Kakao: ICCO prognostiziert noch größeres Angebotsdefizit
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Die Internationale Kakaoorganisation ICCO veröffentlichte Ende August ihren Quartalsbericht mit den neuen Einschätzungen zum Kakaomarkt. Dieser soll im zu Ende gehenden Erntejahr 2023/24 ein rekordhohes Angebotsdefizit von 462.000 Tonnen aufweisen. Damit würde das Defizit noch etwas größer ausfallen als die ICCO drei Monate zuvor erwartete (439.000 Tonnen), wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt
Der Grund für die Revision liege in einem nochmals nach unten revidierten Kakaoangebot. Dieses solle um gut 14 Prozent auf 4,33 Millionen Tonnen zurückgehen. Dabei seien die Ernteschätzungen für die Elfenbeinküste, Ghana und Brasilien gesenkt worden. Für die Elfenbeinküste erwarte die ICCO einen Rückgang um mehr als 22 Prozent, für Ghana um gut 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr, heißt es weiter.
„Die Schätzung für die Kakaovermahlung (Grindings) als Indikator für die Nachfrage wurde ebenfalls gesenkt, was ein noch größeres Angebotsdefizit verhinderte. Die weltweite Vermahlung soll demnach um gut sechs Prozent auf 4,65 Millionen Tonnen fallen. Die ICCO rechnet mit einem stärkeren Rückgang bei der Vermahlung in der Elfenbeinküste, was mit dem geringeren Angebot an Kakaobohnen zusammenhängen dürfte. Einen starken Rückgang erwartet die ICCO auch für Ghana. Allerdings blieb die Prognose hier unverändert“, so Fritsch.
Das rekordhohe Defizit führe zu einem weiteren Rückgang der globalen Kakaovorräte. Diese sollten der ICCO zufolge Ende 2023/24 nur noch bei 1,324 Millionen Tonnen liegen. Das Verhältnis aus Lagerbeständen und Vermahlung solle im Zuge dessen auf ein 45-Jahres-Tief von knapp 28 Prozent absinken, heißt es weiter.
„Der Puffer für eine weitere Missernte ist somit erheblich geschrumpft, was den Kakaopreis auf einem hohen Niveau halten sollte. Erste Prognosen für das im Oktober beginnende Erntejahr 2024/25 veröffentlicht die ICCO erst in rund einem halben Jahr“, so Fritsch.
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