Fundamentale Nachricht
13:05 Uhr, 13.06.2019

Gold: Auf zu neuen Höhen

Was hat sich denn ab Anfang Juni geändert, dass Gold mit einem Mal an Dynamik gewinnt? Bereits zuvor gab es Krisen und Aktienturbulenzen, waren die Aussichten auf niedrige Zinsen gut. Wir nennen einige mögliche Auslöser.

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    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

New York/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Goldfans kamen in diesem Jahr zunächst nicht so richtig auf ihre Kosten. Ende Mai noch lag der Preis auf dem Niveau vom Jahresauftakt. Gewagte Prognosen, etwa die von Godman Sachs zur Goldpreisentwicklung in 2019, erschienen wie aus einer anderen Welt. Rohstoff-Guru Jeffrey Currie hatte zu Jahresbeginn ein Preisziel von 1.450 Dollar je Feinunze per Ende Dezember genannt. Zuletzt ruderte zwar auch Currie etwas zurück, doch andere Analystenhäuser bliesen nach wie vor ins selbe Horn. Die LBBW hielt ihre Prognose von 1.450 per Jahresende aufrecht, die Hamburger Sparkasse (Haspa) sah und sieht gar einen Lauf in Richtung 1.600 Dollar. Die durchschnittliche Prognose der Goldfachleute der Banken liegt für das kommende Jahr bei knapp unter 1.400 Dollar.

Ab dem letzten Tag im Mai hat sich etwas verändert: Gold durchbrach die wegweisende Marke von 1.300 Dollar/Unze, Anschlusskäufe folgten. Der Aufwärtstrend nahm nach monatelanger Seitwärtsstarre bei rund 1.280 Dollar endlich an Fahrt auf. Zuletzt kostete die Feinunze 1.336 Dollar, das bisherige Jahreshoch, erreicht am 07. Juni, lag bei 1.348 Dollar. Den technischen Widerstand bei 1.365 Dollar - das Jahreshoch aus 2018 - hat die Notiz schon fest im Blick (interessant hierzu auch: GOLD - Neues Jahreshoch ist Pflicht)

Was aber hat sich denn nun geändert, dass Gold mit einem Mal an Dynamik gewinnt? Bereits zuvor schließlich hatte sich der Handelsstreit zwischen den USA und China zugespitzt, was auch die Konjunkturaussichten trübte. Das hätte dem als sichere Anlage geltenden Edelmetall doch eigentlich zugute kommen müssen. Auch die Aussicht auf sehr niedrige Zinsen der großen Notenbanken für lange Zeit bewegte den Kurs kaum.

Gerne treten in solchen Phasen Verschwörungstheoretiker auf den Plan, die die Notenbanken das Gold künstlich drücken sehen, um sich selbst zu günstigen Konditionen eindecken zu können und um ihr Papiergeld besser aussehen zu lassen. Ob an den Theorien was dran ist, oder nicht - geschenkt! Die internationalen Notenbanken jedenfalls haben mit ihren verstärkten Goldeinkäufen vielmehr den Preis gestützt. Russland, Kasachstan und die Türkei sind hier zuvorderst zu nennen. Sogar die chinesischen Zentralbank kaufte ab 2018 nach jahrelanger Enthaltsamkeit wieder Gold in großem Stil ein (s. die neuesten Daten hier: Gold: China stockt Reserven auf).

Der 31. Mai, der Tag, an dem Gold seinen Anlauf über die 1.300er Hürde nahm, war der Tag, an dem US-Präsident Donald Trump auch noch Mexiko neue Zölle androhte, und dies mit seiner Einwanderungspolitik verknüpfte. Vielleicht war hier das Maß für viele Anleger erreicht, die neue Volte hatte das Fass zum Überlaufen gebracht. Es wurde umgeschichtet - raus aus Aktien, rein in Edelmetalle - was das Zeug hielt. Die Angst an den Märkten habe die Schwelle damit überschritten, die Gold als Versicherung für den Ernstfall interessant mache, kommentierte die LBBW. Die Nachfrage stieg an, besonders ablesbar an den Zuflüssen in börsengehandelte Indexfonds (ETF) auf Gold. In den vergangenen vier Wochen schwollen die Fonds um 40 Tonnen an.

Auch die Entwicklung der Realzinsen in den USA könnte ein Treiber des Goldpreises gewesen sein. Diese zeigten sich im April und bis Mitte Mai recht stabil. Erst ihr starker Rückgang ab Ende vergangenen Monats könnte dem gelben Metall nach oben verholfen haben. Der Vermögensverwalter aus den USA, Wisdom Tree, sieht in diesem Umfeld nun gute Chancen, dass der Goldpreis weiter steigen kann. „Der Goldpreis wird durch einige Faktoren beeinflusst. Einer davon sind die Renditen amerikanischer Staatsanleihen. Da weitere Zinserhöhungen der Fed nicht zu erwarten sind, ist das schon einmal positiv für Gold,“ sagte Analyst Nitesh Shah der FAZ: Auch der Dollar, mit dessen Entwicklung der Goldpreis negativ korreliert sei, habe wohl nur noch begrenztes Aufwärtspotenzial.

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13 Kommentare

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  • German2
    German2

    siehe Tagesverlaufg gestern ab 14.30 ..wer glaubt das dies normal ist hat echt einen an der Waffel....

    16:08 Uhr, 15.06.2019
  • EarlybirdCatcher
    EarlybirdCatcher

    Verschwörungstheoretiker! Natürlich, so muß es sein. Edelmetallpreise wurden ja auch noch nie manipuliert. Das darf man nämlich nicht und deswegen gab es das auch noch nie.

    10:31 Uhr, 14.06.2019
  • Dragoslav
    Dragoslav

    ,,Gerne treten in solchen Phasen Verschwörungstheoretiker auf den Plan, die die Notenbanken das Gold künstlich drücken sehen..."

    Demnach sind die Gerichte, die Goldman Sachs, Societe Generale, Deutsche Bank, JP Morgan , Bank of Nova Scotia und noch so viele mehr zu Millionenstrafen wegen Goldpreismanipulation verurteilt haben, Verschwörungstheoretiker. Auch der Händler von JPM, der unter Eid aussagte, dass er Spoofing und andere verbotene Praktiken von den älteren Kollegen gelernt hätte und die dies als tägliches Werkzeug nutze, ist demnach ein Verwörungstheoretiker.

    Der Hinweis dass Notenbanken den Preis stützen ist korrekt. Aber welche Notenbanken kaufen denn? Nur der dollarfeindliche Block. Alle westlichen Notenbanken, insbesondere die Fed kaufen nicht und haben sehr wohl ein vitales Interesse daran, dass ihre Währungen gegen Gold nicht noch mieser aussehen als sie es ohnehin langfristig tun.

    15:24 Uhr, 13.06.2019
    3 Antworten anzeigen
  • German2
    German2

    5$ bereits grundlos nach unten gedrueckt vom Tageshoch

    15:08 Uhr, 13.06.2019
  • goldaktie
    goldaktie

    Einmal noch zurücksetzen, um dann loszulegen... so ist es am wahrscheinlichsten. Wie immer, Geduld ist noch gefragt.

    14:54 Uhr, 13.06.2019
    1 Antwort anzeigen
  • German2
    German2

    schon wieder knapp 4$ runtermanipuliert.. jeden nachmittag das Gleiche

    14:25 Uhr, 13.06.2019
  • German2
    German2

    wers glaubt

    14:25 Uhr, 13.06.2019

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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