US-Staatsanleihen brauchen Orientierung
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„Jackson Hole gibt Jerome Powell die Gelegenheit, erneut eine Botschaft der Fed zu transportieren. Es geht darum, die Datenabhängigkeit der US-Notenbank zu betonen und so die Anleger darauf vorzubereiten, dass bei der Fed-Sitzung im September eine Anhebung der Zinsprognose zu erwarten ist.
Seit der letzten Fed-Prognose im Juni sind die US-Wirtschaft und -Beschäftigtenzahlen überraschend kräftig gewachsen. Negativ überrascht haben Bereiche wie Hotels und Flugtickets, die aber ohnehin schwankungsanfällig sind, so dass dieser Trend womöglich nicht von Dauer sein wird. Allerdings liegt die Kerninflation immer noch weit über dem 2-Prozent-Ziel der Fed.
Seit das Federal Reserve Open Market Committee (FOMC) – das geldpolitisch entscheidende Gremium der Fed – das Protokoll seiner Sitzung vom Juli veröffentlicht hat, sind die Renditen von US-Staatsanleihen gestiegen. Aus unserer Sicht hat diese Entwicklung vor allem drei Gründe: Erstens eine unerwartet falkenhafte Kommunikation der Notenbank und zweitens die Ankündigung über einen höheren Finanzierungsbedarf der US-Staatsanleihen und die daraus resultierende Emissionstätigkeit. Drittens befürchten Marktbeobachter, dass die Nachfrage japanischer Anleger nach US-Staatsanleihen angesichts der jüngsten Maßnahmen der Bank of Japan nachlassen könnte. In Verbindung mit der Abschwächung des Yen macht dies den Kauf von US-Staatsanleihen für japanische Anleger auf währungsgesicherter Basis weniger attraktiv.
Aber selbst, wenn die Wachstumsdynamik in den USA anhält und die Renditen bis 2023 auf einem höheren Niveau als zuvor bleiben, stellen hochwertige festverzinsliche Wertpapiere immer noch eine attraktive risikoadjustierte Anlagemöglichkeit dar. Langfristige Anleger können damit über eine Haltedauer von mindestens 12 Monaten sehr attraktive Renditen erzielen. Nach diesem Zeitraum wird die Wahrscheinlichkeit einer Rezession größer und die Renditen dürften sinken. Anleger, die sich für Wertpapiere mit längerer Laufzeit entscheiden, könnten dann auch von Kurssteigerungen profitieren.“
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