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10:02 Uhr, 12.08.2024

Kaffee: Angebotsknappheit hält Preise auf hohem Niveau

Die Kaffeeernte in Brasilien dürfte in diesem Jahr niedriger ausfallen als zuvor erwartet. Zudem wirft laut Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch eine zum Jahreswechsel 2024/25 in Kraft tretende EU-Verordnung ihre Schatten voraus.

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Der Preis für Kaffee Arabica nähert sich wieder dem vor vier Wochen verzeichneten Zweieinhalbjahreshoch von 255 US-Cent je Pfund. Der Preisanstieg ist auf Sorgen vor einer Angebotsverknappung zurückzuführen. Die Kaffeeernte In Brasilien dürfte in diesem Jahr niedriger ausfallen als zuvor erwartet, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der „Rohstoffe Aktuell“-Ausgabe vom vergangenen Freitag schreibt.

In jüngster Vergangenheit hätten zwei Beratungsunternehmen ihre Ernteprognose gesenkt. Safras & Mercado habe seine Prognose unlängst um mehr als vier Millionen auf gut 66 Millionen Sack à 60kg reduziert. Die Ernte sei dabei zu 87 Prozent abgeschlossen. Etwas optimistischer sei StoneX mit einer Reduktion der Ernteprognose um gut eine Millionen auf 65,9 Millionen Sack. Die entsprechende Prognose der brasilianischen Agrarbehörde Conab vom Mai liege bei 58,8 Millionen Sack. Brasilien sei der weltgrößte Produzent und Exporteur von Arabica-Bohnen. Arabica stelle laut Conab etwas mehr als zwei Drittel der brasilianischen Kaffeeernte, heißt es weiter.

„Auch der Preis der Konkurrenzsorte Robusta befindet sich nicht weit vom ebenfalls vor vier Wochen bei 4.680 US-Dollar je Tonne erreichten Rekordhoch entfernt. Arabica ist damit nur 20 Prozent teurer als Robusta. Vor zwei Jahren betrug das Preisverhältnis noch 2:1, Ende 2023 noch 1,5:1. Das relativ hohe Preisniveau und die geringere Verfügbarkeit von Robustabohnen könnte die Nachfrage nach Arabica erhöhen. So lagen die Kaffeeexporte des weltgrößten Robusta-Produzenten Vietnam nach sieben Monaten in diesem Jahr fast 14 Prozent niedriger als im Vorjahr“, so Fritsch.

Zudem werfe eine zum Jahreswechsel 2024/25 in Kraft tretende EU-Verordnung ihre Schatten voraus. Ab dann müssten Kaffeelieferanten der EU nachweisen, dass der Kaffee nicht auf zuvor gerodeten Waldflächen angebaut worden sei. Dadurch steige kurzfristig die Nachfrage, bevor diese Richtlinie in Kraft trete. Zu erkennen sei dies an der Ausweitung der Preisdifferenz zwischen dem Terminkontrakt mit Lieferung im September und Terminkontrakten mit späterer Fälligkeit. Somit spreche zumindest kurzfristig Vieles für anhaltend hohe Kaffeepreise, heißt es abschließend.

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