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10:32 Uhr, 26.07.2024

Kakaoverarbeitung im zweiten Quartal überraschend robust

Nach Einschätzung von Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch gibt es weiterhin gute Argumente, die für einen hohen Kakaopreis sprechen.

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In der letzten Woche wurden die Kakaoverarbeitungszahlen (Grindings) für das zweite Quartal in Europa, Nordamerika und Asien veröffentlicht. Diese dienen als Indikator für die Kakaonachfrage, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.

Die Zahlen für Europa hätten mit einem Anstieg um 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr nach oben überrascht. Gleiches gelte für Nordamerika, wo die Verarbeitung um 2,2 Prozent zugelegt habe. Dies sei auch deshalb bemerkenswert, weil eine Fabrik weniger eine Rückmeldung gegeben habe als im Vorjahr, heißt es weiter.

„In Asien wurden dagegen 1,4% weniger Kakaobohnen vermahlen und so wenig in einem zweiten Quartal wie zuletzt vor vier Jahren. Angesichts des stark gestiegenen Preisniveaus wäre auch für Europa und Nordamerika eine geringere Verarbeitung zu erwarten gewesen. Der Kakaopreis erreichte im April ein Rekordniveau und trotz des Preisrückganges danach lag Durchschnittspreis im zweiten Quartal gut 50 Prozent höher als im Vorquartal. Angesichts des knapperen Kakaoangebots dürfte es aber nur eine Frage der Zeit sein, bis die Verarbeitung ebenfalls zurückgeht“, so Fritsch.

So lägen die kumulierten Kakaolieferungen in die Häfen des weltgrößten Produzentenlandes Elfenbeinküste seit Beginn der Ernte im Oktober 2023 knapp 30 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Der zweitgrößte Produzent Ghana habe wegen ungünstiger Wetterbedingungen und der Pflanzenkrankheit Swollen Shoot Virus ebenfalls eine sehr schlechte Ernte verzeichnet. Laut der Vermarktungsbehörde habe die Erntemenge bis Ende Juni bei weniger als 55 Prozent des Saison-Durchschnittsniveaus gelegen, heißt es weiter.

„Ob die Erwartung einer besseren Ernte 2024/25 in Ghana eintritt, bleibt zudem abzuwarten. So sollen laut Angaben der Internationalen Kakaoorganisation 81 Prozent einer wichtigen Anbauregion in Ghana mit dem Swollen Shoot Virus befallen sein. Das Virus verringert zunächst die Erträge, bevor die Bäume absterben und neu angepflanzt werden müssen. Es gibt somit weiterhin Argumente, die für einen hohen Kakaopreis sprechen. Dieser schwankte zuletzt um die Marke von 8.000 US-Dollar je Tonne“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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