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10:48 Uhr, 20.01.2022

Kaffee: Ernte in Brasilien soll deutlich unter Rekordniveau bleiben

Laut brasilianischer Prognosebehörde Conab soll die diesjährige Kaffeeernte in Brasilien 55,74 Millionen Sack betragen und damit das Vorjahresniveau um knapp 17 Prozent übertreffen. Verglichen mit dem letzten Hochertragsjahr 2020 fällt die Ernte jedoch deutlich niedriger aus.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die brasilianische Prognosebehörde Conab veröffentlichte vor zwei Tagen erstmals eine Prognose für die diesjährige Kaffeeernte in Brasilien. Diese soll bei 55,74 Millionen Sack liegen und damit das Vorjahresniveau um knapp 17 Prozent übertreffen, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Allerdings sei die Ernte im letzten Jahr die eines Niedrigertragsjahres gewesen, so dass der Vergleich hinke. Verglichen mit dem letzten Hochertragsjahr 2020 bleibe die Ernte deutlich zurück. Damals sei mit 63 Millionen Sack eine Rekordernte erzielt worden. Die Fluktuation zwischen den Erntejahren finde bei der Kaffeesorte Arabica statt. Die Arabica-Ernte solle um 23 Prozent auf 38,78 Millionen Sack steigen, was aber noch immer zehn Millionen Sack unter dem Rekordjahr 2020 wäre, heißt es weiter.

„Die Ernte von Kaffee Robusta ist dagegen weniger schwankungsanfällig. Diese soll um vier Prozent auf rekordhohe 16,9 Millionen Sack steigen. Conab ist mit ihrer Prognose für die brasilianische Kaffeeernte optimistischer als der Industrieverband Brazilian Specialty Coffee Association, dessen Präsidentin im Dezember von bestenfalls 49 Millionen Sack sprach“, so Fritsch.

Allerdings gebe es auch Prognosen, die für 2022 von einer höheren Kaffeeernte ausgingen als Conab im Rekordjahr 2020. Das könne aber auch an deutlich höheren Ist-Werten für die vergangenen Jahre im Vergleich zu Conab liegen. Eines dieser Prognosehäuser sehe den weltweiten Kaffeemarkt für Arabica auf Basis der Conab-Zahlen in einem Defizit von einer bis drei Millionen Sack, für Kaffee insgesamt entweder ausgeglichen oder defizitär. Die brasilianische Exportvereinigung Cecafe habe zudem Zahlen zu den Kaffeeexporten im Dezember veröffentlicht. Diese hätten bei 3,3 Millionen Sack gelegen und damit das höchste Niveau seit acht Monaten erreicht, heißt es weiter.

„Offenbar hat sich der Exportstau wegen der begrenzten Verfügbarkeit von Containern und eines LKW-Streiks aufgelöst. Für das Gesamtjahr berichtet Cecafe dennoch einen kräftigen Rückgang der Kaffeeexporte um knapp zehn Prozent im Vergleich zum Rekordniveau des Vorjahres auf 40,4 Millionen Sack. Der Kaffee Arabica-Preis hält sich angesichts dessen weiter in Schlagdistanz zum im Dezember verzeichneten Zehnjahreshoch von gut 250 US-Cent je Pfund“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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