EUR/USD: Aussicht auf expansive EZB belastet den Euro

Essen (GodmodeTrader.de) - Die gestrigen Beschlüsse der Europäischen Zentralbank trafen weitestgehend die Erwartungen der Marktteilnehmer. So beließen die Währungshüter um Mario Draghi die Schlüsselzinsen unverändert. Der Einlagen für Banken, gerne auch als Strafzins bezeichnet, blieb ebenfalls unangetastet bei minus 0,4 Prozent, wie die Analysten der National-Bank im heutigen „Devisenbericht“ schreiben.

Dabei sei auch deutlich gemacht worden, dass die Zinsen bis weit über das Ende der monatlichen Wertpapierkäufe hinaus auf diesem oder sogar auf einem noch niedrigeren Niveau gehalten würden. Einem baldigen Tapering, also einer Reduzierung der monatlichen Anleihenkäufe von derzeit 80 Milliarden Euro, sei eine Absage erteilt worden. Die Käufe würden mindestens bis März des kommenden Jahres weitergehen, möglicherweise auch darüber hinaus, heißt es weiter.

„Der Euro hielt sich angesichts der Beschlüsse erstaunlich stabil und notierte nach Bekanntgabe der Sitzungsergebnisse um viertel vor Zwei nahe dem Tageshoch bei 1,0985. EZB-Präsident Draghi betonte auf der anschließenden Pressekonferenz den Willen zum Einsatz aller im Rahmen des Mandats möglichen Instrumente und begründete dies mit ‚abwärts gerichteten Risiken‘. Für den Devisenmarkt waren dies letztendlich also keine echten neuen Erkenntnisse. Der Euro schwankte während der PK heftig und ging dann mit recht deutlichen Verlusten bis 1,0930 aus der EZB-Sitzung. Heute stehen kaum Daten auf dem Konjunkturkalender, sodass EUR/USD seitwärts in das Wochenende auf niedrigem Niveau gehen sollte“, so die National-Bank-Analysten.