Kommentar
12:58 Uhr, 25.03.2016

Jammern hilft nicht...

Unsere Welt gerät aus den Fugen. Wenn wir die drängendsten Probleme unserer Zeit lösen wollen, werden wir um drei zentrale Erkenntnisse nicht herumkommen...

“Von mir aus können wir jetzt die Welt retten. Ich bin wach, angezogen und habe auch ein paar Brote für unterwegs geschmiert”. Diesen Satz habe ich kürzlich auf einer Ansichtskarte gelesen. Was sich so spaßig anhört, das entpuppt sich bei näherem Nachdenken als eine Botschaft, die man gerade zu Ostern einmal verinnerlichen könnte.

Denn dass unsere Welt immer mehr aus den Fugen gerät, das lässt sich mittlerweile kaum noch übersehen. Rettung tut Not. Doch woher sollte sie kommen? Tatsächlich sind die aktuellen Krisenherde derart vielschichtig und komplex, wirken dabei gleichzeitig derart bedrohlich, dass man geneigt ist, am liebsten alles auszublenden.

Doch wie üblich dürfte dies die schlechteste aller Alternativen sein. Wir werden uns den Problemen schon stellen müssen. Mit ein paar geschmierten Broten wird es dabei allerdings nicht getan sein. Wenn sich in den kommenden Jahren wirklich etwas ändern soll, dann werden wir meiner persönlichen Einschätzung nach um drei zentrale Erkenntnisse nicht herumkommen.

Erstens:

Diejenigen Politiker, die jetzt mit Blick auf den islamistischen Terror angeblich um unsere Sicherheit besorgt sind, das sind die gleichen Politiker, die diesen Terror zu verantworten haben.

In einem Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 27. März 2003 heißt es dazu:

„Noch klarer als bisher hat CDU-Chefin Angela Merkel ihre Unterstützung für die Vereinigten Staaten und Großbritannien herausgestellt. Der Angriff auf den Irak sei eine unumgängliche Schadensbegrenzung“.

Was aus der von Angela Merkel postulierten „unumgänglichen Schadensbegrenzung“ geworden ist, das lässt sich heute im gesamten Nahen Osten begutachten: Die US- und NATO-Politik der vergangenen 20 Jahre hat unter tätiger Mithilfe der Bundesregierung die gesamte Region in Brand gesteckt. Wo nach offizieller Lesart „Demokratie, Menschenrechte und westliche Werte“ herbeigebombt wurden, da herrschen heute Krieg, Chaos, Vertreibung und unendliches Leid für Millionen Menschen.

Die beispiellose Flüchtlingsflut unserer Tage ist nichts anderes als eine direkte Folge dieser Politik.

Gleiches gilt für die Terroranschläge in Paris und Brüssel, denn ohne die westliche Unterstützung des saudi-arabischen Mörderregimes und ohne deutsche Waffenlieferungen in die Region hätte es den kometenhaften Aufstieg des Islamischen Staates nie gegeben.

Daraus folgt: Jene Gestalten, die heute mit betretener Mine in die Kameras blicken und die Opfer des islamistischen Terrors betrauern, sind die eigentlichen Urheber dieses Terrors.

Zweitens:

Die wichtigsten Medien in ganz Europa decken diese Politik. Diese Aussage ist mittlerweile so offensichtlich, dass man sich weitere Ausführungen sparen kann. Ein Blick in eine abendliche Nachrichtensendung oder in eine der allgegenwärtigen TV-Talkrunden genügt, um das Gesagte nachzuvollziehen.

Wundern muss man sich darüber nicht: Wo Journalisten die aktive Unterstützung des transatlantischen Bündnisses mit ihrer Unterschrift bestätigen müssen, da kann man keine unabhängige Berichterstattung erwarten.

Und drittens:

Die Politik des billigen Geldes und der Niedrigzinsen stößt erkennbar an ihre Grenzen. Die Notenbanken sind mit ihrem Latein am Ende. Dieser Punkt ist vielleicht der schwerwiegendste von allen, weil die Folgen eines kollabierenden Geldsystems das Leben der meisten Menschen auf dem gesamten Planeten bedroht.

Zusammengenommen haben wir es mit drei zentralen Krisenherden zu tun, deren Lösung unsere Zukunft maßgeblich entscheiden werden:

Einer verlogenen Politik, korrupten und abhängigen Medien und einem aus dem Ruder laufenden Geldsystem. Fatal ist, dass alle drei Problemfelder miteinander verknüpft sind, und sich so gegenseitig verstärken.

Eine Lösung kann es meiner Einschätzung nach nur geben, wenn diese Zusammenhänge beim Namen genannt und einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Hier kann jeder Einzelne im Rahmen seiner Möglichkeiten einen Beitrag leisten.

Die alles entscheidende Aufgabe wird jedoch darin bestehen, Geldsystemalternativen zu entwickeln, BEVOR die Probleme unbeherrschbar werden. Denn hier liegt der Kern der ganzen Misere. Es gibt hier auch einige sinnvolle Ansätze, die jedoch im Dornröschenschlaf vor sich hinschlummern.

Denken Sie etwa an Naturgeldmodelle, wie Gradido, die Schweizer Vollgeld-Initiative oder diverse Regionalgeldangebote. Kaum jemand interessiert sich hierfür. Gar nicht zu reden von einer dringend notwendigen Abschaffung der Zentralbanken. Gerade dieser Punkt erscheint vielen als Sakrileg, dabei wird das umfassende Versagen dieser Institutionen immer offensichtlicher.

Den Menschen scheint der Ernst der Lage immer noch nicht bewusst zu sein. Vermutlich ist der Leidensdruck noch nicht groß genug. Man kann nur hoffen, das sich das ändert. Denn wenn wir warten, bis uns das aktuelle Schuldgeldsystem um die Ohren fliegt, ist es zu spät: Vor unseren Augen zieht gerade eine Krise herauf, die das Potential hat, alles in den Schatten zu stellen, was derzeit vorstellbar erscheint.

Deshalb hilft es uns auch nicht weiter, wenn die aktuellen Schwierigkeiten in epischer Breite beklagt werden, wie das derzeit auf vielen Kommentarseiten im Internet geschieht.

Wir brauchen Lösungen, und zwar dringend - keine Anklageschriften.

In diesem Sinne wünschen wir allen unseren Lesern frohe Osterfeiertage!

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Zum Autor:

Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG. Weitere Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de

158 Kommentare

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  • Marco Soda
    Marco Soda

    Jep hab wat jefunden, 3ter 1985 in München beim Rudern, allerdings nur als Steuermann

    14:04 Uhr, 02.04.2016
  • Marco Soda
    Marco Soda

    Was will uns der alles/besserwisser eigendlich mit seinen meterlangen Kommentaren sagen ??

    Ich hab es versucht zu lesen, bin jeweils auf der hälfte ausgestiegen, nicht Verstanden ?? oder einfach zu doof ? ( also nicht ich sondern das geschriebene ). Werde jetzt mal Harald S. google , wat is dat für ne Type ???

    13:28 Uhr, 02.04.2016
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Bis zum Main-Stream Medium N-TV hat es sich inzwischen herumgesprochen, das der Teufel mit Belzebub Geschäfte macht. Dafür erhält er von der EU noch ein paar Milliarden Steuergeld. Alles mit dem Segen der GroKaZ. Food for thought........

    http://www.n-tv.de/politik/Russland-Tuerkei-belief...

    12:19 Uhr, 02.04.2016
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Die Verstrickungen der Türkei in Geschäfte mit dem IS lassen sich nicht mehr leugnen. Egal ob es um Waffenlieferungen an den IS geht oder um den Verkauf von IS-Öl über türkische Kanäle.

    Die GroKaZ (Großartigste Kanzlerin aller Zeiten) findet nichts dabei, Captain Döner die Hand zu reichen und mit ihm gar seltsame Deals auszuhandeln. Der nachstehende Artikel stellt die berechtigte Frage, auf welcher Seite die GroKaZ und damit die Bundesnegierung wirklich steht.

    http://www.mmnews.de/index.php/politik/69511-eu-te...

    12:10 Uhr, 02.04.2016
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Erfüllt das ZDF die Mindest- Qualitätsstandards die man an einen über Zwangsgebühren finanzierten Regierungssender stellen kann???

    http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/04...

    11:57 Uhr, 02.04.2016
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Die Wirtschaftswoche beschreibt in einem denkwürdigen Artikel was für unpolitische Machtroboter in Berlin die Geschicke der Republik managen. Das Fazit der WIWO:

    Eine offene Diskussion und ein demokratischer Wettstreit über grundlegende Ziele und Alternativen in den beiden wichtigsten Krisen der Gegenwart – Währungsunion und Einwanderung – findet bei allen im Bundestag vertretenen Parteien nicht statt.

    Ein vernichtendes Urteil für unsere Regierung und unsere Volksvertreter. Verantwortlich für die Misere: GroKaZ (Großartigste Kanzlerin aller Zeiten). Wenigstens ein Baby hat die bisher kinderlose GroKaZ durch ihren alternativlos-autoritären Führungsstil doch noch in die Welt gesetzt: Die AF

    Es gibt keinen Masterplan

    Wer die Kanzlerin und die gesamte politische Klasse in den letzten Jahren und Jahrzehnten beobachtet hat, kann eher zu einem für Politologen und Verschwörungstheoretiker enttäuschenden, langweiligen Schluss kommen: Es gibt vermutlich keinen Masterplan. Zumindest keinen, der über den Machterhalt durch die Vorbereitung einer schwarz-grünen Koalition auf Bundesebene hinausgeht.

    Was ist von einer Parteivorsitzenden und einer Partei auch anderes zu erwarten, die ihr Grundsatzprogramm 2007 ausgerechnet von Ronald Pofalla schreiben ließ? Ein Mann, damals CDU-Generalsekretär, dann Kanzleramtsminister und seit Januar 2015 Spitzenmanager bei der Deutschen Bahn, der nie durch einen programmatischen Gedanken auffiel. Der frühere "Handelsblatt"-Chefredakteur Bernd Ziesemer charakterisierte Pofalla einmal so: „Wenn er in seiner Freizeit nicht auf der Niers paddelt, rudert der Vielredner gern im Meer der nichts sagenden Phrasen herum.“

    Deutsche BahnWarum Pofalla bei der Bahn mehr Macht bekommt

    Der frühere Kanzleramtsminister und heutige Rechtsvorstand der Deutschen Bahn erhält zusätzliche Kompetenzen. Für Bahnchef Grube wird Pofalla immer wichtiger. Selbst als dessen Nachfolger ist er im Gespräch.

    Altmaier ist Fleisch gewordenes Regierungsmanagement

    Pofallas Nachfolger im Kanzleramt, Peter Altmaier, ist ebenso Merkel-treu, vielredend und frei von eigenen politischen Überzeugungen. Seine Auftritte in diversen Fernseh-Talkshows sind berühmt für das Fehlen jeglicher auch nur angedeuteter Abweichung von seiner Herrin.

    Altmaier ist nicht zufällig derjenige, den Merkel zum Koordinator – man könnte auch sagen „Manager“ – der Flüchtlingspolitik gemacht hat. Er ist das Fleisch gewordene Regierungsmanagement im Dienst einer Sache, die nicht mehr grundsätzlich hinterfragt wird. Er managt die deutsche Regierung im Dienste seiner Chefin wie ein Vorstandschef einen Konzern im Dienste der Aktionäre.

    Große KoalitionWas Schwarz-Rot bis zur Bundestagswahl lösen muss

    Union und SPD verhaken sich nach den für sie desaströsen Landtagswahlen und streiten sich, als sei nächste Woche Bundestagswahl. Dabei müssen sie vor allem wirtschaftspolitisch noch viel anpacken. Die größten Baustellen.

    Eine offene Diskussion und ein demokratischer Wettstreit über grundlegende Ziele und Alternativen in den beiden wichtigsten Krisen der Gegenwart – Währungsunion und Einwanderung – findet bei allen im Bundestag vertretenen Parteien nicht statt. Die Bundesregierung erklärte beide Krisen zu Aufgaben für Polit-Manager und Technokraten – erleichtert durch das Ausbleiben oder allenfalls die Simulation von Kritik durch die Nicht-Regierungsparteien.

    Wenn Ordnungen zerfallen, müssen Alternativen diskutiert werden

    Es kann eigentlich niemanden überraschen, dass ein solches von politischen Grundsatzfragen entkerntes Verständnis des Regierens in einer historischen Phase, die durch den Umbruch oder gar Zerfall überkommener Ordnungen in Deutschland, Europa und der Welt gekennzeichnet ist, an seine Grenze stößt. Denn Ordnung zu bewahren oder neu zu schaffen, ist die politische Aufgabe schlechthin. Da ist Politik gefragt, also der Wettstreit um grundlegende Entscheidungen des Zusammenlebens im Gemeinwesens, nicht Management zur Optimierung der Produktivität.

    Kurt Biedenkopf"Der Westen ist nicht mehr weit vom Chaos entfernt"

    Der CDU-Vordenker Kurt Biedenkopf sieht den Westen in einer Entgrenzungskrise. Ein Gespräch über die Knechtschaft des Wirtschaftswachstums, die Vernunft des Gottesglaubens und allzu empathische Politik.

    Die Folgen der Enttäuschung über den Mangel an Politik erleben wir gerade deutlich. Es ist kein Zufall, dass die neue Partei, die von dem Unmut über jenes Staatsmanagement profitiert, sich „Alternative für Deutschland“ nennt.

    Vermutlich tut ihr Aufkommen der Vitalität des demokratischen Systems gut. Den Anstieg der Beteiligung an den jüngsten Landtagswahlen kann man als Indiz dafür betrachten. Die etablierten Parteien wären gut beraten, die Herausforderung anzunehmen, also den Diskurs über Alternativen nicht unterbinden, sondern sich auf ihre eigentliche Aufgabe zu besinnen: den Wettstreit der Zwecke führen.

    00:52 Uhr, 02.04.2016
  • 1 Antwort anzeigen
  • moneymaker22
    moneymaker22

    Unbedingt mal Arzt besuchen wegen akuter AFD Paranoia

    08:26 Uhr, 01.04.2016
    1 Antwort anzeigen
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Wie bereits des Öfteren ausgeführt, es geht mir nicht darum, Flüchtlinge zu diskriminieren, oder auszugrenzen. Ich stinke an gegen die gescheiterte Flüchtlingspolitik und die gescheiterte Euro-Rettungspolitik der großen Kanzlerin. Ihr Politikstil hat sicherlich gepasst in die Zeit der SED-regierten DDR, aber er passt nun mal eben nicht in das Jahr 2016. Der nachstehende Beitrag von HG. Butzko gibt in pointierter Form meine Sicht der Dinge wieder.

    Liebe Freunde des politischen Kabaretts,die Vorgänge in Clausnitz und Bautzen machen es leider nötig, und auch wenn es viele fast schon nicht mehr hören können, aber gerade für die muss man es anscheinend immer und immer wiederholen:Wer davon ausgeht, dass Menschen ihre Heimat verlassen, weil’s Spaß macht, bei dem liegt ein entscheidender Denkfehler vor: Es muss erst das Maß voll sein, an dem man die Entscheidung trifft, alles zurückzulassen, und lieber ins Ungewisse zu gehen, als in der Perspektivlosigkeit zu bleiben. Und bei diesem Maß handelt es sich nicht um eine Getränkeeinheit im Bierzelt. Zumal das, was einen Flüchtling in Deutschland von Ressentiments bis zu Brandanschlägen erwartet, ihm so ungewiss gar nicht ist. Dass er trotzdem kommt, sollte Hinweis genug sein, wie schlecht es ihm erst in seiner Heimat gehen muss. Und in Clausnitz haben Menschen, die selber mal einem Unrechtssystem entkommen sind, gegen Menschen protestiert, die einem Unrechtssystem entkommen sind.Natürlich hat man das Recht, mit der Flüchtlingspolitik der Regierung nicht einverstanden zu sein. Aber warum protestiert man dann gegen die Flüchtlinge, und nicht gegen die Politik? Vielleicht sind es nicht nur die Zuwanderer, die Integrationskurse brauchen, um ihnen beizubringen, welche Werte und Regeln bei uns so gelebt werden.Angst vor Fremden ist menschlich. Das steckt seit der Steinzeit in unseren Genen. Die Evolution hat uns allerdings inzwischen die Wahl gegeben, ob wir im Umgang mit dieser Angst menschlich bleiben wollen, oder unmenschlich.Das Rausbrüllen der Angst kann tatsächlich heilsam sein. Allerdings nur, wenn man es bei einem Therapeuten macht. Der hilft dem Ängstlichen zu erforschen, welche anderen Motive da noch unentdeckt im Brüllen versteckt sein könnten. Am Ende landet man meistens bei ungeklärten Konflikten mit Mami und Papi, und hat große Chancen, die Angst zu überwinden.Brüllt man seine Fremdenangst gegenüber den Fremden raus, vertreibt man damit die Fremden, aber nicht die Angst.Wir befinden uns also z.Zt. in nichts geringerem als einem Ausnahmezustand. Und mal ehrlich: Dafür geht unser normales Leben in unserem Land aber doch noch ziemlich normal weiter, oder? Ich jedenfalls habe noch nichts davon gehört, dass z.B. wegen der Flüchtlinge „Deutschland sucht den Superstar“ abgesagt werden müsste. Und was gäbe ich darum, dass „Deutschland sucht den Superstar“ mal abgesagt werden müsste.Während Millionen von Menschen auf dieser Welt sich fragen, ob sie überhaupt den nächsten Tag erleben, fragen wir uns in Deutschland, ob wir noch den Tag erleben, an dem Bayern München mal nicht vorzeitig deutscher Meister wird. Gut, den Tag, an dem Bayern München mal überhaupt nicht mehr deutscher Meister wird, den werden wir nicht erleben. Dass zu glauben wäre aber nur eine Flucht aus, aber keine in der Realität.Und damit das so weiter geht, und unser normales Leben inmitten einer humanitären Großkatastrophe normal weiter geht, hat die große Koalition ein paar ganz tolle Dinge beschlossen und das ganze Asylpaket 2 genannt. Ein Maßnahmenkatalog, von dem man nicht weiß, dient unsere Regierung damit den Menschenrechten von Flüchtlingen, oder der Flucht vor rechten Menschen.So hat man z.B. beschlossen, Flüchtlingen ohne Pass Schnellverfahren zu unterziehen, um sie umgehend wieder abschieben zu können. Das macht Sinn, denn wenn man sich vorstellt, dass man zwischen Scharfschützen. Fassbomben und Artelleriegeschossen seine Haut zu retten versucht, dann ist das erste, woran man für gewöhnlich denkt? „Na, wo hab ich denn gleich noch mal meinen Pass liegen?“ Ein weiterer Beschluss im Asylpaket 2 ist, Algerien, Marokko und Tunesien einfach mal zu sicheren Herkunftsstaaten zu erklären.
    Das heißt z B, dass es in Marokko Kinder und Zwangsarbeit gibt, die Verfolgung kritischer Journalisten, Oppositioneller und Regierungskritiker, keine Versammlungsfreiheit, und hin und wieder Berichte über Folter. In Tunesien gibt es das alles so ziemlich auch, außer dass da noch Terroranschläge hinzu kommen.Und weil es das in Algerien alles auch gibt, hat das Auswärtige Amt für Algerien sogar eine Teilreisewarnung heraus gegeben. Also Deutsche, die nach Algerien wollen, werden von der Bundesregierung davor gewarnt, nach Algerien zu wollen. Algerier, die nach Deutschland wollen, jetzt auch. Weil Algerien ja so ein sicheres Herkunftsland ist.So weit, so witzig. Der Knüller aber war die Sache mit dem Familiennachzug.Den möchte man für bestimmte Flüchtlinge mit subsidiärem Schutz für zwei Jahre aussetzen. Das macht Sinn, denn grade die sexistischen Übergriffe alleinstehender junger Männer in der Silvesternacht haben uns vor Augen geführt, dass es für die innere Sicherheit nichts besseres gibt, als alleinstehende junge Männer für mindestens zwei Jahre noch weiter alleinstehend zu lassen. Das beruhigt die Hormone, und sorgt für ungezwungene Kontaktbedürfnisse. Vor allem bei denjenigen jungen Männern, die noch minderjährig sind. Auch für die hatte die große Koalition in das Asylpaket 2 zunächst reingeschrieben, den Familiennachzug auszusetzen. Bis dann Sigmar Gabriel behauptet hat, man habe das gar nicht reingeschrieben. Also er jedenfalls wüsste davon nix. Was nur zwei Möglichkeiten zulässt: Entweder, er hat den Inhalt nicht gelesen, oder er hat nicht verstanden, ihm aber trotzdem zugestimmt. Beides spricht nicht wirklich für ihn.
    Oder aber, und das wäre die dritte Möglichkeit. CDU/CSU haben es nach den Verhandlungen, also hinter dem Rücken der SPD nachträglich reingeschrieben. Das wiederum spricht nicht wirklich für eine vertrauensbildende Atmosphäre in der großen Koalition. Am Ende hat man sich für eine Einzelfallentscheidung entschieden. Damit er sein Gesicht wahren kann, der Sigmar Gabriel, der erhabene Buddha aus Goslar, oder wie ich ihn immer nenn: der Harzer Roller.Das Entscheidende ist aber etwas ganz anderes: Dieses Asylpaket 2 führt vor allem zu einem: Nämlich, dass syrische Frauen und Familienangehörige jetzt noch ganz schnell, bevor es in Kraft tritt, auf eigene Faust nach Deutschland wollen. Sich also genau den Schlepperbanden ausliefern, denen man eigentlich das Handwerk legen möchte. Und da frag ich mich doch: Schleppen diese Schlepper eigentlich auch Leute in umgekehrte Richtung? Also von Deutschland nach Syrien? Ich frag aus einem ganz einfachen Grund: Weil, ich wüsste da einige Politiker aus der großen Koalition, die ich denen dann gerne mitgeben möchte.

    11:48 Uhr, 31.03.2016
    2 Antworten anzeigen