Kaffee: Unter Druck, doch Aussicht auf Defizit 2021/22 sollte stützen
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Wie bei Zucker wird auch bei Kaffee die Preisentwicklung in den letzten Tagen vom starken US-Dollar, respektive dem schwachen Brasilianischen Real, gedämpft. Ende Februar hatte der Arabica-Preis kurzzeitig die Marke von 140 US-Cent je Pfund überwunden und war damit ähnlich hoch wie während der kurzen Preisspitze Ende 2019. Inzwischen liegt er nur noch bei 123 US-Cent. Und das trotz der schlechten Aussichten für die bevorstehende Arabica-Ernte des größten Kaffeeanbieters Brasilien, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Anfang des Monats habe das Handelshaus Marex Spectron eine Schätzung für die brasilianische Kaffeeernte abgegeben, wonach nur 32,8 Millionen Sack Arabica geerntet werden dürften – zuletzt seien es laut Brasiliens Prognosebehörde Conab rekordhohe 49 Millionen Sack gewesen. Die Robusta-Ernte solle aber stolze 20,7 Millionen Sack betragen. Die meisten Schätzungen für die Gesamternte lägen um 55 Millionen Sack, einzelne reichten hinunter bis nur gut 50 Millionen Sack, heißt es weiter.
„Die in ihren Angaben meist das untere Ende markierende Conab rechnet im Mittel ihrer beiden Szenarien sogar nur mit 47 Millionen Sack. Sie gibt allerdings auch die Rekordernte 2020/21 mit 'nur' 63 Millionen Sack an, die meisten anderen liegen eher bei 69 Millionen Sack. Einbußen von rund 25 Prozent erwarten jedenfalls die meisten. Denn akzeptable Niederschläge seit Ende 2020 können die vorher von der Trockenheit angerichteten Schäden nicht ausgleichen. Zudem handelt es sich bei 2021/22 um ein Niedrigertragsjahr im zweijährigen Zyklus bei Arabica“, so Helbing-Kuhl.
Beides habe wohl auch viele Anbauer dazu bewegt, dieses Jahr für Schnittarbeiten zu nutzen, die kurzfristig für Ertragsausfall, im Folgejahr aber zu einer verbesserten Leistung führten. Wegen der mageren brasilianischen Ernte solle der globale Kaffeemarkt 2021/22 laut Marex Spectron ein Defizit von 10,7 Millionen Sack aufweisen. 2020/21 dürfte allerdings zunächst mit einem Überschuss von 8,4 Millionen Sack enden – angebotsseitig unterstützt von der letzten Rekordernte Brasiliens, heißt es weiter.
„Die Nachfrage, insbesondere nach Arabica-Kaffee, leidet dagegen unter den Beschränkungen des Außer-Haus-Verzehrs in der Corona-Krise. Die Aussicht auf ein Defizit 2021/22 sollte aber die Preise stützen und wir rechnen schon bald mit einer Erholung des Arabica-Preises“, so Helbing-Kuhl.
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