Fundamentale Nachricht
13:57 Uhr, 08.06.2021

Kupfer eine Alternative zu Bitcoin?

Es gibt eine gute und eine schlechte Inflation, so Goldman Sachs. „Eine gute liegt vor, wenn die Nachfrage sie antreibt, und das ist es, was auch der Bitcoin mit absichern kann, das ist es, was Kupfer absichert". Gold sichere hingegen die schlechte Inflation ab, wo das Angebot eingeschränkt werde.

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    Kursstand: 9.848,00 $/t (LME) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York (Godmode-Trader.de) - Gold ist wieder zum Liebling der Anleger anvanciert, der Preis ist seit Anfang April deutlich gestiegen und hat jüngst ein Fünfmonatshoch erreicht. Ein schwächerer Dollar sowie eine anziehende Nachfrage im Zuge erhöhter Inflationssorgen wurden gemeinhin als Gründe für den Anstieg genannt.

In der Zwischenzeit haben Digitalwährungen einen wilden Ritt hingelegt. Die bekannteste unter ihnen, der Bitcoin beispielsweise, ist in diesem Jahr um mehr als 25 Prozent gestiegen, aber in den letzten drei Monaten auch wieder zweistellig zurückgekommen.

In einem Gespräch mit der "Squawk Box Europe" bei CNBC warnte der bekannte Rohstoffguru Jeff Currie von Goldman Sachs nun davor, digitale Währungen als Ersatz für Gold zu betrachten, wenn es um das Thema Inflationsabsicherung geht. „Wenn man sich die Korrelation zwischen Bitcoin und Kupfer ansieht, oder ein Maß für die Risikobereitschaft und Bitcoin, und wir haben zehn Jahre Handelsgeschichte mit Bitcoin - ist es definitiv ein Risiko-Asset", sagte Currie. Der Bitcoin und Kupfer würden als "Risk-on" Inflationsabsicherung dienen, Gold hingegen betrachte er als „sicheren Hafen“ beziehungsweise als ein „Risk off-Asset“.

Kupfer stieg im Mai auf ein Allzeithoch bei knapp unter 10.300 Dollar je Tonne, in der Folge war es aber zu einem starken Rückgang genommen, letzte Woche schließlich zu einer erneuten Erholung. „Es gibt eine gute und eine schlechte Inflation“, so Currie weiter. „Eine gute Inflation liegt vor, wenn die Nachfrage sie antreibt, und das ist es, was auch der Bitcoin mit absichern kann, das ist es, was Kupfer absichert, das ist es, was Öl absichert“.

Gold sichere hingegen die „schlechte Inflation“ ab, wo das Angebot eingeschränkt werde, was sich auf die Verknappung von Halbleitern, Commodities und weiteren Input-Rohstoffen konzentriere. Und Gold diene hier als solide Absicherung.

Das Rohstoff-Research-Team von Goldman Sachs um Chefanalyst Currie merkte jüngst in einem Kommentar an, dass auch Aktien eine gute Absicherung gegen „antizipierte Inflation" darstellten, da sie die Erwartungen für Erträge und Wachstum einpreisten. Sobald die Inflationserwartungen jedoch so unmittelbar bevorstehen, dass die Zentralbanken gezwungen sein könnten, die Zinssätze zu erhöhen, seien Aktien als Inflationsabsicherung nicht mehr nützlich. „Bei Rohstoffen handelt es sich um Spot-Assets, die nicht von den zukünftigen Wachstumsraten abhängen, sondern von der Höhe der Nachfrage im Verhältnis zum heutigen Angebot", schrieb Goldman Sachs. „Folglich sichern Rohstoffe eine kurzfristige, unvorhergesehene Inflation ab, die entsteht, wenn das Niveau der Gesamtnachfrage das Angebot in der Spätphase des Konjunkturzyklus übersteigt.“

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