Nickel: Indonesien dürfte Marktmacht weiter ausbauen

Wenig überraschend fordert der starke Preiseinbruch bei Nickel seine Opfer auf der Produzentenseite, wie die Leiterin des Rohstoffresearchs der Commerzbank, Thu Lan Nguyen, in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.

Nachdem ein kanadisches Bergbauunternehmen jüngst ankündigt habe, den Betrieb in einer Nickel- und Kobaltmine in Australien einzustellen, folge nun ein australisches Unternehmen, was ebenfalls die Nickelproduktion in einer Mine Down Under ab dem Frühjahr stoppen werde. Auch eines der weltweit größten Bergbauunternehmen wolle sein Nickel-Geschäft prüfen und potenzielle Abschreibungen in Kauf nehmen, heißt es weiter.

„Auch wenn dies das globale Nickelangebot nicht zwingend deutlich verknappen dürfte, da Top-Produzent Indonesien nach wie vor auf Wachstumskurs ist, so ist zu bedenken, dass es zu einer deutlichen Marktkonzentration bei der Nickelproduktion führen dürfte. Indonesien hatte 2022 bereits seinen Marktanteil an der globalen Minenproduktion um ganze zehn Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr gesteigert (auf Basis von USGS-Daten). 2023 erscheint eine weitere Steigerung auf dann über 50 Prozent wahrscheinlich“, so Nguyen.

Dies sei insofern bedenklich, da Indonesien beim Thema Nachhaltigkeit hinterherhinke. Laut dem WEF sei Indonesien einer der größten Kohleproduzenten und der weltweit fünftgrößte Treibhausemittent. Insofern müssten sich Unternehmen, für die das Thema ESG zunehmend eine Rolle spiele, fragen, inwiefern Indonesien als Lieferant für sie tatsächlich eine Option sei, heißt es weiter.

„Zudem könnte Indonesien wie - in der Vergangenheit bereits geschehen - Exporteinschränkungen verhängen und damit das Angebot verknappen. Unserer Ansicht nach ist das Angebot, insbesondere an Nickel der Klasse 1, weit angespannter als es die Produktionszahlen nahelegen“, so Nguyen.

Statischer Chart

Live-Chart

...

Chart in stock3 Terminal öffnen

• ()

  ARIVA Indikation