Industriemetallpreise auf Erholungskurs
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Seit seinem Absturz in der ersten Hälfte des Monats hat der Industriemetallindex der Londoner Metallbörse (LMEX) in den letzten knapp zwei Wochen wieder Boden gutmachen können, wie die Leiterin des Rohstoffresearchs der Commerzbank, Thu Lan Nguyen, in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.
Das dürfe verwundern. Schließlich seien die Probleme Chinas, die wesentlich zu der Schwäche beigetragen hätten, noch lange nicht gelöst. Vielmehr bleibe die Unsicherheit hoch, wie es insbesondere um den kriselnden Immobiliensektor bestellt sei, heißt es weiter.
„Zu Beginn der Woche ist zu lesen, dass die Erholung der Industriemetallpreise mitunter auf die Hoffnung auf wirksame Politikmaßnahmen zurückzuführen ist. Wir sind skeptisch. Denn mittlerweile dürfte es kein Geheimnis mehr sein, dass die Regierung in Peking vor weitreichenderen Maßnahmen zurückschreckt - wohl, um das Verschuldungsproblem in dem Sektor nicht zu verschärfen“, so Nguyen.
Darüber hinaus dürfte eine Schrumpfung des Immobiliensektors sogar politisch durchaus gewollt sein. Das heiße, dass allenfalls mit einer Stabilisierung der Lage zu rechnen sei. Eine wesentliche Erholung der Häuserpreise und der Bauaktivität, die wiederum die Nachfrage nach vielen Industriemetallen anschieben würde, dürfte auch aufgrund fehlender politischer Impulse ausbleiben, heißt es weiter.
„Allerdings: Vollkommen ungerechtfertigt würden wir die Erholung an den Industriemetallmärkten nicht erachten. Auch wenn Peking keine wesentliche Belebung des Immobiliensektors anstrebt, so dürfte zumindest die Zuversicht zugenommen haben, dass die chinesische Führung in der Lage ist, eine schwerere Krise, die auch auf den Rest der Wirtschaft überschwappt, zu verhindern. Insofern ist die jüngste Erholung vielleicht auch eher eine Korrektur der zuvor überzogenen Ängste vor einer ausgemachten Wirtschaftskrise“, so Nguyen.
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