Kaffee: ICO erwartet 2020/21 zweiten Überschuss in Folge
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Internationale Kaffeeorganisation ICO erwartet in ihrer ersten offiziellen Einschätzung für die laufende Saison 2020/21 einen Überschuss am globalen Kaffeemarkt in Höhe von 5,25 Millionen Sack. Laut ICO endete bereits 2019/20 mit einem Überschuss von 4,14 Millionen Sack – im Dezember-Bericht war die ICO von unter einer Million Sack ausgegangen, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Ein Argument für den neuerlichen hohen Überschuss sei die durch die Lockdowns und die Beschränkung der sozialen Kontakte bedingt schwache Nachfrageentwicklung, insbesondere bei Arabica-Kaffee. Zwar solle die Gesamtnachfrage um 1,3 Prozent gegenüber Vorjahr steigen – auch 2019/20 sei schon von der Corona-Krise beeinträchtigt gewesen, was laut ICO die Nachfrage um 2,4 Prozent sinken gelassen habe – doch das Angebot lege noch stärker zu (plus 1,9 Prozent), heißt es weiter.
„Insbesondere die brasilianische Rekordernte, die bereits ab April 2020 eingebracht wurde, schlägt hier zu Buche. Die Befragten einer Reuters-Umfrage erwarten im Durchschnitt für 2020/21 sogar einen Überschuss von acht Millionen Sack bei Arabica und eine ausgeglichene Bilanz bei Robusta. So weit, so üppig. Doch der Blick nach vorn lässt Anspannung erwarten.“, so Helbing-Kuhl.
Denn es nahe schon der April und damit die nächste brasilianische Ernte. Diese solle zwar bei Robusta hoch ausfallen, bei Arabica aber aufgrund des Niedrigertragsjahres und problematischer Witterung um bis zu 30 Prozent einbrechen. Während die ICO diese Aussicht nur in einem Nebensatz angedeutet habe, hätten die Teilnehmer der Umfrage ihre Erwartung ausgedrückt, dass die Bilanz am Kaffeemarkt deshalb 2021/22 ins Defizit rutsche. Ein Defizit bei Arabica von 8,5 Millionen Sack solle durch einen Überschuss bei Robusta von knapp einer Million Sack bei Weitem nicht wettgemacht werden, heißt es weiter.
„Die Substitutionsmöglichkeiten zwischen beiden Kaffeesorten sind zwar nicht unbegrenzt, doch dürften brasilianische Verarbeiter relativ mehr Robusta in ihre Mischungen aufnehmen, so dass auch hier das Exportpotenzial sinken könnte. Der Markt blickt bereits auf das hohe Defizit im nächsten Erntejahr. Arabica schwankt seit Mitte Dezember um 125 US-Cent je Pfund. Robusta gab in dieser Zeit rund sechs Prozent ab, legte gestern aber um 1,8 Prozent auf 1.323 US-Dollar je Tonne zu“, so Helbing-Kuhl.
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