Fundamentale Nachricht
09:58 Uhr, 15.02.2024

Industriemetalle: Was machen eigentlich die LME-Vorräte?

Die Tendenzen bei den LME-Lagerbeständen können laut Commerzbank-Analystin Barbara Lambrecht zeitnah Hinweise auf die Versorgung eines Marktes geben.

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  • Zink
    ISIN: XC0007203257Kopiert
    Kursstand: 2.309,41 $/t (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Aluminium
    ISIN: XC0009677839Kopiert
    Kursstand: 2.219,12 $/t (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der Index der Londoner Metallbörse hat sich zwar zuletzt von seinem Dreieinhalbmonatstief vom Freitag etwas erholt, aber allzu weit dürfte der Aufwind nicht tragen. Schließlich fehlt es momentan an Nachrichten aus der ersten Reihe, weil die Märkte in China wegen der Neujahrsfeiern bis zum Ende der Woche geschlossen sind, wie Commerzbank-Analystin Barbara Lambrecht in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.

Deshalb biete sich mal ein Blick auf die Daten der zweiten Reihe an: die Tendenzen bei den LME-Lagerbeständen. Schließlich könnten sie - mit Vorsicht interpretiert - zeitnah Hinweis auf die Versorgung eines Marktes geben. Besonders prägnant sei dabei zuletzt die Entwicklung der Zinkvorräte gewesen: Nach dem deutlichen Aufbau im Dezember seien zwar die Vorräte im Januar zunächst wieder etwas gefallen. Aber seit Anfang Februar nehme der Aufbau wieder Fahrt auf. Die Vorräte seien inzwischen mit knapp 250.000 Tonnen so hoch wie zuletzt im Juli 2021. Die reichliche Versorgung laste auf dem Preis: Der Zinkpreis habe seit Jahresbeginn zwölf Prozent abgegeben und sei so niedrig wie zuletzt im vergangenem August, heißt es weiter.

„Etwas Entwarnung gab dagegen ein Rückgang der an der LME registrierten Aluminiumvorräte im Januar, nachdem diese im Dezember noch deutlich gestiegen waren: Geschuldet war dies primär einem Abbau von Beständen russischer Herkunft. Sorgen, dass sich die Einlieferungen russischen Materials stark zunehmen würden, wurden damit zwar gedämpft“, so Lambrecht.

Dennoch bleibe deren Anteil mit 90 Prozent hoch, so dass die Sorge um die Verfügbarkeit der Vorräte für europäische Unternehmen wohl bleibe. Der Aluminiumpreis sei nichtsdestotrotz der zweitgrößte Verlierer der sechs Industriemetalle in diesem Jahr, notiere aber immerhin rund fünf Prozent höher als im Jahrestief 2023, heißt es weiter.

„Auch die LME-Kupfervorräte fallen: Bereits seit Mitte Oktober in der Tendenz, seit Mitte Januar sogar nahezu kontinuierlich und stärker. Das half dem Kupferpreis aber nur begrenzt. Auch er gab angesichts der Nachfragesorgen nach. Allerdings denken wir, dass der Kupferpreis aufgrund der angespannten Marktversorgung von einer besseren Konjunkturaussichten besonders profitieren sollte“, so Lambrecht.

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