Kommentar
17:50 Uhr, 19.03.2020

DAX beendet Handel mit einem dicken Plus - Epidemiologe: Einschränkungen müssen über Monate gelten

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Erwähnte Instrumente

  • Philly-Fed-Index bricht so stark ein wie noch nie
  • Erschreckende Zahlen vom US-Arbeitsmarkt
  • ifo-Fuest verlangt massives Gegensteuern in der Krise
  • ifo: Coronavirus stürzt Deutschland in die Rezession
  • ifo Geschäftsklimaindex bricht im März ein
  • EZB holt die Bazooka raus
  • Immer mehr Corona-Tote in Italien
  • USA machen Weg für Corona-Hilfspaket frei
  • China meldet keine inländischen Corona-Neuinfektionen
  • Lufthansa streicht Flugplan noch stärker zusammen
  • Bewährungsstrafen: "Cum-Ex"-Geschäfte strafbar
  • HeidelbergCement streicht Jahresausblick
  • Ford Motor streicht Dividende
  • TUI sagt Reisen bis 23. April ab
  • Ist Daimler jetzt ein Übernahmekandidat?

DAX

  • Nachdem der deutsche Leitindex DAX am Dienstag mit einem Plus aus dem Handel gegangen war, hat er gestern wieder hohe Verluste erlitten. Die Volatilität bleibt enorm ausgeprägt dieser Tage. Angesichts der dominierenden Unsicherheiten und immer weitreichender Corona-Maßnahmen ist dies auch kaum verwunderlich. Das Robert Koch-Institut rechnet mit einer schnellen Ausweitung der Epidemie, die Rede war von einem “exponentiellen Wachstum“. Diese Erkenntnis greift so langsam in viele Bereiche in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik durch. Airlines oder die Autoproduktion in Europa stehen mittlerweile schon weitgehend still. Die EZB selbst tritt entschlossen auf, um die schlimmsten Folgen abzufedern. In der Nacht auf Donnerstag wurde ein massives Notkaufprogramm für Anleihen mit einem Volumen von 750 Mrd. Euro beschlossen, das sich auf Wertpapiere der öffentlichen Hand und der Privatwirtschaft beziehen soll. Die EZB stehe bereit, wenn nötig, das Programm auszuweiten, so Präsidentin Lagarde. Die Rufe nach einem Gegensteuern aus der Wissenschaft werden auch lauter. Heute hat das ifo Institut entsprechende Forderungen gestellt, zuvor aber den vorläufigen Geschäftsklimaindex für März veröffentlicht. Der Indikator sank auf 87,7 Punkte nach 96,0 Zählern im Februar. Dies ist der stärkste Rückgang seit 1991 und der niedrigste Wert seit August 2009. “Die deutsche Wirtschaft stürzt in die Rezession“, kommentierte ifo Präsident Fuest die Daten. Bei einem Szenario, das einen Höhepunkte der Viruskrise im April und einer Rückkehr zum Alltag im Mai vorsieht, rechnen die ifo-Ökonomen mit einem Rückgang des BIPs im laufenden Jahr um 1,5 Prozent. “Es ist wichtig, dass die Politik massive und gezielte Maßnahmen ergreift, um damit die Schäden zu begrenzen, die das Einfrieren der Wirtschaft verursacht“, so Fuest. Der DAX konnte sich im heutigen Verlauf nach einer wilden Berg- und Talfahrt in die Pluszone vorarbeiten - auch dank freundlicher US-Börsen, die ihre Anfangsverluste abschüttelten - und letztlich mit einem Aufschlag von 2,00 Prozent auf 8.610 Punkte aus dem Handel gehen.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Daimler-Aktien stehen seit Längerem schon unter Druck, in der Corona-Krise aber ganz besonders. Im Zuge der Pandemie haben sich die Daimler-Papiere bereits mehr als halbiert. Das manager magazin berichtete nun in seiner aktuellen Ausgabe, dass der niedrige Börsenwert zu einer Übernahme einlade, und die chinesischen Großaktionäre sich bereits weitere Anteile sicherten. „Der Konzern ist in Gefahr. Und die Nervosität in Stuttgart wächst", hieß es.
  • Der US-Autohersteller Ford Motor kündigte am Donnerstag an, dass er seine Quartalsausschüttungen an die Aktionäre aussetzen wird. Die Dividende stellt für den Autohersteller jährliche Kosten von 2,4 Mrd. Dollar dar. Die jüngste vierteljährliche Dividendenausschüttung betrug 15 Cent pro Aktie, die zuletzt am 2. März ausgezahlt wurde. In der Ankündigung vom Donnerstag wurde nicht angegeben, für wie lange die Dividende ausgesetzt wird.
  • Harley-Davidson setzt wegen der Coronavirus-Krise seine Produktion in den USA vorübergehend aus. Der Schritt erfolge, um die Beschäftigten am besten unterstützen und die Vorgaben der Gesundheitsbehörden befolgen zu können, sagte CEO Jochen Zeitz. Die Produktionspause gelte zunächst bis zum 29. März.
  • Amazon schließt wegen der Erkrankung eines Mitarbeiters mit dem Coronavirus ein New Yorker Logistikzentrum. Alle Angestellten seien mit voller Bezahlung nach Hause geschickt worden, während das Lager desinfiziert werde, teilt der Onlinehändler mit. Es ist der erste bekannte Fall in einem Logistikzentrum in den USA.
  • EU-Kommissar Thierry Breton hat mit Netflix-CEO Reed Hastings darüber gesprochen, wie die Belastung gesenkt werden kann. Dabei sei es unter anderem um die Idee gegangen, die Bildqualität bei starker Auslastung runterzuschrauben. Die Kommission rief die Streaming-Plattformen insgesamt auf, mit Internet-Anbietern zusammenzuarbeiten und ihren Datendurchsatz anzupassen, um das Arbeiten von zu Hause aus nicht zu bremsen.
  • Die beiden größten US-Autobauer General Motors und Ford erwägen im Kampf gegen die Coronavirus-Krise, medizinische Geräte herzustellen. GM-CEO Mary Barra habe der US-Regierung signalisiert, dass der Konzern nach Lösungen zur Unterstützung bei der Bewältigung der Krise suche. Dabei werde etwa untersucht, ob medizinische Ausrüstung produziert werden könne. Auch Ford will prüfen, ob er auf diese Weise helfen kann und hat dazu bereits Gespräche mit der US-Regierung geführt.
  • Abbott Labs hat eine Eilzulassung der US-Gesundheitsbehörde FDA für ein Corona-Testverfahren erhalten. Mit dem Molekulartest lasse sich das neuartige SARS-CoV-2-Virus nachweisen, das die Lungenkrankheit Covid-19 verursacht, teilte das Unternehmen mit. Es würden nun umgehend 150.000 Labortests in den USA in Krankenhäusern und Laboren zur Verfügung gestellt werden, hieß es weiter. Dazu werde die Produktion noch weiter hochgefahren.
  • Der US-Ölfelddienstleister Halliburton hat angekündigt, wegen des jüngsten Ölpreisabsturzes 3.500 Mitarbeiter in unbezahlten Teil-Urlaub zu schicken. Die Maßnahme gilt ab kommender Woche für zunächst 60 Tage
  • Die Beschäftigten von TUI Deutschland sollen wegen der Coronakrise ein halbes Jahr in Kurzarbeit gehen. Die mit dem Management vereinbarte Regelung greife für die Zeit vom 1. April bis zum 30. September, hieß es in einer Information von Konzernbetriebsratschef Frank Jakobi an die Mitarbeiter. Sämtliche Reisen sind wegen der Corona-Pandemie zudem jetzt bis zum 23. April abgesagt.
  • Der Kosmetik-Konzern Beiersdorf will in der Coronakrise medizinische Desinfektionsmittel herstellen. Im ersten Schritt werden mindestens 500 Tonnen Desinfektionsmittel in den Produktionswerken in Hamburg, Waldheim (Sachsen) und Tres Cantos bei Madrid hergestellt, teilte Beiersdorf am Donnerstag mit. Die Mittel sollen Institutionen und Berufsgruppen zur Verfügung gestellt werden, die gegen das Coronavirus im Einsatz sind.
  • Der Verkehrstechnikkonzern Vossloh erhofft sich 2020 dank der eingeleiteten Sparmaßnahmen eine spürbare Verbesserung der Profitabilität, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. So soll die bereinigte Ebit-Marge auf 7 bis 8 Prozent steigen, nach 6,1 Prozent im Vorjahr. Der Umsatz soll zwischen 0,90 und 1 Mrd. Euro liegen. 2019 hatte Vossloh den Umsatz um knapp sechs Prozent auf 916,4 Mio. Euro erhöht. Unter dem Strich rutschte Vossloh hingegen in die roten Zahlen: Der Verlust lag bei 136,8 Mio. Euro, nach einem Gewinn von knapp 23 Mio. ein Jahr zuvor.
  • Der Modehändler Hugo Boss hat seine Prognose gekappt. Wegen des Virus bleibe der Großteil der eigenen Geschäfte sowie die Dritter geschlossen, teilte der MDAX-Konzern mit. Wie sehr das Umsatz und Gewinn beeinträchtige, lasse sich noch nicht abschätzen.
  • Der Baustoffkonzern HeidelbergCement verzichtet virusbedingt auf einen Jahresausblick. „Die massiven Maßnahmen zur Eindämmung des Virus erfordern fortwährende Anpassungen bei der operativen Steuerung unserer Geschäfte", sagte der neue Unternehmenschef Dominik von Achten am Donnerstag bei der Bilanzvorlage. Täglich müsse das Unternehmen die Situation neu bewerten. Zuvor wollte das DAX-Unternehmen Umsatz und operatives Ergebnis in diesem Jahr leicht steigern. Es sei derzeit nicht abzuschätzen, wie lange die Vorsorgemaßnahmen anhielten und welche Auswirkungen dies auf die Bautätigkeit in den einzelnen Ländern habe. „Vor diesem Hintergrund ist ein seriöser Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020 zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich.“ Für das vergangene Jahr will HeidelbergCement eine um fünf Prozent erhöhte Dividende von 2,20 Euro je Aktie ausschütten.
  • Bei der Lufthansa bleiben immer mehr Jets am Boden. Der Konzern streicht sein Flugprogramm wegen der Coronakrise noch weiter zusammen als bisher schon. Bis 19. April fänden nur noch rund fünf Prozent der ursprünglich geplanten Flüge statt, teilte der DAX-Konzern am Donnerstag bei der Vorlage der Jahresbilanz mit. Rund 700 von 763 Passagierjets des Konzerns werden vorläufig nicht abheben. Zu einer Prognose für die Geschäftsentwicklung in diesem Jahr sieht sich der Vorstand weiterhin nicht in der Lage. „Die Verbreitung des Coronavirus hat die gesamte Weltwirtschaft und auch unser Unternehmen in einen bislang ungekannten Ausnahmezustand versetzt", sagte CEO Carsten Spohr. Die Folgen könne derzeit niemand absehen.
  • Das Tübinger Pharmaunternehmen Curevac macht bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs nach eigenen Angaben gute Fortschritte. „Im Sommer können wir die klinischen Tests am Menschen starten“, sagte der Geschäftsführer der Beteiligungsgesellschaft Dievini, Friedrich von Bohlen, der „Rheinischen Post“. Wann ein Impfstoff komme, hänge aber von der Entwicklung der Pandemie und weiteren Faktoren ab – „auch davon, wie sich diese Pandemie entwickelt. Verläuft sie dramatisch, werden Beschleunigungen möglich sein.“
  • Der Pharmakonzern Roche kündigte am Donnerstag den Start einer Phase-III-Studie mit seinem bereits zugelassenen Medikament Actemra/RoActemra zur Behandlung von Patienten an, die mit einer schweren Coronavirus-Lungenentzündung bereits stationär behandelt werden. Man arbeite bei der klinischen Studie mit der US-Zulassungsbehörde FDA zusammen, hieß es in der Mitteilung weiter.
  • Continental fährt wegen des Corona-Virus seine Produktion zurück und schließt dabei auch Fabriken. Mit Blick auf den Schutz der Mitarbeiter und in Reaktion auf die schwächere Nachrage "passen wir in Abstimmung mit unseren Kunden und Lieferanten schrittweise die Produktion in unseren Werken weltweit an und fahren sie vorübergehend teilweise auf null zurück", teilte der Autozulieferer mit.
  • Volkswagen wird am Donnerstagabend seine Produktionsstätten in Deutschland schließen. An den Standorten in der Bundesrepublik soll mit dem Ende der Spätschicht um 22.00 Uhr die vorerst letzte reguläre Schicht in der Fertigung enden, hieß es. Zunächst zehn Arbeitstage lang sollen dann keine Autos oder Bauteile mehr hergestellt werden. Auch in anderen Ländern Europas wird die Produktion vorläufig heruntergefahren. Im wichtigsten Markt China stabilisiert sich die Lage dagegen langsam wieder.
  • Der Maschinenbauer Krones wird die Ausschüttung für die Aktionäre kappen. Die Anteilseigner sollen für 2019 eine Zahlung von 0,75 Euro erhalten, nach 1,70 Euro im Vorjahr, wie der Hersteller für Verpackungs- und Abfülltechnik am Donnerstag mitteilte. Im vergangenen Jahr musst Krones wegen hoher Personal- und Umbaukosten sowie Abschreibungen beim Nettoergebnis Abstriche machen. Der Überschuss lag bei 9,2 Mio. Euro, verglichen mit 151 Mio. Euro 2018.
  • Der Druckmaschinen-Hersteller Koenig & Bauer hat im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang um 0,6 Prozent auf 1,22 Mrd. Euro erlitten, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern brach um gut ein Drittel auf 56 Mio. Euro ein. Unter dem Strich stand ein Gewinnrückgang um 40 Prozent auf 38,4 Mio. Euro. Nach dem schwachen Jahr will das Unternehmen bis 2024 die Kosten um mehr als 70 Mio. Euro pro Jahr reduzieren, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Sinken sollen vor allem die Herstellungskosten im Neumaschinengeschäft, dazu gehörten Einsparungen im Einkauf sowie weitere Maßnahmen. Die Dividende für das vergangene Jahr soll wegen der Unsicherheiten um die Coronakrise ausgesetzt werden.
  • Der Halbleiter- und Sensorhersteller Elmos Semiconductor schaut krisenbedingt mit trübem Blick in die Zukunft. Eine Quantifizierung der Corona-Effekte sei derzeit noch nicht möglich, teilte das Unternehmen am Donnerstag bei der Vorlage endgültiger Jahreszahlen mit. Bislang soll der Umsatz im fortgeführten Geschäft 2020 im niedrigen einstelligen Prozentbereich wachsen. Wie bereits bekannt hatte Elmos 2019 die Erlöse im fortgeführten Geschäft um 7,7 Prozent auf 273,4 Mio. Euro gesteigert. Die Ebit-Marge soll 2020 zwischen 11 und 16 Prozent liegen und dürfte damit nur im besten Fall stabil bleiben. Für 2019 sollen die Aktionäre eine Dividende wie im Vorjahr in Höhe von 0,52 Euro je Aktie erhalten.
  • Der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal wird wegen der Corona-Pandemie seine Produktion in Europa drosseln. Der Konzern teilte am Donnerstag mit, die Maßnahme diene dem Schutz der Mitarbeiter. Zudem passe ArcelorMittal damit die Produktion an die derzeitige Nachfrage an, hieß es.

Konjunktur & Politik

  • Nach Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi) müssen die virusbedingten Einschnitte über mehrere Monate kontrolliert und unter Umständen auch innerhalb der kommenden beiden Wochen verschärft werden. Ziel müsse es sein, die Kapazitäten der Intensivstationen nicht zu überschreiten, heißt es in einer Stellungnahme der Gesellschaft. Die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus steigt nach den Erfahrungen der Forscher nicht linear, sondern exponentiell. Dieses Tempo soll gebremst werden, indem neue Ansteckungen so gut wie möglich unterbunden werden. Bereits kleine Veränderungen dieser sogenannten Reproduktionszahl können erheblich sein.
  • Das Defizit in der US-Leistungsbilanz hat sich im vierten Quartal deutlich reduziert. Es fiel um 15,6 Mrd. auf 109,8 mrd. US-Dollar, wie das Handelsministerium in Washington mitteilte. Analysten hatten mit einem noch etwas geringeren Defizit gerechnet. Daer Fehlbetrag im dritten Quartal wurde von 124,1 auf 125,4 Mrd. Dollar korrigiert.
  • Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist in der vergangenen Woche stark - um 70.000 auf 281.000 gestiegen, teilte das US-Arbeitsministerium mit. Analysten hatten im Schnitt nur einen leichten Anstieg auf 220.000 erwartet.
  • Zur Eindämmung der Coronavirus-Krise hat die britische Notenbank ihre Geldpolitik am Donnerstag erneut gelockert. Der Leitzins sinkt um 0,15 Prozentpunkte auf 0,1 Prozent, wie die Bank of England nach einer außerplanmäßigen Sitzung mitteilte. Erst vor einer Woche war der Leitzins um einen halben Prozentpunkt gesenkt worden. Zudem kündigte die Bank of England zusätzliche Anleihenkäufe im Volumen von 200 Milliarden Pfund an.
  • Das Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia ist im März stärker eingebrochen als erwartet. Der Indikator der regionalen Notenbank (Philly-Fed-Index) fiel gegenüber Februar um 49,4 Punkte auf minus 12,7 Zähler. Dies ist der stärkste jemals ermittelte Rückgang. Die Analysten von JP Morgan wollen nicht ausschließen, dass die US-Wirtschaft im nächsten Quartal um bis zu 14 % schrumpfen wird.
  • Der US-Senat hat mit deutlicher Mehrheit ein erstes Hilfspaket gebilligt, mit dem die Folgen der Coronavirus-Epidemie abgefedert werden sollen. Mit dem Gesetz wird unter anderem die in den USA nicht gesetzlich vorgeschriebene Lohnfortzahlung im Krankheitsfall ausgeweitet. Die Maßnahmen sollen rund 100 Mrd. Dollar kosten.
  • Das Risiko neuer Infektionen in der Provinz Hubei bleibt nach Angaben der chinesischen Regierung bestehen. Hubei ist das Epizentrum der Coronavirus-Pandemie. Am Mittwoch hatten die Behörde keine neuen, im Inland übertragenen Ansteckungen registriert, was Hoffnungen auf eine Trendwende im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus ausgelöst hat.
  • Die Bank of Japan hat sich im Kampf gegen die Virus-Folgen erneut in das Marktgeschehen eingeschaltet und bietet den Banken weitere 4 Bio. Yen Liquidität an und weitet das Anleihekaufprogramm um 1,3 Bio. Yen aus, wie sie am Donnerstag mitteilte.
  • Die Fed kündigte am Donnerstag neue Swap-Lines für neun weitere Zentralbanken an. Dies sind die Notenbanken von Australien, Brasilien, Dänemark, Norwegen, Mexiko, Neuseeland, Singapur, Schweden und Südkorea. Die neuen Vereinbarungen ergänzen bestehende Geschäfte mit den Notenbanken der Eurozone (EZB), Großbritanniens, Japans, Kanadas und der Schweiz. Die neuen Swap-Lines sind mit jeweils zwischen 30 und 60 Mrd. Dollar gedeckelt.
  • Die Bekämpfung des Coronavirus stürzt Deutschland in die Rezession. „Prognosen darüber, wie tief die Rezession ausfällt, sind derzeit mit extrem hoher Unsicherheit behaftet. Deshalb ist es sinnvoll, verschiedene Szenarien in den Blick zu nehmen. Das ifo Institut betrachtet ein sehr günstiges Szenario mit minus 1,5 Prozent Wirtschaftsleistung für das Jahr 2020. Dabei sind aber nur kleinere Einschränkungen in der Industrie berücksichtigt. In einem zweiten Szenario, das größere Produktionseinschränkungen unterstellt, schrumpft die Wirtschaftsleistung um 6 Prozent“, sagte ifo-Präsident Clemens Fuest am Donnerstag. Bei seiner letzten Prognose im Dezember hatte das ifo Institut 1,1 Prozent Wachstum für 2020 erwartet. „Sowohl die Unsicherheit als auch die Abwärtsrisiken sind sehr groß. Niemand weiß genau, wie sich die Absagen und Schließungen wirtschaftlich auswirken. Der weitere Verlauf hängt stark von den weiteren Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie und von Entscheidungen in anderen Ländern ab“, sagte Fuest. „Es ist wichtig, dass die Politik massive und gezielte Maßnahmen ergreift, um damit die Schäden zu begrenzen, die das Einfrieren der Wirtschaft verursacht. Für Selbständige sowie kleine und mittlere Unternehmen sollten für einige Monate alle Steuerzahlungen ausgesetzt werden. „Zusätzliche Hilfen für Beschäftigte, die ihr Einkommen verlieren, sind dringend notwendig. Liquiditätshilfen und staatliche Garantien könnten eine Insolvenzwelle abwenden. Die Regeln des Insolvenzrechts sollten vorübergehend gelockert werden.“
  • Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich massiv verschlechtert. Der vorläufige ifo Geschäftsklimaindex ist im März auf 87,7 Punkte eingebrochen, nach 96,0 Punkten im Februar. Dies ist der stärkste Rückgang seit 1991 und der niedrigste Wert seit August 2009, wie das ifo Institut am Donnerstag mitteilte. Insbesondere die Erwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate verfinsterten sich wie nie zuvor. Auch die Einschätzungen zur aktuellen Lage sind demnach deutlich gefallen. „Die deutsche Wirtschaft stürzt in die Rezession“; kommentierte ifo-Präsident Clemens Fuest. In die vorläufige Auswertung gingen etwa 90 Prozent der üblichen Zahl der Antworten ein.
  • Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hält ihre Leitzinsen trotz Virus-Krise stabil, wird aber an anderer Front aktiv. Die SNB belässt ihren Leitzins sowie den Zins auf Sichtguthaben bei minus 0,75 Prozent, wie sie am Donnerstag mitteilte. Die SNB betonte, dass sie nun "verstärkt" am Devisenmarkt intervenieren wird, um zur Stabilisierung der Lage beizutragen. Der zuletzt stark aufwertende Franken stellt eine zusätzliche Belastung für die Schweizer Wirtschaft dar. Darüber hinaus soll der Spielraum der Banken zur Kreditvergabe gelockert werden. Die SNB erhöht ab 1. April den Freibetrag, ab dem die Banken Negativzinsen entrichten müssen. Der Freibetragsfaktor steigt von 25 auf 30.
  • Der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte hat im Kampf gegen die Folgen der Coronavirus-Welle ein weiteres Wirtschaftspaket mit neuen Milliardenhilfen angekündigt. Die Regierung in Rom arbeite daran und wolle es in den nächsten zwei Wochen vorstellen, sagte Conte der "Corriere della Sera". Er rechne zudem damit, dass die strikten Maßnahmen zur Eindämmung des Virus wie Laden- und Schulschließungen sowie die Ausgangssperren für die Bürger über ihre bisherigen Fristen verlängert würden. „Im Moment ist es nicht sinnvoll, mehr zu sagen", sagte er.
  • Die Ausbreitung des Corona-Virus bringt für die deutsche Wirtschaft bisher ungekannte Risiken und Herausforderungen mit sich. Das öffentliche Leben in Deutschland ist innerhalb kürzester Zeit weitgehend zum Erliegen gekommen. Auch nach Einschätzung des DIW wird die Deutsche Wirtschaft infolgedessen in diesem Jahr erstmals seit der Finanzkrise 2009 wieder schrumpfen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung senkte entsprechend seine Jahresprognose für das Bruttoinlandsprodukt von einem Plus von 1,2 Prozent auf ein Minus von mindestens 0,1 Prozent. Das sei jedoch ein sehr optimistisches Szenario, räumte Institutspräsident Marcel Fratzscher ein. Es könne die deutsche Wirtschaft auch deutlich härter treffen. Europaweit müsse die Finanzpolitik noch mehr tun, um eine Pleitewelle zu verhindern.
  • Die Bundesregierung plant in der Coronavirus-Krise ein Hilfspaket von insgesamt bis zu 50 Mrd. Euro für Solo-Selbstständige und andere Kleinstfirmen. Das erfuhr die dpa am Donnerstag aus Regierungskreisen.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) will ein Notkaufprogramm für Anleihen in Höhe von 750 Mrd. Euro starten. Es soll dabei um Wertpapiere der öffentlichen Hand und der Privatwirtschaft gehen, wie die EZB am späten Mittwochabend mitteilte. Das Programm soll bis Ende 2020 laufen. „Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliches Handeln", schrieb EZB-Chefin Christine Lagarde auf Twitter. „Wir sind im Rahmen unseres Mandats entschlossen, das volle Potenzial unserer Werkzeuge auszuschöpfen“, erklärte sie. Die EZB stehe bereit, den Rahmen des Programms wenn nötig auszuweiten, genauso wie die Kriterien der in Frage kommenden Wertpapiere, „so viel wie nötig und so lange wie nötig", hieß es weiter.
  • US-Präsident Donald Trump hat den Weg für ein vom US-Kongress beschlossenes Hilfspaket im Kampf gegen die Folgen der Coronavirus-Epidemie im Umfang von 100 Mrd. US-Dollar frei gemacht. Damit werden u. a. die in den USA nicht landesweit gesetzlich vorgeschriebene Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, sowie Zahlungen für Arbeitslose und Lebensmittelhilfen ausgeweitet.
  • In Italien ist die Zahl der Todesfälle durch das Coronavirus auf fast 3.000 gestiegen. 475 weitere Patienten seien binnen 24 Stunden an den Folgen ihrer Coronavirus-Infektion gestorben, teilten die Behörden am Donnerstag in Rom mit. Die Zahl der Infektionsfälle erhöhte sich um 13 Prozent auf mehr als 35.700.
  • Die als sog. Cum-Ex-Deals bekannte Mehrfacherstattung von Steuern ist als Straftat zu werten, wie das Landgericht Bonn im bundesweit ersten Strafprozess um diese Geschäfte entschieden hat. Die beiden angeklagten britischen Aktienhändler bekamen Haftstrafen auf Bewährung.
  • Zum ersten Mal seit dem Ausbruch des neuartigen Coronavirus Anfang Januar hat China landesweit keine lokalen Neuinfektionen mehr gemeldet. Wie die Pekinger Gesundheitskommission am Donnerstag mitteilte, stieg aber die Zahl der Infizierten, die aus dem Ausland zurück in die Volksrepublik kamen. Insgesamt seien bislang 189 importierte Fälle festgestellt worden, teilte die Kommission mit.
  • Rund 1,9 Mio. Frauen und Männer in Deutschland haben im Jahr 2019 Elterngeld erhalten, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das waren insgesamt 2,0 Prozent mehr Personen als im Jahr 2018. Während die Anzahl der Elterngeld beziehenden Frauen um 0,9 Prozent auf 1,41 Mio. zunahm, stieg die Zahl der Männer um 5,3 Prozent auf rund 456.000.
  • Die zunehmend unter dem Coronavirus leidende Schweizer Wirtschaft soll mit einem "Schweizfonds" unterstützt werden, wie zwei ETH-Wirtschaftsprofessoren fordern. Der Hilfsfonds solle mit Mrd. 100 CHF ausgestattet werden. Die vom Bundesrat bisher getroffenen Maßnahmen und die von ihm bereitgestellten 10 Milliarden Franken reichten nicht aus, so der Vorwurf.

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