Die Zinsen steigen, der Dollar auch, doch GOLD legt zu. Ein Widerspruch?
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New York/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Goldfans sind sich da einig: Ihrer Meinung nach behält Gold immer seinen Wert, während die sog. Fiatwährungen im Wert schwanken, kommen und gehen. Das sei seit zweitausend Jahren so und auch die kommenden hundert Dekaden noch.
Aktuell ist eine Feinunze des Edelmetalls knapp 1.875 Dollar wert. Das ist im Vergleich zu den Ständen noch im Sommer ein satter Aufschlag. Im August beispielsweise lag das Niveau um die Marke von 1.730 Dollar je Unze. Die Aufwärtsbewegung hat ihren Grund: Gold steht bei vielen Investoren in dem Ruf, ein gewisser Schutz gegen Inflation zu sein. Spätestens seit der Veröffentlichung der US-Inflationsdaten letzte Woche hat sich das Bild am Goldmarkt komplett verändert, meint Commerzbank-Analyst Daniel Briesemann. Seitdem werde Gold seiner Eigenschaft als wertstabile Anlage gerecht und sei entsprechend gefragt.
Zuvor schon stieg die Inflation an, doch der Goldpreis reagierte kaum, die Nachfrage schwächelte. Die Branchenorganisation World Gold Council hatte im Oktober berichtet, dass die globale Goldnachfrage im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7 Prozent gesunken sei. Gegenüber dem Vorquartal habe der Rückgang sogar 13 Prozent betragen.
Die Zurückhaltung hatte in der Zeit ihren Grund: Gleichzeitig zur Inflationsentwicklung schauen Geldinvestoren auch auf diejenige der Zinsen in den USA. Wenn diese steigen, wie im Zeitraum des dritten Quartal temporär geschehen, macht das die Anlage in zinsloses Gold relativ unattraktiver. Zugleich können höhere Zinsen den US-Dollar stärken, was Gold außerhalb des Dollarraums künstlich verteuert und dadurch ebenfalls die Nachfrage beeinträchtigen kann.
Doch auch jetzt steigen die Zinsen, der Dollar wertet auf, doch Gold legt ebenfalls zu. Ein Widerspruch? Nein, erklärt Analyst Briesemann: „Der Anstieg der Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen auf ein Drei-Wochenhoch konnte Gold nichts anhaben, da die Inflationserwartungen fast im gleichen Ausmaß gestiegen sind“.
So wenden sich auch die spekulativen Finanzinvestoren wieder dem Edelmetall zu: Laut CFTC-Statistik sind Netto-Long-Positionen in der Woche zum 9. November um 50 Prozent gestiegen. Sie liegen nun auf einem ähnlich hohen Niveau wie im Juli letzten Jahres - mitten in der Corona-Krise. Laut Analyst Briesemann stellt sich zum jetzigen Zeitpunkt allerdings die Frage, wie nachhaltig der Goldpreisanstieg sei und ob Gold nicht im Falle von Gewinnmitnahmen wieder unter Druck kommen könnte.
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