Analysteneinschätzung
09:57 Uhr, 15.05.2014

EUR/USD: EZB-Zinssenkung wahrscheinlich

Finanzanalyst Jörg Angelé vom Raiffeisen-Research hält bei dem Juni-Treffen der EZB eine Leitzinssenkung auf 0,1 Prozent sowie eine Absenkung des Einlagesatzes unter null Prozent für wahrscheinlich.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,3673 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Seit der EZB-Zinsentscheidung vom 8. Mai hat der Euro zum Dollar rund 1,5 Cent an Wert eingebüßt. Zwar hat die EZB gar keine Entscheidung für weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen getroffen, allerdings ließ EZB Präsident Mario Draghi den Markt mit der Äußerung aufhorchen, der EZB-Rat fühle sich wohl dabei, auf der nächsten Zinssitzung Anfang Juni zu handeln, wie Finanzanalyst Jörg Angelé vom Raiffeisen-Research im aktuellen „Fokus FX“ schreibt.

Damit habe er sich bzw. die Notenbank quasi darauf festgelegt, dass auf der nächsten Sitzung eine Entscheidung über eine weitere Lockerung der Geldpolitik gefällt werden wird, heißt es weiter. „Wir halten eine Leitzinssenkung auf 0,1 Prozent sowie eine Absenkung des Einlagesatzes unter null Prozent für wahrscheinlich. Möglich sind auch eine neuerliche Ausschreibung langfristiger Refinanzierungsgeschäfte sowie andere liquiditätserhöhende Maßnahmen. Für wenig wahrscheinlich halten wir dagegen groß angelegte Käufe von Staatsanleihen (Quantitative Easing, QE). Sollte die EZB mindestens die von uns erwarteten Maßnahmen treffen, wird der Euro weiter unter Druck kommen, mehr als ein bis zwei Cent kurzfristiges Abwertungspotenzial würden wir aber nicht sehen. Packen die Währungshüter dagegen das ganz große Kaliber QE aus, dürfte der Euro spürbar unter Druck geraten“, so Angelé.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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