Fundamentale Nachricht
10:40 Uhr, 04.02.2021

Kaffee: ICO erwartet 2020/21 zweiten Überschuss in Folge

Die Internationale Kaffeeorganisation ICO erwartet bedingt durch die schwache Nachfrageentwicklung infolge der Lockdowns und Kontaktbeschränkungen für die Saison 2020/21 am globalen Kaffeemarkt einen Überschuss von 5,25 Millionen Sack.

Erwähnte Instrumente

  • Kaffee
    ISIN: US6289851031Kopiert
    Kursstand: 124,19 US¢/lb (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Internationale Kaffeeorganisation ICO erwartet in ihrer ersten offiziellen Einschätzung für die laufende Saison 2020/21 einen Überschuss am globalen Kaffeemarkt in Höhe von 5,25 Millionen Sack. Laut ICO endete bereits 2019/20 mit einem Überschuss von 4,14 Millionen Sack – im Dezember-Bericht war die ICO von unter einer Million Sack ausgegangen, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Ein Argument für den neuerlichen hohen Überschuss sei die durch die Lockdowns und die Beschränkung der sozialen Kontakte bedingt schwache Nachfrageentwicklung, insbesondere bei Arabica-Kaffee. Zwar solle die Gesamtnachfrage um 1,3 Prozent gegenüber Vorjahr steigen – auch 2019/20 sei schon von der Corona-Krise beeinträchtigt gewesen, was laut ICO die Nachfrage um 2,4 Prozent sinken gelassen habe – doch das Angebot lege noch stärker zu (plus 1,9 Prozent), heißt es weiter.

„Insbesondere die brasilianische Rekordernte, die bereits ab April 2020 eingebracht wurde, schlägt hier zu Buche. Die Befragten einer Reuters-Umfrage erwarten im Durchschnitt für 2020/21 sogar einen Überschuss von acht Millionen Sack bei Arabica und eine ausgeglichene Bilanz bei Robusta. So weit, so üppig. Doch der Blick nach vorn lässt Anspannung erwarten.“, so Helbing-Kuhl.

Denn es nahe schon der April und damit die nächste brasilianische Ernte. Diese solle zwar bei Robusta hoch ausfallen, bei Arabica aber aufgrund des Niedrigertragsjahres und problematischer Witterung um bis zu 30 Prozent einbrechen. Während die ICO diese Aussicht nur in einem Nebensatz angedeutet habe, hätten die Teilnehmer der Umfrage ihre Erwartung ausgedrückt, dass die Bilanz am Kaffeemarkt deshalb 2021/22 ins Defizit rutsche. Ein Defizit bei Arabica von 8,5 Millionen Sack solle durch einen Überschuss bei Robusta von knapp einer Million Sack bei Weitem nicht wettgemacht werden, heißt es weiter.

„Die Substitutionsmöglichkeiten zwischen beiden Kaffeesorten sind zwar nicht unbegrenzt, doch dürften brasilianische Verarbeiter relativ mehr Robusta in ihre Mischungen aufnehmen, so dass auch hier das Exportpotenzial sinken könnte. Der Markt blickt bereits auf das hohe Defizit im nächsten Erntejahr. Arabica schwankt seit Mitte Dezember um 125 US-Cent je Pfund. Robusta gab in dieser Zeit rund sechs Prozent ab, legte gestern aber um 1,8 Prozent auf 1.323 US-Dollar je Tonne zu“, so Helbing-Kuhl.

Kaffee
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    ARIVA Indikation

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

Mehr Experten