Nickel: Reichliches Angebot lastet auf Preis
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- NickelKursstand: 16.264,25 $/t (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Der Nickelpreis schafft es nicht, sich weit von seinem diesjährigen Tief Ende Juli zu entfernen. Er notiert mit 16.200 US-Dollar je Tonne gerade mal 600 US-Dollar höher. Offensichtlich ist der Markt weiterhin mehr als reichlich versorgt, wie Commerzbank-Analystin Barbara Lambrecht in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.
Das signalisierten auch die steigenden LME-Lagerbestände: Mit gut 110.000 Tonnen seien diese inzwischen so hoch wie zuletzt im Dezember 2021. Trotz rasant steigender Nachfrage - die IEA habe in ihrem Ausblick für kritische mineralische Rohstoffe für 2023 eine globale Nickelnachfrage von 3,1 Millionen Tonnen ausgewiesen und damit 30 Prozent mehr als noch in den Jahren 2018 bis 2020 - könne das Angebotswachstum dank der stark steigenden Produktion in Indonesien mehr als Schritt halten, heißt es weiter.
„Aber die zunehmende Dominanz der Landes, das vor allem mit Unterstützung chinesischer Unternehmen die Kapazitäten für Nickelraffinade massiv ausgebaut hat, stimmt zunehmend besorgt. Zusammen machen die beiden Länder gemäß der deutschen Rohstoffagentur bereits zwei Drittel des weltweiten Angebots an Nickelraffinade aus“, so Lambrecht.
Die Gefahr sei laut IEA groß, dass bei den niedrigen Preisen - die schwächelnde Nachfrage aus Chinas Edelstahlindustrie laste momentan zusätzlich auf den Preisen - zunehmend Anbieter in anderen Regionen mit höheren Produktionskosten aus dem Markt gedrängt würden. Die IEA sehe 25 Projekte, vor allem in Kanada und Neukaledonien, als gefährdet. Die Meldung, dass ein französisches Minenunternehmen sich um Abbaulizenzen in Indonesien bemühe, habe vor diesem Hintergrund sowohl etwas Positives als auch Negatives: Es würde ein wenig die Unternehmenskonzentration reduzieren, die Länderkonzentration aber zugleich eher verstärken, heißt es weiter.
„Derweil sinkt die Konzentration an anderer Stelle: Laut LME-Statistik ist der Anteil an Nickelvorräten russischer Herkunft von 27 Prozent Ende Juni auf 24 Prozent Ende Juli gesunken, bei Kupfer von 27 Prozent auf 21 Prozent. Maßgeblich war aber ein Lageraufbau aus anderen Quellen - u.a. wohl auch dank neu zugelassener Sorten Nickel in Indonesien und China, während sich die Bestände russischen Materials - nach der Verschärfung der Sanktionen im April - kaum verändert haben“, so Lambrecht.
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