Etappensieg für Intel

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Intel hat im jahrelangen Rechtsstreit mit der EU-Wettbewerbsbehörde jetzt Rückendeckung vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) erhalten und damit einen wichtigen Etappensieg erzielt. Es geht um eine Geldbuße von 1,06 Mrd. Euro, welche die EU-Kommission gegen Intel im Mai 2009 verhängt hatte, weil das Unternehmen seine marktbeherrschende Stellung mit Hilfe von Rabatten missbräuchlich ausgenutzt haben soll.

Eine Klage von Intel gegen diese Entscheidung hatte ein Gericht im Juni 2014 in vollem Umfang abgewiesen - ein Urteil, das jetzt vom EuGH aufgehoben wurde. Das EU-Gericht muss jedoch lediglich die Analyse der EU- Kommission noch einmal auf den Prüfstand stellen, worauf das Gericht verzichtet hatte. Das Verfahren dürfte sich damit um etwa zwei Jahre verlängern.

Es ist jedoch nach Erachten von Independent Research sehr wahrscheinlich, dass Intel die Geldbuße am Ende doch zahlen muss. Nichtsdestotrotz sende die Entscheidung zwei Signale. Zum einen ermutige es die (Technologie-) Konzerne dazu, sich vor Gericht gegen Urteile zu wehren. Zum anderen seien EU-Kommission und Gerichte nun gewarnt, genauer zu arbeiten. Erst kürzlich habe die EU-Kommission Alphabet zu einer Kartellstrafe von 2,4 Mrd. Euro verurteilt. Das Intel-Urteil gebe Alphabet nun mehr Rückendeckung.

Bei einem unveränderten Kursziel von 40,00 US-Dollar bestätigen die Analysten das „Halten“-Votum für die Intel-Aktie, die am Mittwoch mit einem Kursanstieg auf die Meldung reagierte.