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11:45 Uhr, 14.07.2023

FX-Mittagsbericht: Getrübte US-Zinserwartungen belasten US-Dollar

Der enttäuschende US-Arbeitsmarktbericht für Juni sowie die schwächer als erwartet ausgefallene Teuerung der US-Verbraucher- und Erzeugerpreise haben am Markt zu einer Neubewertung der geldpolitischen Aussichten in den USA geführt, was den US-Dollar belastet.

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    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,12300 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar hat am Freitag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) ein frisches 15-Monats-Tief erreicht. Der Greenback hat seit vergangenem Freitag seit Veröffentlichung eines enttäuschenden US-Arbeitsmarktbericht für Juni sowie der am Mittwoch und Donnerstag gemeldeten und schwächer als erwartet ausgefallenen Teuerung der US-Verbraucher- und Erzeugerpreise massiv Federn lassen müssen, da die Daten am Markt zu einer Neubewertung der geldpolitischen Aussichten in den USA geführt haben.

Zwar wird allgemein erwartet, dass die Federal Reserve Bank (Fed) ihren Leitzins am 26. Juli 2023 noch einmal um 25 Basispunkte auf eine Spanne von dann 5,25 bis 5,50 Prozent anheben wird, doch wird mittlerweile darauf gesetzt, dass es zu der noch vor kurzem von der Fed in Aussicht gestellten zweiten Zinsanhebung in diesem Jahr um weitere 25 Basispunkten nicht mehr kommen wird und ein Leitzinsniveau von 5,25 bis 5,50 Prozent den Höhepunkt im aktuellen Zinsanhebungszyklus darstellen wird.

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EUR/USD setzt seine Rallye der letzten fünf Handeltage auch zum Wochenschluss fort. In der Spitze erreichten die Notierungen bislang 1,1246 und damit den höchsten Stand seit Ende Februar 2022. Das Währungspaar profitiert von den unterschiedlichen Zinsaussichten für die Eurozone und die USA, da die Europäische Zentralbank (EZB) zur Bekämpfung der hohen Inflation die Leitzinsen noch kräftiger anheben muss.

Das Defizit in der Handelsbilanz der Eurozone ist im Mai saisonbereinigt überraschend deutlich auf 0,9 Milliarden Euro gesunken. Volkswirte hatten im Konsens mit einer Ausweitung auf einen Passivsaldo von 10,3 Milliarden Euro gerechnet, nach einem Defizit in Höhe von 8,0 Milliarden Euro im April. Grund für das verringerte Handelsbilanzdefizit waren sowohl gestiegene Exporte (plus 2,9 Prozent) als auch mit minus 0,1 Prozent leicht gesunkene Importe. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

Während GBP/USD von seinem gestrigen 15-Monats-Hoch bei 1,3144 bis bislang 1,3092 im Tief zurückfällt, erholt sich USD/JPY im weiteren Handelsverlauf am Freitag von seinem über Nacht markierten, frischen Achtwochentief bei 137,23. Im Hoch wurde das Währungspaar bislang bei 138,49 gehandelt.

Die über Nacht gemeldete japanische Industrieproduktion ist im Mai endgültigen Daten zufolge um 2,2 Prozent im Monatsvergleich gesunken – der erste Rückgang seit Januar 2023. Zunächst war ein Rückgang um 1,6 Prozent gemeldet worden, nach einem Anstieg um 0,7 Prozent im April. Auf Jahressicht ergibt sich mit aktuell plus 4,2 Prozent der erste Anstieg der japanischen Industrieproduktion seit Oktober 2022, nach minus 0,7 Prozent im Vormonat. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.

Aus den USA werden am Freitagnachmittag u.a. die Importpreise im Juni und das vorläufige Konsumklima der Uni Michigan im Juli gemeldet. Die Details sowie die wieteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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