FX Mittagsbericht: Der Dollar hat es schwer
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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem US-Dollar bei 1,1803, nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1740 im europäischen Geschäft markiert wurde. Aktuell notiert EUR/USD spürbar fester bei 1,1833.
Am Finanzmarkt nahm die Risikofreude der Anleger zuletzt wieder zu, wie die anziehenden Aktienmärkte zeigen. Hintergründe dieser Entwicklung wurden unter anderem durch Wirtschaftsdaten geliefert. Positiv stachen dabei der gestrige Anstieg der europäischen Industrieproduktion hervor. Der erneute Anstieg des Euro zeigt nach Einschätzung der Landesbank Hessen-Thüringen, dass Rücksetzer zuletzt nur von kurzer Dauer seien. „Der Euro dürfte unserer Einschätzung nach die 1,18 Dollar-Marke weiter im Fokus halten, da wir für die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe kein positives Überraschungspotenzial ausmachen." Die Erstanträge werden am Nachmittag veröffentlicht. Beobachter erwarten erneut einen deutlichen Anstieg.
Das US-Corona-Hilfspaket steckt derweil weiterhin in der Sackgasse, die Verhandlungen zwischen Republikanern und Demokraten sind festgefahren. Die US-Notenbank setzt sich unermüdlich für umfassende fiskalische Hilfen ein. Zuletzt intervenierte der Gouverneur der Boston-Fed, Eric Rosengren, in diese Richtung. Rosengren zeigte sich skeptisch mit Blick auf die weitere US-Konjunkturentwicklung hinsichtlich der gegebenen Corona-Lage. Jetzt sei die Zeit für starke haushaltspolitische Schritte, die mit Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Krise begleitet werden müssten. Die Demokratin Nancy Pelosi untergräbt mit ihrer Aussage, dass die Verhandlungsparteien noch meilenweit auseinanderlägen, freilich jegliche Zuversicht.
Das britische Pfund kann sich zum Euro leicht erholen. Die britische Wirtschaft war wegen der Corona-Krise im zweiten Quartal zwar drastisch um 20,4 Prozent eingebrochen. Auf diese gestrige Meldung reagierte das Pfund zunächst mit Abschlägen. Zeitgleich wurde aber auch gemeldet, dass sich die zweitgrößte Volkswirtschaft Europas im Juni weiter deutlich vom Corona-Einbruch erholt hatte.
Der Währungsverfall in der Türkei hält an. Die Landeswährung Lira verlor seit Jahresbeginn zum Dollar rund 20 Prozent an Wert. Auch am heutigen Donnerstag gab der Kurs weiter nach. Die US-Währung notiert nur knapp unter ihrem kürzlich markierten Rekordhoch von 7,3652 Lira. Türkische Geschäftsbanken verlangen wegen des Kursrutsches der Lira nun Gebühren für Barabhebungen ausländischer Devisen, wie Reuters berichtete. Einige Geldhäuser forderten dies bei Abhebungen ab einer bestimmten Summe, andere arbeiteten noch an ihrer Strategie, sagte ein Banker der Nachrichtenagentur (s. auch den gestrigen Bericht zur Lira-Schwäche: Die türkische Währung kollabiert).
Gestern hat die neuseeländische Zentralbank mit ihrem Statement den Markt überrascht. Das Anleihenkaufprogramm wurde auf 100 Mrd. NZD erhöht und wird bis Mitte 2022 laufen. Zusätzlich machten die Währungshüter deutlich, dass ein negativer Zinssatz in Betracht gezogen wurde. Die Äußerungen zeigen laut den Devisenexperten der National-Bank deutlich, dass weitere Maßnahmen getroffen werden, um die Wirtschaft wieder in die Spur zu bringen. Hier soll eine Kombination von Instrumenten die Kreditvergabe an Unternehmen und Privathaushalte wieder ankurbeln. Das Währungspaar EUR/NZD zog daraufhin etwas an und notiert aktuell um 1,8043.
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