Batteriespeichersysteme im Wettlauf um Nickel und Lithium
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Seit Jahren steigen die Investitionen in erneuerbare Energien, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Und grüne Investitionen in Wasser-, Wind- und Solarenergie werden wirtschaftlich immer erfolgreicher. Trotzdem gibt es noch ungelöste Probleme, etwa bei der Energiespeicherung, sagt Paul Flood, Head of Mixed Assets bei Newton Investment Management – eine Gesellschaft von BNY Mellon Investment Management. Batteriespeichersysteme (Battery Energy Storage Systems, oder abgekürzt: BESS) bieten eine Lösung – allerdings gibt es immer noch einige Herausforderungen zu bewältigen.
Beispiel Solarenergie: Zur Mittagszeit scheint die Sonne am hellsten, doch die Stromnachfrage ist oft niedrig. Später am Abend sinkt die Solarenergieerzeugung, wenn die Sonne untergeht, aber mit Fernseher, Herd und Wasserkocher steigt die Nachfrage.
Diese Ineffizienzen und die damit verbundenen Energieverluste stellen ein Problem dar, das sich verschärft, je mehr Verbraucher und Verbraucherinnen erneuerbare Energieträger nutzen. Eine Lösung sind Batterie-Energiespeichersysteme (BESS), die erneuerbare Energien effizienter machen. Sie fangen die Energie auf und speichern sie in wiederaufladbaren Batterien. Sie können dazu beitragen, Angebot und Nachfrage auszugleichen.
Mit den jüngsten Fortschritten in der Batterietechnologie und den sinkenden Kosten für Batterieeinheiten hat das Interesse an der BESS-Branche zugenommen. Weltweit wird eine wachsende Zahl von BESS-Lösungen auf den Markt gebracht. Unternehmen, die solche Energiespeichersysteme anbieten, haben das Potenzial, Anlegern attraktive Renditen mit der Aussicht auf Kapitalwachstum zu bieten.
Rohstoffe und Geopolitik
Der BESS-Investitionsbereich birgt jedoch auch Risiken: Rohstoffe wie Nickel, deren höherer Gehalt in Batterien zu einer erhöhten Speicherkapazität und schnellerer Aufladung verhilft, sind stark nachgefragt. Der Wettlauf um die benötigten Ressourcen ist in vollem Gange. Denn nicht nur erneuerbare Energien sind darauf angewiesen, sondern auch Elektrofahrzeuge (EVs). Im Jahr 2022 wurden weltweit schätzungsweise 10,3 Millionen Elektrofahrzeuge verkauft – bis 2030 sollen es voraussichtlich 45,4 Millionen sein.
Zwischen 2020 und 2030 wird die Nachfrage nach Nickel voraussichtlich um das 15-Fache und nach Lithium um das 14-Fache steigen. Im Jahr 2023 werden wahrscheinlich nur fünf Prozent des weltweiten Nickelangebots für Batterien verwendet werden. Mit dem weiteren Wachstum von BESS und Elektrofahrzeugen in den nächsten zehn Jahren erwarten wir jedoch, dass diese Zahl auf knapp 40 Prozent ansteigen wird. Hinzu kommt, dass weltweit nur wenige wirtschaftlich bedeutsame Nickelvorkommen existieren. Eines davon liegt in Russland, ein zweites in Indonesien. 2022 wurden in dem Inselstaat 1,6 Millionen Tonnen Nickel gefördert – mehr als in jedem anderen Land. Der Nickelabbau in Indonesien wird jedoch von mehreren Umweltgruppen abgelehnt. Das Verfahren der sauren Hochdrucklaugung, bei dem minderwertiges Nickel in das für Batterien benötigte hochwertige Nickel umgewandelt wird, ist sehr kohlenstoffintensiv, und die Freisetzung schädlicher Chemikalien kann sich negativ auf die Meereswelt wie Korallenriffe auswirken.
Fazit: Wir sind davon überzeugt, dass die anhaltende Nachfrage nach Batteriespeichersystemen und die dafür benötigten Rohstoffe die Chancen für Anleger erhöhen wird, um die kommenden Herausforderungen der Energiewende zu meistern. Anleger sollten dabei aber darauf achten, wie nachhaltig Unternehmen agieren und entsprechend selektiv vorgehen.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.