Gold, der DAX und die Deutsche Bank...
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Finanzaktien gelten gemeinhin als wichtige Indikatoren für die Konjunkturentwicklung. Auch die Entwicklung der Aktienmärkte wird maßgeblich davon bestimmt, ob die Banken Geld verdienen. Der Grund liegt auf der Hand: In „normalen Zeiten“ und ein einem Finanzsystem, wie wir es kennen, geht es den Banken dann gut, wenn Kredite ausgereicht werden. Umgekehrt kann auch die Wirtschaft nur dann wachsen und gedeihen, wenn die Firmen investieren und zu diesem Zweck Kredite aufnehmen.
Was bei der Deutschen Bank gerade passiert, das kann deshalb keinem Anleger gefallen: Während der DAX von einem Hoch zum nächsten turnt und dabei schwungvoll immer wieder die Marke von 10.000 Punkten touchiert, taumelt der Kursverlauf von Deutschlands größtem Finanzinstitut von einem Tief zum nächsten. Seit dem Hoch zu Jahresanfang hat die Aktie 32 Prozent an Wert eingebüßt. Der folgende Kursverlauf lädt zum Gruseln ein:
Wie eklatant die Kursschwäche der Aktie ausfällt, das zeigt der direkte Vergleich mit dem DAX in der folgenden Abbildung. Die blaue Linie bildet die Entwicklung des breiten Aktienmarktes seit 2003 ab. Die grüne Linie zeigt den Kursverlauf der Deutschen Bank. Die Schlussfolgerung ist ernüchternd: Von Hausse ist bei Deutschlands größtem Finanzhaus nichts zu sehen. Ganz im Gegenteil: Das Tief aus dem Jahr 2009 dürfte demnächst wieder erreicht werden.
Die Kursschwäche der Deutschen Bank ist deshalb ein Problem, weil sich nahende Börsengewitter bei den Bankaktien oftmals schon sehr viel früher (!) zeigen als am breiten Markt. Und es ist auch eine Illusion, anzunehmen, eine Hausse beim DAX könne dauerhaft ohne Beteiligung der Deutschen Bank stattfinden.
Dass der DAX dennoch unaufhaltsam steigt, muss daher Ursachen haben, die mit der Konjunktur nichts zu tun haben. In diesem Zusammenhang ist eine Erkenntnis erhellend, die seit einigen Tagen durch die Medien spukt: Die Notenbanken sind offenbar zu veritablen „Großanlegern“ mutiert und stützen die Börsen durch massive Aktienkäufe. Dabei geht es um die Kleinigkeit von 29 Billionen US-Dollar, das sind 29.000 Milliarden. Die chinesische Notenbank ist mit 3,9 Billionen US-Dollar der größte Aktieninvestor überhaupt. Vor allem europäische Aktien sind bei den Chinesen gefragt.
Die Zentralbanken „machen“ eine Hausse? Man kann sich nur noch an den Kopf fassen.
Dass in unserem Finanzsystem einiges nicht mehr stimmt, darauf deutet auch der völlig überraschende Auftritt der Edelmetalle von dieser Woche hin. Trotz längst zweifelsfrei nachgewiesener Abwärtsmanipulationen verzeichneten Gold und Silber die größten Kursprünge seit mehreren Monaten. Ob das nur Shorteindeckungen waren, oder ob die Kurssprünge der Edelmetalle tiefer liegende fundamentale Ursachen haben, das werden die kommenden Monate zeigen.
Wir halten es nicht für ausgeschlossen, dass im Bankensektor demnächst einige unangenehme Wahrheiten ans Licht kommen und die Edelmetalle deshalb jetzt ein paar Gänge höher schalten. Dass insbesondere die Deutsche Bank ein Wackelkandidat allererster Güte ist, weil sie wie kein anderes Finanzhaus weltweit in einer riesigen Derivateblase sitzt, das hatten wir erst kürzlich an dieser Stelle thematisiert.
Übrigens macht es Sinn, sich von allen Derivaten, also Optionsscheinen und Zertifikaten der Deutschen Bank fernzuhalten. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis es hier zu Turbulenzen kommt. Der dramatische Kursverlauf der Aktie könnte ein Vorbote kommender Ereignisse sein...
Doch bleiben wir noch bei den Edelmetallen: Wie bei Aktien oder Indizes steht und fällt der Bullenmarkt beim Gold mit dem gleitenden 50-Wochen-Durchschnitt. Hier sind jetzt einige wichtige Beobachtungen von Bedeutung. Aktuell fällt auf, dass der Goldpreis die zentrale Haltezone in dieser Woche überwinden konnte.
Anders als zu Jahresbeginn, als dies ebenfalls gelang, ist der wichtige gleitende Durchschnitt (blaue Linie in der folgenden Abbildung) jetzt jedoch aufwärts und nicht mehr abwärts gerichtet. Das heißt, der gleitende 50-Wochen-Durchschnitt könnte den Goldpreis jetzt nach oben „ziehen“.
Bestätigt wird das positive Chartbild von allen (!) bedeutenden Minenindizes und ETFs: HUI, XAU, GDX und GDXJ haben auf dem Point & Figure Chart in dieser Woche ausnahmslos in den Bullenmodus gewechselt. Beispielhaft zeigt dies der wohl wichtigste Minenindex XAU in der folgenden Abbildung:
Hinzu kommt die Beobachtung, dass sich das Silber seit einigen Tagen stärker verhält als der große Bruder. Ist dies der Fall, dann ist das oftmals ein Indiz für einen beginnenden Goldbullenmarkt. Den seit mehreren Jahren bestehenden Abwärtstrend konnte der Silberpreis in dieser Woche überspringen, wie die folgende Abbildung verdeutlicht:
An dieser Stelle ist nun ein Aspekt von Bedeutung, der uns besonders gut gefällt: Am Freitag war auf den einschlägigen Rohstoffseiten von überbordender Euphorie wegen der überraschenden Kurssprünge bei Gold und Silber nichts zu erkennen. Ganz im Gegenteil: Die Kommentatoren scheinen dem Braten nicht zu trauen. Die Mehrzahl der Kollegen rechnet offenbar damit, dass Gold und Silber erneut abrutschen. Bei der weit überwiegenden Mehrheit der Kleinanleger ist der Edelmetall-Markt ohnehin längst „unten durch“.
Die weit verbreitete Skepsis spricht dafür, dass hier eine faustdicke Überraschung in der Luft liegt: Wenn die Investmentgemeinde dem Ausbruch misstraut, dann liegt das Überraschungspotential eindeutig auf der Oberseite. So muss das natürlich sein, wenn sich jetzt tatsächlich ein neuer Goldbullenmarkt entwickeln sollte.
Uns ist die Unentschlossenheit der Kollegen freilich herzlich egal. Wir sind seit vielen Jahren positiv für die Edelmetalle gestimmt, und werden das auch bleiben, weil 5.000 Jahre Geldgeschichte zeigen, dass Exzesse, wie wir sie in diesen Tagen erleben immer und ausschließlich ein einziges Ergebnis hervorgerufen haben: Die völlige Zerstörung von Papiergeld. Das wird diesmal genauso sein. Deshalb behalten wir unser Gold und unser Silber.
Unseren Lesern haben wir während der vergangenen Monate immer wieder geraten, die Bodenbildungsphase bei den Gold- und Silberminen zu weiteren Zukäufen zu nutzen. Es war ein hartes Jahr seit Juni 2013. Doch jetzt sind wir in der komfortablen Situation, den dramatischen Kursanstiegen der weltbesten Edelmetall-Aktien nicht hinterherlaufen zu müssen.
Und es sieht ganz danach aus, als werde sich unsere Geduld auch diesmal auszahlen...
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de
man o man, das wird ja immer politischer hier. Sollten hier nicht Themen wie Kauf und Verkaufsgelegenheiten diskutiert werden?
Von der Deutschen Bank auf alle anderen zu schließen ist auch ein großer Fehler. Die Deutsche Bank hat mehr Klagen als alle andren am Halz. Die Indizes auf Bankaktien steigen.
Und letzter Punkt - wer ist in den letzten Tagen mit 500 Mio. Dollar long in Gold gegangen (bei NY Eröffnung)? Der der dort long gegangen ist, wird nicht davon ausgehen, dass Gold auf 1.000 USD geht.
Goldmann hat aber letztens eine Analyse rausgebracht (finde die leider nicht mehr), die besagt: obwohl netto mehr Verkäufer da sind, geht der Markt nach oben. Sie haben kritisch gefragt: Wie kann das sein? Wenn die das hinterfragen, macht mich das stutzig.
Auch ist bis heute nicht klar, wer der große Treasury Käufer ist, der über Belgien bis dato über 300 Mrd. an US-Bonds eingesammelt hat.
Wenn die weltweite Aktienmarktkapitalisierung ca. 30 Billionen USD ausmacht, ist die oben dargestellte These Nonsens. Die Info kommt von zerohedge - und da steht eben auch viel wirers Zeug.
Die Deutsche Bank hat das beste Risikomanagement unter den Banken. Der nominale Derivatebestand sagt rein gar nichts über das Risiko aus - völliger Bullshit.
Aber Herr Stanzl,Sie gehen ja immer noch davon aus,daß bei einem Goldpreis von 3000 und 4000 USD,dieser auch noch in USD,EURO,RUBEL......etc.zu berechnen wäre.Ich rechne nach wie vor damit,daß die Edelmetalle bei solchen Preisen alleinig dem Zweck dienen,WERTE zu erhalten.
Die Zahl 29 Bio. stimmt natürlich nicht, da die BIlanzsumme aller wichtigen Zentralbanken zusammen nur etwa 13 Bio. USD beträgt.
Die EZB hält meines Wissens gar keine Aktien, ebenso wie die Fed. Die SNB hat ein paar Mrd. in Aktien investiert, die holländische ca. 1,5 Mrd.
Die großen Player sind die Pensions-und Staatsfonds. Der norwegische "Ölfonds" bzw. offizielll "Government Pension Funds" alleine hat über 800 Mrd. USD investiert.
Die Zentralbanken sind im Einzelfall damit beauftragt, diese Gelder zu verwalten. Ich schätze die Direktinvestionen von Zentralbanken in Aktien kommen kumuliert nicht mal auf eine Bio.USD.
Man muss aber sagen dass einige Zentralbanken Aktien stärker gewichten, da sie ihr Portfolio an die Niedrigzinsphase anpassen müssen...das spricht doch für Aktien, nicht wahr? Wer jetzt nein sagt hätte auch nicht sagen dürfen dass die Zentralbanken die Heilsbringer waren, als sie noch im großen Stil Gold gekauft haben. Das gehört ja auch der Vergangenheit an.
Herr Hoose, 29 Bio. USD haben die Zentralbanken also in Aktien investiert?
Überprüfen sie eigentlich irgendeine der dubiosen Quellen, die Sie ständig benutzen?
Nur mal kleiner Tipp: der Börsenwert aller ES50-Unternehmen zusammen liegt bei rund 2,5 Bio. EUR
In Wirklichkeit halten Zentralbanken nu relativ wenig Aktien, zumal es vielen sogar ausdrücklich verboten ist, so z.b. der Fed und der BoE.
Wenn man bedenkt wie Sie den "Mainstream" immer attackieren und dann recherchieren Sie so erbärmlich schlecht..