Kommentar
23:59 Uhr, 06.05.2016

Goldminen, die Jahrhundertchance...

Nur eines ist sicher: Wenn es zum Schwur kommt in diesen verrückten Zeiten, dann führt an den Edelmetallen kein Weg vorbei...

Heute hatte mir ein Leser eine Email geschickt. Er habe sich mächtig geärgert, weil er einen Teil seiner Aktien von Harmony Gold Mining (HMY) in die jüngste Aufwärtsbewegung hinein verkauft hatte. Voreilig, wie sich schon bald gezeigt habe.

Dabei hatte das mit dem Einstieg noch so toll geklappt: 0,75 US-Dollar waren annähernd das Tief vom Herbst vergangenen Jahres, und das hatte unser Leser fast punktgenau erwischt. Nachfolgend der Kursverlauf der Harmony-Aktie. Natürlich ist es nachvollziehbar, wenn man während einer solchen „Bergfahrt“ eher früher als später die Nerven verliert, und aussteigt.

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In den kommenden Jahren dürfte sich noch so mancher ärgern. Denn einiges deutet darauf hin, dass die jahrelang gedemütigten Goldminenaktionäre vor einer noch viel größeren Nervenprobe stehen, als während des zurückliegenden Bärenmarktes:

Wer schon einmal auf 200, 400 oder 800 Prozent Kursgewinn gesessen hat, der weiß, was damit gemeint ist: In einer solchen Phase ist es noch weitaus schwieriger die Nerven zu behalten als in einem Abwärtstrend.

Mitunter kann es helfen, sich daran zu erinnern, dass Geld vor allem eine Zahl auf dem Kontoauszug ist. Von Bedeutung ist ein gewisser Kapitalstock nicht, weil man damit nutzlose Dinge kaufen kann, um damit Menschen zu imponieren, die einem gewaltig auf die Nerven gehen, sondern vor allem in dreierlei Situationen:

1. In Zeiten einer allgemeinen Zins- und Schuldensklaverei verschafft Geld eine gewisse Unabhängigkeit;

2. wirtschaftliche schwierige Phasen lassen sich damit weitaus besser meistern als mit chronischer Ebbe auf dem Konto, und

3. mit Geld kann man Menschen helfen, denen es schlechter geht als einem selbst.

Aber sonst?

Die wirklich wichtigen Dinge im Leben sind nicht mit Geld zu bezahlen: Gesundheit vor allem, aber auch Freundschaften, Liebe oder ein intaktes soziales Umfeld. DAS sind die Dinge, die wirklich von Bedeutung sind.

Wir Menschen neigen dazu, das gerne zu vergessen. Börsianer sind da aus naheliegenden Gründen besonders anfällig. Also wozu verkaufen, wegen der paar Gewinnprozente bei den Minenaktien? Das Beste kommt nämlich erst noch.

Um an dieser Stelle noch einmal auf Harmony Gold Mining zu sprechen zu kommen:

Nachdem wir unseren Lesern im Dezember vergangenen Jahres geraten hatten, die historisch einmalig niedrigen Kurse bei der Aktie zu Nachkäufen zu nutzen, hatten wir im Januar folgendes geschrieben:

„Mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,4 zählt der nur gering verschuldete Konzern trotz des jüngsten Höhenflugs zu einem der interessantesten Schnäppchen unter den großen internationalen Minenwerten. Der Börsenwert notiert bei 560 Millionen US-Dollar. Wir gehen davon aus, dass der südafrikanische Traditionskonzern zu einem der Überflieger der kommenden Minenhausse werden wird“.

Daran hat sich bis heute nichts geändert. Abgesehen davon, dass die Aktie mittlerweile um einige hundert Prozent höher notiert.

Dem eingangs erwähnten Leser habe ich übrigens geantwortet, dass es an der Börse glücklicherweise immer wieder herausragende Chancen gibt. Ärgern nützt daher nichts. Und „entlaufenen“ Aktien hinterher zu stiefeln ist ebenfalls keine gute Idee.

Mit Blick auf die Goldminenaktien fällt dort jetzt ein sehr wichtiger Aspekt auf:

In der jüngsten Konsolidierung in dem Sektor hat es vor allem die großen etablierten Unternehmen erwischt. Dort werden jetzt Gewinne eingetütet. Anders bei den Kleinproduzenten und Explorern: Zahlreiche dieser potentiellen Kursraketen überzeugen plötzlich mit auffallender relativer Stärke.

Nach aller Erfahrung ist dies ein sicheres Indiz dafür, dass der Goldbullenmarkt, der sich seit Sommer 2011 eine ausgiebige Pause gegönnt hat, Anfang dieses Jahres wieder aufgenommen wurde. Wäre dem nicht so, dann würde es die kleinen Goldwerte bei fallenden Goldnotierungen regelrecht zerfetzen.

Setzt sich diese Entwicklung fort, dann eröffnen sich im Segment der Kleinproduzenten und Explorer auf dem aktuellen Kursniveau exorbitante Jahrhundertchancen, denn viele dieser Titel sind immer noch stark zurückgeblieben.

Brisant wird die Lage dort, wenn die etablierten Konzerne bei weiter steigenden Goldpreisen beginnen werden, nach weiteren noch unerschlossenen Edelmetall-Vorkommen zu suchen. Folgerichtig werden dann die Explorer in den Fokus rücken, denn deren Hauptaufgabe besteht darin, solche Vorkommen aufzustöbern.

Ein Beispiel soll verdeutlichen, was in dem gesamten Sektor schon bald los sein könnte:

In der am Montag erschienen Mai-Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs hatten wir unseren Lesern die Aktien der kanadischen TriMetals Mining (TMI.TO) vorgestellt.

Wegen eines Rechtstreits mit der Regierung von Bolivien war der Aktienkurs des Unternehmens in den vergangenen Jahren noch deutlich stärker unter die Räder gekommen als die gesamte Branche. Vor dem Hintergrund der Goldreserven, über die das Unternehmen verfügt, ist die aktuelle Bewertung geradezu ein Witz.

Das scheint sich jetzt herumzusprechen: Als wir die Aktie am Montag zum Kauf empfohlen haben, notierte der Kurs im Bereich von 0,17 CAN-Dollar. Schlusskurs am Freitag: 0,34 CAN-Dollar. Das ist ein Zuwachs von exakt 100 Prozent. Ohne Hebel, ohne Emittentenrisiko und innerhalb von einer Woche. Die folgende Grafik zeigt das.

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Einiges deutet darauf hin, dass wir mit unserer Mai-Ausgabe auch diesmal ein glückliches Händchen gehabt haben: Zum ersten Mal seit Ende 2008 haben wir uns in einem Sonderreport fast ausschließlich dem Thema Edelmetalle und Edelmetall-Aktien gewidmet.

Während damals, wir erinnern uns, ein geradezu apokalyptischer Ausverkauf auch die Minenwerte erfasste, bei dem sich entschlossenes antizyklisches Eingreifen geradezu aufdrängte, liegen die Dinge heute völlig anders.

Doch wieder sind es die Edelmetalle, und hier insbesondere die Minenaktien, die uns sagen, dass etwas Großes vor der Tür steht. Leider ist das Signal, das wir mit dem Ende der fast fünfjährigen Edelmetallbaisse verknüpfen, alles andere als erbaulich:

Nach Lage der Dinge ist die exorbitant starke Vorstellung der Goldminenaktien ein deutliches Indiz dafür, dass wir uns dem großen Finale nähern. Das Papiergeldsystem aktueller Prägung gerät in immer größere Schwierigkeiten. Ein Blick in den Wirtschafts- und Finanzteil einer beliebigen Tageszeitung genügt zur Bestätigung dieser These.

Die Geldsystemkrise, die in den Jahren 2008 und 2009 ihren ersten Höhepunkt erreichte, ist nun ein ganzes Stück weiter vorangeschritten. Deutlich wird das nicht nur an den Verzweiflungstaten der Notenbanken, die versuchen, mit immer irrwitzigeren Geldsummen ein völlig aus den Fugen geratenes Finanzsystem zu "retten". Ein vollkommen aussichtsloses Unterfangen.

In einem Umfeld negativer Zinsen, der erkennbar näherrückenden Bargeldabschaffung, fragiler Rentenkassen und drohender Altersarmut breiter Bevölkerungsschichten dürfte diese Erkenntnis in den kommenden Jahren eine breite Öffentlichkeit erreichen.

Die Entwicklungen, die daraus folgen werden, sind vorgezeichnet, weil systembedingt. Es ist daher keine Kunst, das heute schon zu prognostizieren. Die Kunst besteht vielmehr darin, rechtzeitig die Konsequenzen aus all dem zu ziehen.

Deshalb zählen die wegen ihrer enormen Kursschwankungen mitunter verrufenen Goldminenaktien heute keineswegs zu den größten Anlegerrisiken. Wie so vieles in diesen Tagen haben sich die Verhältnisse auch hier komplett umgekehrt:

Eines der größten Risiken für Anleger besteht heute darin, kaum oder gar nicht in den Edelmetallen und den Minenwerten investiert zu sein – denn plötzlich könnte ein „unvorhergesehenes Ereignis“ daherkommen, das niemand auf der Rechnung hatte, und das den Edelmetallmarkt regelrecht explodieren lässt.

Was so ein unvorhergesehenes Ereignis sein könnte? Denken Sie einmal an China und die Möglichkeit einer metallgedeckten Währung oder an die Rohstoffbörse COMEX, die „völlig überraschend“ in Lieferschwierigkeiten kommen könnte.

Im aktuellen Umfeld einer sich auf den ganzen Globus ausbreitenden Krise unseres Schuldgeldsystems sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.

ALLES ist möglich.

Nur eines ist sicher: Wenn es zum Schwur kommt in diesen verrückten Zeiten, dann führt an den Edelmetallen kein Weg vorbei.

Nutzen Sie diese Chance des Jahrhunderts...

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Zum Autor:

Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG. Weitere Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert.

5 Kommentare

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  • zemsi42
    zemsi42

    Habe vor einigen Tagen die TriMetals gekauft - schaue gestern rein, fast 100 % Gewinn !!

    Danke. Werde mein Abo weiter behalten.

    09:09 Uhr, 09.05. 2016
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    TTIP-Leaks durch Greenpeace.

    Das hat nun nicht direkt etwas mit dem Artikel von Herrn Hoose zu tun, aber TTIP wird uns alle, egal ob es verabschiedet wird oder nicht,in unserem Alltag betreffen.

    Wenn man sich die Mehrzahl der Politikerstatements und der Statements in den Qualitätsmedien anschaut zu TTIP in den vergangenen Wochen und Monaten und sich nun durch die geleakten Seiten durcharbeitet, dann stellt man sehr zügig fest, alles ist noch wesentlich schlimmer zum Nachteil der Europäer ausgelegt, als das es im Vorfeld von Verschwörungstheoretikern vermutet wurde. Schäuble z.B. mein Lieblingsfreund, fällt mir da sofort ein, eigentlich müsste Schäuble umgehend zurücktreten und mit ihm alle anderen politisch Verantwortlichen. Die französische Politik hat die Eier zu sagen, das unter den gegeben Umständen TTIP abgehakt werden muss. Was hören wir von unseren sogenannten Volksvertretern aus Berlin in diese Richtung?? Nichts als oberpeinliche Beschwichtigungsversuche. Man darf sich wirklich fragen, wie es gewisse Personen fertigbringen den Anblick ihres Konterfeis im Spiegel zu ertragen ohne sich sofort zu übergeben.

    Wie diese vom Steuerzahler auf Zeit bestellten und bezahlten Figuren Deutschland und Europa dem Ami zum filletieren präsentieren, sozusagen auf dem roten Teppich, das ist geradezu unerträglich und es darf sich niemand darüber wundern, wenn die Europäer den vereinigten Blockflöten und US-Vasallen die Macht entziehen. Falls am Ende das Chaos herrscht, was keinesfalls auszuschließen ist, wenn wir wieder einmal genau dort landen, wo wir niemals mehr landen wollten, dann dürfen wir uns bei einer Polit-Clique bedanken, die den wahren Souverän für einen Idioten hält, den man bestenfalls alle 4 Jahre für wichtig erachtet und notfalls, sollte er renitent werden, mit Wahlgeschenken besticht.

    21:18 Uhr, 08.05. 2016
  • seagull
    seagull

    Vielen Dank, dass die aktuelle Ausgabe hier bei godemode immer noch nicht eingestellt ist, sondern weiterhin die Aprilausgabe anzeigt. Das nenne ich Service! Wer Probleme mit seinem Mailaccount hat, liest dann wenigstens hier, welch tolle Gewinne seither aufgelaufen sind!

    17:46 Uhr, 08.05. 2016
  • stevo977
    stevo977

    Was man nicht vergessen sollte, mit Geld kann sich die gute Nahrung kaufen (Stichwort LEBENsmittel). Gutes Gemuese und Fruechte die nicht wie geklont aussehen, sind in Deutschland leider sehr teuer.

    13:56 Uhr, 07.05. 2016
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Die Zentralbanken der Welt hetzen mittlerweile atemlos von Markteingriff zu Markteingriff, in immer kürzerer Zeitabfolge wird der Staffelstab von den Marktmanipulateuren weitergegeben. Fast könnten einem die Herren des Geldes leid tun, aber eben nur fast. In einer unseligen Symbiose versuchen die Notenbanker, die Politiker und mächtige Konzerne, ihre Lesart von Demokratie durchzusetzen oder sollte man nicht besser sagen Demokratur? Das beginnt mit so harmlos erscheinenden Dingen, wie der Abschaffung der 500 Euro Note und endet mit TTIP noch lange nicht. Die elegant eingeläutete Bargeldabschaffung wird von den europäischen Schlafschafen mit einem gemütlichen määh, määh begleitet. Die Qualitätsmedien wiederum finden viele gute Argumente für die Abschaffung der 500 Euro Note und werden ihrem Ruf als vierte Gewalt im Staate wiedermal mehr als gerecht. Gottseidank verfügen wir jedoch über so überaus ehrenwerte Politiker wie Wolfgang Schäuble, der morgens, mittags und abends in Gedanken seinen Amtseid zitiert und darüber nachdenkt, welche Wohltaten er neben TTIP, der Eurorettung, Bargeldabschaffung und Migrantenkrise noch für die Deutschen bereithält und keine Sorge, der Schäuble ist ein findiges Kerlchen, der war und ist für manche Überraschung gut.

    http://www.mmnews.de/index.php/politik/72321-staatssicherheit-schauble

    Es wird spannend sein zu beobachten, ob wir eines schönen Morgens plötzlich in einer quasi DDR 2 aufwachen oder ob diejenigen die keine Schlafschafe mehr sein wollen, der amtierenden Nomenklatura einfach den Stecker ziehen, ohne Gewalt und Action, nur mit einem dezenten Kreuz auf dem Wahlzettel, denn das ist die einzige Sprache, die von Merkel, Gabriel&Co. wirklich verstanden wird.

    Fazit: Vertrauen wir Merkel, Schäuble und Draghi, dann kaufen wir Anleihen und Aktien. Vertrauen wir ihnen nicht, dann horten wir Gold außerhalb des Bankensystems, so wie es auch Herr Dr. von Bomhard, seines Zeichens Vorstandschef der Münchener Rückversicherung macht und die überaus erfolgreiche Firmengeschichte der Münchener Rückversicherung lässt nicht den Schluss zu, das im Vorstand Minderleister unterwegs sind. Denn eines ist sicher, wenn der Staffelstab der Marktmanipulateure eines schönen Tages zu Boden fällt, dann könnten ein paar Dutzend Krüggerrand sich als ungemein hilfreich erweisen.

    P.S.

    Atemlos durch die Nacht....ein Markteingriff ist vollbracht.....mit Mrs. Janet durch die Zeit... .......der Endsieg ist nicht mehr weit..........warum hast du nicht nein gesagt, es lag allein an dir, du Janet spielst so virtuos das Notenbankklavier............

    13:53 Uhr, 07.05. 2016