Fundamentale Nachricht
12:40 Uhr, 19.06.2014

DAX: Allzeithoch wieder im Blick - Fed senkt ihre Wachstumsprognose

Der Dax hat die Marke von 10 000 Punkten zurückerobert. Ermutigende Aussagen der US-Notenbank gaben Auftrieb.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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    Aktueller Kursstand:   (FOREX)
  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

DAX

Im Fahrwasser der US-Märkte konnte der Dax zu Beginn mit einem Gap-Up in den Handel starten und in den Bereich der 10.000-Punkte-Marke zurückkehren. Zudem wirft der Hexensabbat - der große Verfall an den Terminbörsen am Freitag, an dem Optionen und Futures auf Aktien und Indizes auslaufen - seine Schatten voraus. Gegen Mittag tendiert der Leitindex 0,80 % höher bei 10.010 Punkten. Das Allzeithoch bei 10.033 Punkten ist wieder in Reichweite.

Charttechnik

Heute läuft ein neuer Anlauf auf das Allzeithoch im Dax, dessen Überschreiten kurzfristig weiteres Potenzial in Richtung 10.050 und 10.100 Punkte frei machen würde. Vor allem oberhalb von 9.990 Punkten kann dabei die Käuferseite auch Intraday favorisiert werden, während ein Rückfall unter diese Marke zu einem Versuch führen dürfte, das heutige Aufwärtsgap zu schließen. Übergeordnet aber bliebe der DAX selbst damit noch im bullischen Bereich.

Thema des Tages

Die neuesten Aussagen der US-Notenbanker unterscheiden sich kaum von denen nach ihrem Treffen im April. Die Inflationsaussichten bleiben weitgehend unverändert. Den Leitzins beließ die Notenbank in einer Spanne von 0 und 0,25 %. Nach wie vor rechnet die Fed nicht damit, dass sie den Leitzins noch in diesem Jahr erhöhen wird.

Angesichts der verbesserten Lage auf dem Arbeitsmarkt drosselt die Fed aber die Anleihekäufe zur Belebung der Wirtschaft ab Juli um weitere 10 Mrd. US-Dollar auf dann 35 Mrd. Dollar pro Monat. Zudem hat die Fed ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr deutlich gesenkt. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte 2014 nur um 2,1 bis 2,3 % zulegen. Im März hatte die Notenbank noch ein Wachstum von 2,8 bis 3,0 % in Aussicht gestellt.

Aktien im Blick

Blackrock und Pimco haben u. a. die Deutsche Bank im Zusammenhang mit dem Platzen der US-Immobilienblase verklagt. Die Aktie steigt dennoch um 0,70 %.

Die Deutsche Telekom soll laut einem Magazinbericht an einem weitreichenden Sparprogramm arbeiten (bis 2018 ca. 3 Mrd. Euro). Die Aktie profitiert (+0,64 %). BMW reagierten nicht negativ auf einschränkende Aussagen zur Kosteneinsparungen, sondern ziehen um 1,12 % an.

Airbus baut nach einem Druckabfall in einem A380 die Türen in den Maschinen dieses Typs um. Die Aktie verteuert sich um 0,86 %.

Evotec verteuert sich um 2,91 %. Es wurde ein Meilensteinzahlung erreicht, der einen Umsatz in Höhe von 1 Mio. Euro auslöst.

Konjunktur

In Großbritannien ist der Einzelhandelsumsatz im Mai um 0,5 % wie erwartet geschrumpft. Im Vormonat wurde noch revidiert ein Plus von 1,0 erzielt.

Währungen

Der US-Dollar setzt am Donnerstag seine Abwertung nach den Fed-Aussagen weiter fort. EUR/USD notierte bislang bei 1,3643 im Hoch, während GBP/USD bislang in der Spitze bei 1,7028 gehandelt wurde – der höchste Stand seit August 2009. USD/CHF notierte nach dem unveränderten Zinsentscheid der Schweizerischen National Bank bislang bei 0,8917 im Tief.

Gegenüber der Norwegerkrone kann der Greenback hingegen Boden gut machen, da die Krone nach dem Zinsentscheid der norwegischen Notenbank auf breiter Basis kräftig unter Druck ist. USD/NOK notierte bislang bei 6,1079 im Hoch – ein Viermonatshoch. Die Norges Bank hat ihren Leitzins zwar wie erwartet unverändert bei 1,50 % belassen, gleichzeitig aber angekündigt, dass das niedrige Zinsniveau länger als bislang erwartet beibehalten werden soll bzw. sogar weitere Zinssenkungen möglich seien.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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