium vornehmen müssen, um die Inflation zusätzlich anzuschieben.

Erwähnte Instrumente

Frankfurt/ New York/ London (Godmode-Trader.de) - Die Preise für die führenden Ölsorten Brent und WTI kämpfen seit Anfang Dezember mit der 40 US-Dollar-Marke. Damit sind sie so günstig wie seit der Finanzkrise 2009 nicht mehr. Am Dienstag kontern die Preise und zeigen eine deutliche Gegenbewegung nach oben. Die Sorte Brent gewinnt fast zwei Prozent und notiert im Mittagshandel bei 38,80 US-Dollar pro Barrel.

Sollte das aktuelle Niveau bei unter 40 US-Dollar je Barrel auf längere Sicht Bestand haben, könnte laut den Analysten der HSBC das Risiko zunehmen, dass die Notenbanken durch die Ölpreisentwicklung weitere Justierungen an ihrem geldpolitischen Instrumentarium vornehmen müssen, um die Inflation zusätzlich anzuschieben. EZB-Chef Mario Draghi rechnet noch damit, dass die Inflation die selbstgesteckte Zielmarke von unter, aber nahe 2 Prozent auf mittlere Sicht ohne unnötige Verzögerung erreicht. Sollte die EZB ihren Einsatz verstärken müssen, um ihr Preisstabilitätsziel zu erreichen, werde sie das tun, sagte er wiederholt. Es gebe keine Beschränkungen innerhalb ihres Mandats, welche Instrumente die EZB dabei einsetzen könne.

Neuen Schub in die Abwärtsbewegung bei den Rohölpreisen lieferte zuletzt das OPEC-Kartell, das bei seiner Sitzung Anfang Dezember im Grunde bestätigte, dem Ölpreisverfall weiterhin tatenlos zusehen zu wollen. Das dominante Thema bleibt also vorerst das Überangebot. Die globale Ölnachfrage weitet sich erwartungsgemäß moderat aus. Die chinesischen Nettoimporte bspw. nahmen von Januar bis November 2015 um 9 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum zu. Das ist kaum weniger als 2014 mit 10 Prozent.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten