Das Spiel an den Anleihemärkten geht weiter
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„Die Zentralbanken haben einen etwaigen Anstieg der Inflation zur Jahresmitte aufgrund der erneuten Öffnung der Wirtschaft schon jetzt hinter sich gelassen. Diese Erwartung wurde von der EZB heute bestätigt, denn sie konzentriert sich auf das kurzfristige Problem höherer Anleiherenditen. Die Ausweitung der PEPP-Anleihekäufe kann wohl als direkte Reaktion auf den jüngsten Anstieg der Renditen und als Signal an den Markt gedeutet werden, weitere Renditeanstiege so geordnet wie möglich zu halten.
Dass die EZB ihre langfristigen Inflationsprognosen nicht geändert hat, ist ein weiteres Indiz dafür, dass die Währungshüter das jüngste Niveau der Inflationserwartungen – die den Renditeanstieg am Anleihemarkt verursacht haben – nicht teilen.
Mit ihren potenziellen zusätzlichen Anleihekäufen setzt sich die EZB von anderen Zentralbanken wie der Fed ab, die sich auf verbale Interventionen beschränkt. Angesichts der aktuellen Erwartung, dass die US-Wirtschaft relativ gesehen stärker wachsen dürfte – insbesondere aufgrund der fiskalischen Anreize und der schnelleren Durchführung der Impfkampagnen – erscheint dies sinnvoll.
Die Folge für den Euro: Er kann als billige Finanzierungswährung genutzt werden. Und für die Anleihemärkte kann das Spiel, in italienische statt in deutsche Anleihen zu investieren und Unternehmensanleihen statt Cash zu halten, noch mindestens ein paar Monate lang weitergehen.“
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