Kehrt jetzt vorweihnachtliche Ruhe ein?
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Mit Blick auf den großen Verfall am vergangenen Freitag und die stark gestiegenen Kurse in den Vorwochen wäre eine Korrektur am deutschen Aktienmarkt jetzt nicht ungewöhnlich.
Angetrieben von der Hoffnung auf Zinssenkungen im kommenden Jahr konnten DAX und zuletzt auch Dow Jones Industrial Average auf neue Rekordstände klettern. Während die US-Notenbank Fed am vergangenen Mittwoch mit der Aussicht auf drei Zinssenkungen in 2024 die gute Stimmung noch befeuerte, sorgte die EZB am Donnerstag für Ernüchterung. Anders als der Offenmarktausschuss der US-Notenbank Fed wurde im EZB-Rat über Zinssenkungen noch nicht einmal gesprochen, obwohl die Inflationsrate in der Eurozone bereits im November mit 2,4 % das Inflationsziel von 2 % fast wieder erreicht hatte. Und auch in den USA ruderten Vertreter der Fed wieder etwas zurück, indem sie betonten, dass sie Zinssenkungen noch nicht sähen.
Nach den Zinsentscheiden von Fed, EZB, Bank of England und der Schweizerischen Nationalbank in der vergangenen Woche steht in dieser Woche am Dienstag noch der Leitzinsentscheid der Bank of Japan auf dem Programm. Im Land der aufgehenden Sonne hält die Notenbank bisher weiter an ihrer Niedrigzinspolitik fest, über eine Abkehr wird aber seit Monaten munter spekuliert. Deshalb könnte dem Zinsentscheid am Donnerstag eine noch größere Bedeutung zukommen als normalerweise, zumal der japanische Yen wegen der Niedrigzinsen seit dem vergangenen Jahr auch wieder eine wichtige Rolle als globale Finanzierungswährung im Rahmen des Carry-Trades gespielt hat. Der Zinsentscheid in Ostasien am Donnerstag könnte also durchaus auch für die westlichen Kapitalmärkte wichtig werden. Wegen der weitgehenden Abschottung des chinesischen Kapitalmarktes vom westlichen Finanzmarkt dürfte der Zinsentscheid der chinesischen Notenbank PBoC am Mittwoch über die sogenannte Loan Prime Rate für Europa und USA weniger wichtig sein.
An Konjunkturdaten stehen in der neuen Börsenwoche unter anderem noch endgültige Inflationsdaten aus der Eurozone (Dienstag), Erzeugerpreise aus Deutschland, Inflationsdaten aus Großbritannien und das Verbrauchervertrauen des Conference Board in den USA (Mittwoch), endgültige BIP-Daten in den USA (Donnerstag) sowie das revidierte Konsumklima der Uni Michigan (Freitag) auf dem Programm. Wie das Ifo-Geschäftsklima aber am Montagvormittag eindrücklich gezeigt hat, werden die Börsen derzeit viel stärker von den Zins- und Inflationserwartungen für das kommende Jahr bewegt als von der aktuellen konjunkturellen Lage.
Ansonsten könnte das Kursgeschehen in den kommenden beiden Wochen stark vom Window Dressing und dem Tax Loss Harvesting geprägt sein. Beide Effekte sorgen dafür, dass Aktien, die im bisherigen Jahresverlauf schlecht gelaufen sind, gerne in den letzten Wochen des Jahres verkauft und gut gelaufene Aktie gerne gekauft werden.
Unternehmenstermine sind in der vorletzten Handelswoche des Jahres eher rar gesät. Am stärksten könnten Quartalszahlen von Accenture und FedEx am Dienstag, Micron und General Mills am Mittwoch sowie Nike, Cintas und Paychex am Donnerstag im Fokus stehen. In Deutschland stehen am Mittwoch noch endgültige Zahlen von Aurubis und Hornbach Holding an.
Die Termine der neuen Börsenwoche immer im Blick
Wichtige börsenrelevante Termine findest Du im Wirtschaftskalender von stock3 bzw. stock3 Terminal und im Terminkalender der stock3 App.
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