Kaffee: Doch kein Frost in brasilianischen Anbaugebieten
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- KaffeeKursstand: 216,69 US¢/lb (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Kaffee Arabica-Preis verlor gestern mehr als vier Prozent auf 217,6 US-Cent je Pfund und gab damit die seit Wochenbeginn erzielten Gewinne größtenteils wieder ab. Am Vortag war der Preis auf ein Dreieinhalbwochenhoch von knapp 230 US-Cent gestiegen. Ausschlaggebend für den gestrigen Rückgang war die Nachricht, dass die Kaffeeanbaugebiete in Brasilien vom befürchteten Frosteinbruch verschont geblieben sind, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Zuvor habe es Sorgen gegeben, dass eine Kaltfront die Temperaturen in den südlich gelegenen höheren Lagen so stark fallen lassen könnte, dass die Ernte dort Schaden hätte nehmen können. Zwar könnte es in dieser Woche noch immer Frost geben. Die Wahrscheinlichkeit hierfür werde inzwischen aber als gering angesehen. Da gerade erst der Winter auf der Südhalbkugel beginne, seien Frosteinbrüche in den kommenden Wochen weiterhin möglich, heißt es weiter.
„Dass der Markt auf die Möglichkeit von Frostschäden so empfindlich reagiert hat, erklärt sich mit der bereits reduzierten Ernteerwartung. Das Erntejahr 2022/23 läuft in Brasilien seit Anfang April. Dieses ist im zweijährigen Erntezyklus das eines Hochertragsjahres. Zwar soll die diesjährige Kaffeeernte in Brasilien deutlich besser ausfallen als im Vorjahr, das ein Niedrigertragsjahr war und zudem durch ungünstiges Wetter beeinträchtigt wurde“, so Fritsch.
Die brasilianische Prognosebehörde Conab habe im Januar einen Anstieg um knapp 17 Prozent auf 55,7 Millionen Sack prognostiziert. Im Vergleich zum letzten Hochertragsjahr 2020, als 63 Millionen Sack geerntet worden seien, solle die Ernte aber deutlich geringer ausfallen. Niedriger als dieses Jahr wäre die Ernte in einem Hochertragsjahr zuletzt 2016 gewesen. Frostbedingte Ernteausfälle würden eine Abwärtsrevision der ohnehin schon niedrigen Ernteprognose erforderlich machen, heißt es weiter.
„Letzte Woche berichtete der Exportverband Cecafe zudem einen Rückgang der brasilianischen Kaffeeexporte im April um 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dass der Kaffee Arabica-Preis dennoch von seinem im Februar bei 260 US-Cent erreichten Hoch merklich gefallen ist, dürfte auf Nachfragesorgen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg und den Lockdowns in China sowie auf den starken US-Dollar zurückzuführen sein“, so Fritsch.
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