El Niño treibt Preise für Genussmittel nach oben
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Aktuell kommt es wie alle zwei bis sieben Jahre im Pazifik zu einem Phänomen, bei welchem sich warme Meeresströmungen verstärken und zu einer globalen Wetterveränderung führen. Das als El Niño bezeichnete Ereignis führt in Nord- und Südamerika, Australien, Südostasien und Indien zu Veränderungen der Temperatur und der Niederschlagsmengen, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.
So sei beispielsweise im Süden der USA sowie in manchen Gebieten Südamerikas mit starken Regenfällen zu rechnen, wohingegen Australien und Südostasien jedoch auch manche Gebiete in Indien und Südamerika Trockenheit und Dürre erfahren würden. Aufgrund der Veränderung des Klimas in den genannten Regionen rund um den Pazifik und den weitreichenden Folgen rund um die Welt habe El Niño Auswirkungen auf diverse Rohstoffpreise. Die stärksten Implikationen ließen sich bei den Agrarrohstoffen erkennen, welche in den betroffenen Regionen angebaut würden, heißt es weiter.
„Einer der momentan am stärksten von El Niño betroffenen Rohstoffe ist Zucker. Grund dafür ist, dass Thailand als üblicherweise zweitgrößter Zuckerexporteur der Welt aufgrund von Trockenheit Ernteausfälle in größerem Umfang verzeichnen dürfte. In Brasilien, dem weltgrößten Produzenten- und Exportland, kann es aufgrund der starken Regenfälle zu Logistikproblemen kommen, da das Verladen von Zucker bei Regen nicht möglich ist“, so Fritsch.
In Indien, dem zweitgrößten Produzentenland, dürfte der schwächere Monsun zu einer geringeren Zuckerproduktion führen. Entsprechend weniger Zucker stehe für den Export zu Verfügung. Aus diesem Grund seien bereits Exportrestriktionen eingeführt worden, die zuletzt für unbestimmte Zeit verlängert worden seien. All dies habe den Rohzuckerpreis in den letzten Monaten auf ein Zwölfjahreshoch steigen lassen, heißt es weiter.
„Bei Kaffee ist vor allem die Sorte Robusta von El Niño betroffen. So liegen der weltgrößte Robusta-Anbieter Vietnam sowie die dritt- und viertgrößten Exporteure Indien und Indonesien alle in Gebieten, welche ausgeprägte Trockenheit durch El Niño erfahren. Auch bei Kakao ist mit Auswirkungen zu rechnen, sollten, wie beim letzten starken El Niño 2015/16, die beiden großen westafrikanischen Kakaoproduzenten Elfenbeinküste und Ghana weniger Regenfälle und höhere Temperaturen bekommen. Die Sorgen vor Angebotsausfällen haben mit dazu beigetragen, dass der Robusta-Preis im Juni auf ein Rekordniveau gestiegen war und der Kakaopreis im September ein Zwölfeinhalbjahreshoch erreichte“, so Fritsch.
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