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11:21 Uhr, 01.04.2022

Höhe Ölpreise: Der Befreiungsschlag aus Washington?

US-Präsident Joe Biden hat die Freigabe von einer Mio. Barrel Öl pro Tag für die nächsten sechs Monate bekannt gegeben. Damit zapft er die Öl-Notreserven des Landes so stark an wie noch nie.

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Wien (Godmode-Trader.de) - Die Ölstaatenallianz OPEC+ will die Ölförderung weiterhin nur moderat erhöhen. Wie das Ölkartell am Donnerstag mitteilte, soll die Ölförderung im Mai um 432.000 Barrel je Tag ausgeweitet werden. Das war im Rahmen des Erwartungen. Dem Vernehmen nach erfolgte der Entscheid prompt, die Verhandlungen dauerten offenbar nur wenige Minuten. Es seien vor allem geopolitische Gründe und keine gestiegene Nachfrage für den zuletzt hohen Ölpreis verantwortlich, begründete die OPEC+ ihren vorsichtigen Schritt. Der Ölstaatenverbund besteht aus 23 ölfördernden Ländern, inkl. Russland.

Auswirkungen auf die Preise für Rohöl waren nach diesem Entscheid jedenfalls nicht zu erwarten. Seit vergangenen Freitag sind die Preise für Brent und WTI aber um rund 14 Prozent abgerutscht. Dass die Ölpreise von hohem Niveau aus deutlich gefallen waren, hat einen anderen Grund. US-Präsident Joe Biden hatte die Freigabe von einer Mio. Barrel Öl pro Tag für die nächsten sechs Monate bekannt gegeben. Damit zapft er die Öl-Notreserven des Landes so stark an wie noch nie.

Die geplante Freigabe ist zugleich die dritte innerhalb weniger Monate. Zuvor hatte Biden im November mit der Freigabe von 50 Mio. Fass und im März mit 30 Mio. Fass versucht, die Preise zu dämpfen. Beiden Schritten war jedoch kein nachhaltiger Erfolg beschienen. Teures Benzin und die allgemein hohe Inflation haben sich zu einem politischen Risiko für den US-Präsidenten entwickelt.

Die technischen Details der Freigabe sind aktuell noch nicht bekannt. Allerdings dürfte die Aktion dem US-Staatshaushalt gut bekommen - Milliardeneinnahmen sind zu erwarten. Das US-Energieministerium hat rund 30 Dollar je Barrel bezahlt. Aktuell liegen die Preise bekanntlich dreimal höher.

Investoren warten nun gespannt auf die heute anstehende außerordentliche Sitzung der Internationalen Energieagentur IEA. Am Markt wird spekuliert, dass sich andere Staaten den USA anschließen und strategische Ölreserven freigeben werden.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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