Equity Income – neue Chancen in Fernost // Teil 3: Schwellenländer
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Als Folge von Covid-19 waren Equity-Income-Investoren in westlichen Industrieländern von Dividendenkürzungen und -aussetzungen betroffen. Doch wo können Anleger attraktivere Aktienerträge erzielen? Die Märkte in der Asien-Pazifik-Region, in Japan und in den Schwellenländern könnten die Lösung sein. In einer dreiteiligen Kommentarserie geben die Fondsmanager von Jupiter Asset Management, die in Equity-Income-Gelegenheiten außerhalb der westlichen Industrieländer investieren, ihre Einschätzung zu den Dividendenaussichten in ihren jeweiligen Schwerpunktregionen. Nach einem Blick in den asiatisch-pazifischen Raum sowie nach Japan befasst sich der dritte und letzte Teil heute mit den Schwellenländern.
Unterschätzte Ertragschancen in den Schwellenländern von Ross Teverson, Head of Strategy, Emerging Markets
Erträge sind für die meisten etablierten, in den Industrieländern notierten Unternehmen eine hinreichend bekannte Renditequelle. Häufig von Anlegern übersehen wird dabei jedoch, in welchem Umfang attraktive und wachsende Dividendenrenditen heutzutage ein Hauptmerkmal vieler Schwellenländer sind.
Allgemein haben Unternehmen in den Schwellenländern nicht immer die Bereitschaft unter Beweis gestellt, einen bedeutenden Teil ihrer Gewinne an die Aktionäre zurückzugeben – und dies trifft nach wie vor auf viele Unternehmen in diesen Märkten zu. Allerdings sind sich viele Vorstände zunehmend einig, dass unternehmerischer Erfolg nicht am Umsatzwachstum allein gemessen werden kann. Stattdessen setzt eine ganze Reihe von Unternehmen in den Schwellenländern – von Tech-Giganten in Korea bis hin zu russischen Ölkonzernen – auf die Ausschüttung eines höheren Gewinnanteils an ihre Aktionäre. Sogar einige staatliche Unternehmen in China haben ihre Ausschüttungen an Anteilseigner erhöht, was durch die fortschreitende Governance-Reform vorangetrieben wurde. Dies dürfte sehr positive Auswirkungen auf Schwellenländeraktien haben.
Natürlich bietet nicht jedes Unternehmen mit attraktiven Renditen auch eine attraktive Anlagemöglichkeit. Jedoch verfügen Schwellenländer heute über eine sehr breite Palette an Unternehmen, die aufgrund ihrer niedrigen Bewertung Anlegern attraktive Dividendenrenditen sowie zahlreiche Aussichten auf langfristiges Ertrags- und Kapitalwachstum bieten.
Das Covid-19-Virus hat neben der Gesundheitskrise auch eine große marktübergreifende Unsicherheit mit sich gebracht. Für Unternehmen in den Schwellenländern werden die Dividenden im Jahr 2020 insgesamt zwar zweifellos niedriger als im Vorjahr ausfallen, aber wir rechnen nicht mit dem gleichen Ausmaß an Kürzungen wie es derzeit in vielen Industrieländern zu beobachten ist. Tatsächlich ist in den Schwellenländern teilweise sogar noch Ertragswachstum auszumachen. Dies wird von der bedeutend höheren Dividendendeckung, den fortgesetzten strukturellen Wachstumstreibern sowie soliden Bilanzen unterstützt. Des Weiteren zeigt China – das größte Land innerhalb der Anlageklasse – bereits Anzeichen einer Konjunkturnormalisierung, obwohl es Anfang des Jahres am schwersten von der Krise betroffen war.
Die Auswirkungen regulatorischen Drucks auf Dividenden sind schwieriger einzuschätzen. Verschiedene Schwellenländer sind dem Beispiel der Industriestaaten gefolgt und haben Druck auf Unternehmen – insbesondere im Bankensektor – ausgeübt, ihre Dividendenzahlungen zu kürzen oder auszusetzen. Wir haben daraufhin das Engagement in Bereichen reduziert, in denen größere Dividendenunsicherheit aufgrund regulatorischer Änderungen besteht. Allerdings kann dies auch Chancen für gut geführte und kapitalstarke Unternehmen mit sich bringen.
Schwellenländer weisen gewiss ihre ganz eigenen unterschiedlichen Risiken und Unsicherheiten auf, aber in dieser Anlageklasse finden sich auch einige der widerstandsfähigsten Dividendenzahler der Welt. Zusammen mit dem Wachstumsspielraum und den niedrigen Bewertungen dieser Länder bestehen in diesem unpopulären Bereich der Kapitalmärkte durchaus stark unterschätzte und übersehene Ertragschancen.
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