Kommentar
21:20 Uhr, 13.12.2023

Fed stellt drei Zinssenkungen für 2024 in Aussicht

Wie erwartet erhöht die US-Notenbank den Leitzins nicht weiter. Für das kommende Jahr werden nun drei Zinssenkungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte in Aussicht gestellt. Der Markt reagierte euphorisch. Der Dow Jones Index konnte sogar auf ein neues Rekordhoch klettern.

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Die US-Notenbank Fed hat im Rahmen des Zinsentscheids am Mittwoch den Leitzins wie erwartet unverändert belassen. Der Leitzins liegt damit weiter in einer Spanne von 5,25 % bis 5,50 %, wie die Fed am Mittwochabend nach ihren zweitägigen Beratungen mitteilte. Der Abbau der Bilanzsumme soll unverändert fortgesetzt werden. Die Entscheidung fiel einstimmig.

Für das Jahr 2024 stellen die Mitglieder des Offenmarktausschusses im sogenannten Dot Plot im Median nun Zinssenkungen um insgesamt 0,75 Prozentpunkte in Aussicht, was drei Zinssenkungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte entspricht. Bisher war nur eine Zinssenkung vom aktuellen Niveau aus prognostiziert worden.

Vor den Zinssenkungen im kommenden Jahr werden weitere Anhebungen zwar nicht völlig ausgeschlossen, die Formulierung, wonach diese möglich sind, wurde im Statement zum Zinsentscheid aber etwas abgemildert. Jetzt wird von „einer möglichen weiteren Straffung der Geldpolitik“ gesprochen. Das Wort „möglich“ wurde dabei eingefügt, obwohl auch zuvor schon die Rede davon war, dass eine weitere Straffung nicht sicher sei.

Im Statement zum Zinsentscheid erkennt die Fed an, dass sich das Wachstum verlangsamt und die Inflation abgeschwächt habe. Im Vorfeld galt es als praktisch sicher, dass die US-Notenbank Fed heute nicht weiter an der Zinsschraube dreht. Auch für die kommenden Monate rechnen die Finanzmärkte mit keinen weiteren Zinserhöhungen mehr. Stattdessen werden ab dem Frühjahr 2024 wieder Zinssenkungen eingepreist.

Im Kampf gegen die hohe Inflation hatte die Fed den Leitzins zwischen März 2022 und Juli 2023 um insgesamt 5,25 Prozentpunkte angehoben. Die Teuerung hat sich inzwischen stark verlangsamt, allerdings lagen die Inflationsrate mit 3,1 % und die Kerninflationsrate mit 4,0 % im November immer noch deutlich über dem Fed-Ziel von 2 %.

Updates von der Pressekonferenz: Auf der Pressekonferenz betonte Fed-Chef Jerome Powell, dass man weitere Zinserhöhungen zwar nicht völlig ausschließe und dazu bereit sei, falls diese notwendig würden, dass sich der Leitzins aber zumindest nahe des Hochs befinde und Zinssenkungen langsam in Sicht kämen. Man habe bereits heute über den Zeitpunkt von Zinssenkungen gesprochen.

Man sei weiterhin entschlossen, die Inflation auf 2 % zu reduzieren. Es sei positiv, dass sich die Inflation abgeschwächt habe, ohne dass die Arbeitslosigkeit deutlich gestiegen sei. Noch sei die Inflation zu hoch, man rechne aber mit einer weiteren Abschwächung. Man sei mit dem bisherigen Fortschritt zufrieden, erwarte aber weitere Fortschritte bei der Reduzierung der Teuerung. Noch sei es zu früh, einen Sieg über die zu hohe Inflation zu verkünden.

Der Leitzins müsse bereits gesenkt werden, lange bevor man wieder das Ziel von 2 % bei der Inflation erreiche, sagte Powell. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass man das Ziel überschieße, angesichts der Verzögerung, mit der sich die Geldpolitik auf die Wirtschaft auswirkt. Über ein Ende des Bilanzsummenabbaus (Quantitative Tightening) rede man bisher nicht, so Powell.

Marktreaktion: Die Aussicht auf drei Zinssenkungen im kommenden Jahr hat zu deutlichen Kursgewinnen am US-Aktienmarkt geführt. Der Dow Jones Industrial Average kletterte im Handelsverlauf auf ein neues Rekordhoch. Der X-DAX signalisiert außerdem ein neues Rekordhoch für den DAX, falls dieser am Donnerstag auf dem Niveau in den Handel startet, auf dem er am Mittwochabend außerbörslich taxiert wurde. Die Marktzinsen sanken als Reaktion auf den Fed-Zinsentscheid deutlich.

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